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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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nicht. Darauf meinte er, allzuviel Unterschied würde es wohl sowieso nicht machen. Hauptsache sei, die Öffentlichkeit vor einer sinnlosen Marsbewohnerpanik zu bewahren. Deswegen autorisierte er mich, eine Pressekonferenz abzuhalten und die Wahrheit über ADAM zu sagen.«
    »Welche Presseresonanz erwarten Sie?«
    »Nun, die Resonanz auf unsere Ankündigung war so stark daß wir Hunderte von Reportern abweisen mußten – wir hätten sie einfach nicht unterbringen können ... ADAM, ich hoffe es macht Ihnen nichts aus, daß ich zwei Astronauten gebeten habe, neben Ihnen auf dem Podium zu sitzen – alte Profis, die Ihnen bei den Antworten helfen können, falls Sie steckenbleiben.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte ADAM.
    »Alles klar? Wenn ja, dann wäre es Zeit, den Löwen gegenüberzutreten.« Callaghan erhob sich und ging voraus in den großen Gesellschaftsraum. Dort wies er ADAM zu einem erhöht stehenden Tisch, an dem bereits zwei bekannte Air Force-Astronauten saßen. Für Dr. Ehrick und McDermott waren Plätze in der ersten Stuhlreihe reserviert.
    Der große Raum war überfüllt. Die Klimaanlage reichte nicht aus, um gegen die Hitze aufzukommen, die von den gleißenden TV-Flutlichtern verbreitet wurde. Die meisten Reporter hatten ihre Jacketts ausgezogen. Callaghan erstieg das Podium, stellte sich vor – für den Fall, daß einige Neulinge ihn noch nicht kennen sollten – und begann: »Gentlemen, Sie alle haben unsere gedruckte Presseinformation erhalten, in der ADAM und die Aufgabe beschrieben ist, die wir mit ihm zu lösen hoffen. Da ich weiß, daß Sie von tausend Fragen gepeinigt werden, wollen wir ohne Verzögerung zur Sache kommen. Im Anschluß an diese Pressekonferenz wird ADAM für Film und Fernsehen und für die übrigen anwesenden Kameramänner einige Vorführungen zeigen. Daß die beiden neben ADAM sitzenden Astronauten einer besonderen Vorstellung bedürfen, glaube ich nicht. Wer Fragen zu stellen wünscht, möge eine Hand heben – ich werde Sie dann der Reihe nach aufrufen.«
    Unverzüglich schossen zehn, zwölf Hände in die Höhe. Die überwiegende Mehrzahl der Reporter war noch wie gebannt von dem Anblick, den ADAM in seinem silbrigen Fliegerdreß bot – ein menschliches Wesen, konstruiert aus knapp zwei Pfund menschlicher Substanz und einigen achtzig Pfund synthetischer Stoffe, Leichtmetall und anderem künstlichem Material. Callaghan rief als ersten einen dicken, schwitzenden Reporter älteren Jahrgangs auf: »Bob Dalton vom Inquirer . Schießen Sie los, Bob!«
    »Ja. Mister – äh – ADAM, was hatten Sie heute morgen zum Frühstück?«
    »Nichts«, antwortete ADAM verbindlich.
    »Aha«, rief Callaghan. »Bob, Sie haben Ihre Hausaufgabe nicht gemacht. In der gedruckten Presseinformation, die gestern abend hinausging, sind ADAMs Systeme genau erklärt.«
    »Zum Kuckuck, Callaghan, warum haben Sie Ihre Informationen nicht einfach zur Bar im Presseclub geschickt, damit wir sie sicher bekämen? Jedenfalls – bisher hat ein guter Reporter einen Astronauten zuerst immer gefragt, was er zum Frühstück hatte.«
    »Jetzt Jerry Day vom Record «, rief Callaghan und wies auf einen Mann in der zweiten Reihe.
    »Den gedruckten Informationen zufolge«, begann der hochgewachsene Jerry Day mit angenehmer Stimme, »vermögen Sie, ADAM, beinah alle Bewegungen eines normalen menschlichen Wesens zu vollführen. Würden Sie uns sagen, welches die für Sie schwierigsten Bewegungen sind?«
    »Nun«, sagte ADAM nach kurzem Überlegen, »ich denke, am schwierigsten ist für mich das Rückenschwimmen. Meine Apparaturen geraten dabei in ungünstige Lagen.«
    »Was denn«, fragte der Reporter ungläubig, »Sie wollen behaupten, Sie können tatsächlich schwimmen gehen?«
    »Gewiß. Ich liebe es, schwimmen zu gehen. Sie nicht?«
    »Ich möchte hier etwas hinzufügen«, warf Callaghan ein. »ADAM würde es von sich aus vielleicht nicht erwähnen. Aber während der Grundausbildung, wenn ihm das Gehabe gewisser Leute zu viel wurde, verschwand er manchmal für Stunden. Wir standen jedesmal allerhand Ängste aus, bis wir eines Tages sein Versteck entdeckten. Er pflegte auf dem Grund des Swimmingpools im Offiziersclub zu sitzen.«
    »Stundenlang – sagten Sie?« fragte Day entgeistert.
    »Ja, ja, das stimmt«, bestätigte ADAM. »Denn dort war der einzige Platz, wo ich allein sein konnte. Ich bin ja schon immer Omphalopsychit gewesen.«
    »Was ist denn das?« wollte der Reporter wissen.
    »Einer, der gern in Betrachtung

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