Weltraumroboter
wahrscheinlich auch Fanny Hill errötet wäre, und fauchte: ›Beim Teufel, wer sind Sie nun wirklich?‹ – ›Der Geist von Crash Murphy‹, sagte ich. ›Ich bin zurückgekommen, um Sie gruseln zu machen, bis Sie die Wahrheit über meine Ermordung gestehen‹ – ›I-i-ch weiß nicht, wovon Sie da reden‹, stotterte er. – ›Ich denke, Sie wissen es‹, sagte ich. ›Vergessen Sie nicht – ich war dabei .‹ – ›Unmöglich‹, keuchte er. ›Bitte, sagen Sie, wer Sie sind und was Sie wollen. Falls es Geld ist ...‹
›Ich bin der Geist von Crash Murphy‹, sagte ich. ›Und ich bin zurückgekommen, um Sie gruseln zu machen ...‹
›O nein, nicht, nicht‹, stöhnte er und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. ›Nicht wieder diese Routine!‹
Nun beschloß ich, etwas Überzeugenderes zu tun. Ich schaltete den Strom für die Saugkontakte an meinen Schuhsohlen ein und wies auf ein großes Ölgemälde von LaFlare als jugendlicher Held, das ziemlich hoch an der Wand neben dem Schreibtisch hing. ›Ich gebe Ihnen drei Minuten Zeit, meine Worte zu überlegen‹, sagte ich. ›Inzwischen werde ich dieses Bild geraderücken.‹ Damit spazierte ich seelenruhig die Wand hinauf, rückte das Bild gerade, wischte auch ein bißchen Staub vom Rahmen und äußerte dabei: ›Allzu gute Ordnung scheinen Sie hier nicht zu halten.‹ – Er ächzte: ›Allmächtiger ...‹
›Werden Sie nun der Polizei gestehen, daß Sie Crash Murphy ermordet haben?‹ fragte ich. – ›Das kann ich nicht, das kann ich nicht‹, stöhnte er erbärmlich. ›Es würde meine Karriere ruinieren! Bedenken Sie, wie schwer wir älteren Schauspieler es heutzutage haben, unser Image zu wahren!‹ – ›Damit Ihr Image gewahrt bleibt, soll die unschuldige Diane büßen?‹ brauste ich auf. ›Ein sauberer Kerl sind Sie – was?‹ – ›Hören Sie‹, winselte er, ›das verstehen Sie nicht. Ich hatte keine Wahl ...‹
›Ich habe auch keine Wahl‹, sagte ich, angewidert von dieser zweibeinigen Qualle, und schaltete meine Saugkontakte auf volle Kraft. Dann stieg ich von der Wand an die Zimmerdecke, marschierte bis genau über seinen Schreibtischsessel und fragte liebenswürdig: ›Sind Sie schon mal bestürzt worden, Sir?‹
Er starrte aus weit geöffneten Augen zu mir hinauf und keuchte: ›Großer Gott, nein!‹ – ›Gelüstet es Sie, bestürzt zu werden?‹ erkundigte ich mich. – ›Großer Gott, nein!‹ keuchte er wieder. – ›Dann schlage ich vor‹, sagte ich, ›daß Sie schleunigst Verbindung mit der Polizei aufnehmen und ihr die Wahrheit sagen. Und damit Sie, wenn ich fort bin, nicht anderen Sinnes werden, wollen wir es durch ein kleines Geständnis bekräftigen, das Sie jetzt ganz schnell niederschreiben, damit ich es für den Fall eines Falles mitnehmen kann. Ich bin gern bereit, Ihnen den Text zu diktieren – dann geht es schneller. Wollen wir anfangen?‹« Um das Ende seiner Erzählung kundzutun, lehnte sich ADAM mit dramatisch gekreuzten Armen zurück und wartete auf die Reaktion seiner gebannten Zuhörer.
Schließlich fragte Callaghan: »Nun, tat er es?«
Das Leuchten in ADAMs Augen war Antwort genug. Grinsend langte er unter sein Kopfkissen und zog eine gefaltete Zeitung hervor. »Die Los Angeles Times von heute früh«, erläuterte er. »Ich habe sie kurz vor dem Start gekauft.« Er faltete die Zeitung auseinander und hielt sie so, daß seine Zuhörer die Schlagzeile sehen konnten.
»›André LaFlare gesteht Crash Murphys Ermordung‹«, las Susan vor. »Oh, das ist wundervoll, ADAM!« Unfähig, ihre Gefühle noch länger zurückzuhalten, warf sie ihre Arme um ADAM und gab ihm einen langen Kuß.
»Mädchen, Mädchen«, murmelte ADAM, »mir wird ja diesig vor den Augen.«
»Oh, tut mir leid.« Errötend rang Susan um Fassung und blickte etwas hilflos zu Dr. Ehrick. »Entschuldigen Sie bitte, Doktor.«
»Schon recht, Schwester Riley«, sagte der Doktor vergnügt zwinkernd. »Gewiß sind wir alle außerordentlich bewegt von ADAMs Geschichte. Würden Sie bitte die Zeitungsmeldung über das Geständnis vorlesen? Ich denke, es dürfte sehr interessant sein.«
»Gern, Doktor«, entgegnete Susan, nahm die Zeitung und begann vorzulesen:
Verstört, als wäre ihm eins seiner Leinwandmonstren leibhaftig begegnet, stellte sich gestern spät abends André LaFlare, Star vieler Gruselfilme, der Polizei, um bleich und zitternd zu gestehen, daß er selbst den tödlichen Harpunenschuß auf den Testpiloten Crash
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