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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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traurig«, flüsterte Melodie gerührt. »Und dann?«
    »Es wurde so schlimm, daß wir die beiden schließlich trennen mußten. General Beauregard siechte förmlich dahin vor unerfüllter Sehnsucht, und Bathseba wollte mit keinem anderen Hund zu tun haben. Es gab nur diese eine Lösung – Bathseba wurde an das Kloster der frommen Mönche des Sankt Bernhard in der Schweiz geschickt. Sie verbringt jetzt ihre Tage in stiller Einsamkeit. Ein Krüglein Rum und eine eiserne Ration am Halsband, trabt sie durch die Alpen und hält Ausschau nach verirrten Wanderern. Sie hat, wie wir erfuhren, ihren Frieden gefunden.«
    »Eine wundervolle Geschichte«, schluchzte Melodie.
    »Und der arme General Beauregard«, raunte McDermott, »muß, wie es scheint, Vergessen beim Alkohol suchen.«
    »So ist es«, raunte ADAM zurück. »Ich mache mir manchmal rechte Sorgen um ihn.«
    »Heben wir unsere Gläser«, sagte Melodie mit mühsam beherrschter Stimme und wischte sich die Tränen fort. »Trinken wir auf General Beauregard, den wackeren alten Krieger.« Die vier standen auf und stießen mit den Gläsern an. Bei dem Geklingel öffnete General Beauregard ein Auge, besah sich die Szene und rülpste dezent.
    »Können wir jetzt gehen?« fragte ADAM.
    »Die Stimme des Gebieters«, seufzte EVA. »Aber ganz so schlecht ist die Idee gar nicht. Ich muß nämlich morgen früh ins Labor. Sie wollen eine kleine Operation vornehmen.«
    »Oh«, hauchte Melodie, »hoffentlich nichts Ernstes?«
    »Keineswegs. Sie installieren nur einen automatischen Parfümzerstäuber in – nein, ich sage lieber nicht, wo. Ein kleines Hochzeitsgeschenk der Elektronikingenieure.«
    »Wie reizend!«
    »Ja, nicht wahr? Ein ganz junger Ingenieur, Romantiker durch und durch, schlug mir sogar den Einbau eines kleinen Weihrauchverteilers vor, aber ...«
    »Hör jetzt auf, von deinen Operationen zu sprechen«, unterbrach ADAM. »Hör auf damit und sag gute Nacht.«
    »Wartet eine Minute«, rief McDermott. »Wir trinken aus und kommen mit.«
    »Gute Idee«, pflichtete Melodie freudig bei. »Trink ganz schnell, Major McDermott. Das steigt dir zu Kopf, und vielleicht kann ich daraus meinen Vorteil ziehen.«
    »Nichts würde mich mehr erfreuen, aber ...«
    »Also abgemacht?« Melodie hakte sich bei McDermott ein und blickte ihm mit strahlenden Augen ins Gesicht.
    »Nichts ist abgemacht.«
    »Oh, nun komm schon ...«
    »Melodie, du mußt aufhören!«
    »Nicht mit dir, Angebeteter.«
    McDermott sah streng auf sie hinab. »Insbesondere mit mir.«
    Sein Ton erschreckte Melodie. »Jeff«, sagte sie, »das klingt, als meintest du es ernst?«
    »Ich meine es ernst, Melodie. Schlimm, dies gerade heute abend zu sagen, aber – nun, ich denke, wir sollten uns für einige Zeit nicht sehen.«
    »Jeff, hast du zuviel getrunken?«
    »Nur eben genug, um endlich den Mut zu finden.«
    »Ich verstehe dich nicht, Jeff.« ADAM und EVA wechselten Blicke, aus denen ihr Unbehagen sprach. »Wirklich, ich verstehe dich nicht. Ich dachte immer, du magst mich?«
    »Zu deiner Unterrichtung, Melodie – ich bin absolut verrückt nach dir! Manchmal, wenn du mich anrührst, fürchte ich überzuschnappen!«
    »Aber warum dann ...«
    »Weil du mir solche Ablenkung geworden bist, daß ich meiner Arbeit nicht mehr gerecht werden kann. Ich mittelmäßig begabter Kerl vermag mich doch nur einem großen Projekt auf einmal zu widmen. Ich hoffe, wir werden eines Tages heiraten – da ich nun Major bin, kann ich es vielleicht erschwingen. Aber – heiraten ist für mich ein mächtig großes Problem. Und ich bin bereits in ein anderes mächtig großes Problem verwickelt. Wir haben viele Milliarden Dollar in das Wettrennen zum Mond investiert. Ich spiele nur eine ganz kleine Rolle. Doch wenn wir dieses Wettrennen verlieren, soll das nicht sein weil der kleine alte Jeffrey McDermott seine Pflichten vernachlässigt hätte.«
    »Jeff«, sagte ADAM und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter, »übersteigerst du es nicht ein bißchen? Jedermann weiß, daß du mehr als nur deine Pflicht tust. Ich würde nicht hier sein, wärest du nicht gewesen. Aber wo man hinguckt, heiraten Leute, und es klappt trotzdem.«
    »Verdammt, ADAM«, brauste McDermott auf. »Das ist es ja – andere mögen es können, ich nicht. Gestern abend, zum Beispiel, versuchte ich ein Problem des Rendezvousmanövers durchzurechnen. Ich rechne zwei Stunden lang, ehe ich merke, daß ich statt der Entfernungen in Kilometern mit Melodies Körpermaßen in

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