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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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Murphy abgefeuert habe.
    Diese unerwartete Wendung der Ereignisse wird sich natürlich entscheidend auf die für heute angesetzte Vorverhandlung auswirken, in der seine Ehefrau, Diane LaFlare, dieses Mordes angeklagt werden sollte.
    LaFlare schien sich in eigentümlicher Gemütsverfassung zu befinden, als er in der Polizeistation sein Geständnis heraussprudelte. Er blickte dabei ständig nervös zur Decke des Vernehmungszimmers und fragte die vernehmenden Polizeibeamten mehrfach, ob sie dort nicht einen kleinen silbernen Mann wahrnehmen könnten, der ihn beobachte.
    LaFlare wurde einstweilen in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Die Behandlung des Falles wird vorläufig ruhen, bis weitere Ermittlungsergebnisse vorliegen.
    Die Angaben, die LaFlare über die wirklichen Tatumstände machte, waren nicht alltäglich. Anscheinend hat der Schauspieler seine Frau überrascht, als sie sich einer praktischen Vorführung der vielfach als segensreich bewährten Von-Mund-zu-Mund-Beatmung unterzog ...
     
    »Danke, Susan«, unterbrach Dr. Ehrick leise lachend. »Diesen Teil kennen wir ja schon.«
    Gehorsam faltete Susan die Zeitung zusammen.
    Der alte Doktor blickte nachdenklich zu ADAM und sagte: »ADAM, ich tadle Sie nicht für Ihr Unternehmen – so regelwidrig es auch war. Überzeugt, die Sache erfordere es, sind Sie ein großes Risiko eingegangen. Ich verurteile keinen Mann, der dem Zwang seines Gewissens folgt. Dennoch warne ich Sie, ohne unsere Kenntnis nochmals ähnliche Dinge zu tun. Es könnte sehr gefährlich für Sie sein.«
    »Der Doktor hat ganz recht«, pflichtete McDermott bei. »Vergessen Sie nicht, ADAM – noch sind Sie ein Versuchsmodell. Um Sie einsatzfähig zu machen, treiben wir Ihre Entwicklung viel schneller voran, als es eigentlich zu verantworten ist. Die einfachsten Gebrauchsgegenstände werden viel gründlicheren Zerreißproben unterzogen, ehe wir sie für verwendbar erklären ...«
    »Halt, das geht zu weit, finde ich«, unterbrach Susan mit zornig blitzenden Augen. »Warum müssen Sie über ADAM sprechen, als wäre er irgendein neues Gerät? Er ist ein von Gefühlen beseelter Mann. Nur, weil er beim Gehen ein bißchen klappert, reden Sie von ihm, als wäre er eine Art mechanisches Spielzeug. Ich möchte Sie bitten, damit aufzuhören.« In ihren Augen standen Tränen.
    »Ruhig, ruhig«, beschwichtigte ADAM und griff nach Susans Hand. »Mitleid ist das, was ich gar nicht nötig habe. Freilich, ich vermisse dann und wann einen Martini, und mein Liebesleben ist vorübergehend in einen etwas komischen Zustand geraten. Aber sonst bin ich bei bester Gemütsverfassung. Ich schätze mich glücklich, über der Erde zu sein. Ich finde es viel erfreulicher, als Behälter für Bolzen, Nieten, Schrauben und feinere Ausstattungsstücke hier oben herumzulaufen, statt mit meiner sogenannten sterblichen Hülle« – er schüttelte sich – »dort unten zu vermodern.«
    »Richtig, ADAM«, bekräftigte Callaghan. »Ganz nebenbei – wie viele Leute können an der Zimmerdecke herumlaufen?«
    »Nun, ADAM«, lenkte McDermott ein, »natürlich bin ich froh, daß Sie heil und gesund wieder bei uns sind. Was halten Sie, nachdem die persönlichen Probleme ausgeräumt scheinen, von der Übersiedlung nach Kap Kennedy, wo wir das Programm fortsetzen wollen?«
    »Ist doch klar«, entgegnete ADAM, »ich stehe zu Ihrer Verfügung.«
    »Fein«, sagte McDermott. »Dann werde ich alle Vorbereitungen treffen.«
    »Mir soll es recht sein«, ließ Callaghan sich vernehmen. »Nur müßte ich sofort anfangen, von Buffalo Billie Lee Abschied zu nehmen. Das mag drei oder vier Tage beanspruchen.«
    »Buffalo Billie Lee?« fragte ADAM. »Wer ist das?«
    »Die wundervollste Frau, die je winzige Tanzhöschen trug«, behauptete Callaghan mit verklärtem Lächeln.
    »Eine zartfühlende Umschreibung der Tatsache, daß sie die Striptease-Attraktion im Onyx-Club ist«, bemerkte Schwester Riley geringschätzig. »Anscheinend litt sie im Jungmädchenalter an Drüsenfunktionsstörungen und bekam daraufhin Brüste, deren sich Elsie, die Rekordkuh, nicht zu schämen brauchte. Immerhin verstand sie es, aus diesem Mißgeschick bares Geld zu schlagen.«
    »Besagt dies, daß sie – äh – bombiert ist?« fragte ADAM.
    »Bombig bombiert«, versicherte Callaghan träumerisch. Er setzte seine Uniformmütze auf und ging zur Tür. »Also, bis demnächst wieder«, murmelte er und war fort.
    »Ich sollte auch gehen«, sagte McDermott. »Viel zu tun.

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