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Weltraumschwimmer

Weltraumschwimmer

Titel: Weltraumschwimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mit unbeherrschter Wut:
    „An Land zurückkehren! Die Viertgenerationskinder würden sich überhaupt nicht mehr weiterentwickeln, wenn wir die See verlassen müssen. Wir würden als Volk sterben – würden wieder wie die Lander werden. Johnny, das dürfen wir nicht tun!“
    Er nickte. „Nun“, fuhr er mit unbewegter Stimme fort, „wir haben noch ein anderes Angebot. Auf meinem Rückweg kam ich durch den Unterhaltungssitz Süd, wie du ja weißt. Pat zeigte mir dort etwas …“ Er erzählte ihr von der Raumschwimmer-Forschung und seinem eigenen Erlebnis mit dem blauen Schwimmer im Tank.
    Sie hörte ihm aufmerksam zu. Es war, als nehme sie die Information nicht nur mit den Ohren, sondern ihrem ganzen Körper auf. Als er fertig war, saß sie einen Augenblick ganz still, dann schüttelte sie langsam den Kopf.
    „Nein“, murmelte sie und seufzte tief. „Selbst wenn wir Pats Labor ins Meer brächten, wo wir mitarbeiten könnten, selbst, wenn wir mit den Experimenten weiter kämen als dieser Leif und sein Team, gäbe es keinen Grund, anzunehmen, daß wir die Antwort fänden, wenn es ihnen nicht gelang. Die Lösung liegt vielleicht weit außerhalb jeder menschlichen Untersuchungsmöglichkeit. Diese Schwimmer sind von Lebensformen unserer Art vermutlich überhaupt nicht zu verstehen. Wir dürfen das Leben des Volkes und die Zukunft der Viertgenerationskinder nicht einer so unsicheren Chance wegen aufs Spiel setzen.“
    „Und wenn die Chance gar nicht so unsicher ist?“ murmelte Johnny. Sie blickte ihn verwirrt an.
    „Wir haben vielleicht einen Dolmetscher in unserer Mitte“, gab Johnny zu bedenken. „Ich meine Tomi. Hältst nicht auch du es für möglich, daß der Junge, der sich mit einem in der Dunkelheit lebenden Tiefseeungeheuer verständigt, genausogut auch mit einem Raumschwimmer sprechen kann?“
    Sie starrte ihn nur an. Sie antwortete nicht, obgleich er auf ihre Äußerung wartete.
    „Das war nicht als rhetorische Frage gemeint“, sagte er schließlich scharf. „Du bist der Experte für das Volk – und der Viertgenerationskinder. Ich kenne nur meinen Sohn. Du hast gesehen, daß Tomi mit so gut wie allem in der See zu sprechen imstande ist. Kann er sich mit den Raumschwimmern verständigen, wenn man ihm die Chance gibt? Oder kann er es nicht?“
    Sie schloß die Lippen, doch dann öffnete sie sie wieder. Langsam schüttelte sie den Kopf.
    „Wenn ich Zeit hätte, ihn zu studieren … Aber ich habe sie nicht.“ Ihre Stimme war ein Flüstern. „Wie könnte ich es sagen, Johnny? Tomi ist so völlig verschieden von allen anderen der vierten Generation, die ich bisher gekannt habe. Ich weiß es nicht, ob er sich mit den Raumschwimmern verständigen könnte oder nicht.“
    Er seufzte tief. „Dann werde ich wohl ohne Antwort weitermachen und ein Risiko eingehen müssen. Es ist der einzige Weg, der zumindest ein wenig Hoffnung verspricht. Ich werde mich sofort mit Pat in Verbindung setzen, daß er sein Labor heraus ins Meer bringt. Dann werden wir sehen …“

 
11.
     
    Drei Wochen später waren die beiden Labors miteinander verbunden. Der Tank befand sich nun genau in der Mitte der beiden ursprünglichen Laborheime, die wie zwei Ananasscheiben übereinanderlagen und in deren Loch der Tank wie ein Verschlußstöpsel paßte. Für Konquistador war am Boden des Tanks ein eigener Eingang geschaffen worden. Er schwamm bereits mit Atemmaske und Magnethülle ein wenig beunruhigt darin herum, ohne ein Auge von Tomi zu nehmen, der sich gerade seine Wasserlunge und die Magnethülle anzog, um sich dem Mörderwal im Tank anzuschließen.
    „Wirst du zusehen?“ fragte er Johnny. Nach dessen Ja murmelte er: „Gut“, dann tauchte er durch die doppelte Iris der Schleuse.
    Johnny sah, wie Tomi gleich auf den Mörderwal zuschwamm, ihn streichelte und ihm zweifellos beruhigend zusprach.
    „Ist Tomi schon im Tank?“ erkundigte sich Leif, der mit Maytig aus dem Labor hochkam. Maytig war anfangs ein wenig abweisend zu ihm gewesen, aber sie hatte bald festgestellt, daß der Lander durchaus vertrauenswürdig war, und ihre gemeinsame Arbeit hatte sie einander nähergebracht.
    „Ja“, erwiderte Johnny.
    „Gut. Wir sind bereit.“ Er winkte einem seiner Techniker am Kontrollgerät zu und aktivierte das drahtlose Sprechgerät, das er an dem Aufschlag seiner weißen Jacke befestigt hatte.
    „Tomi? Kannst du mich hören?“
    „Natürlich“, drang Tomis Stimme aus einem Lautsprecher in der transparenten Tankwand. „Aber

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