Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumschwimmer

Weltraumschwimmer

Titel: Weltraumschwimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
wurde das Schiff mit einer Magnethülle ausgestattet, ehe es die drei Kilometer tiefer tauchte, wo es verhältnismäßig sicher vor einer Entdeckung durch die Lander war.
    Nach zwei Wochen war das kombinierte See- und Raumschwimmerlabor eingebaut, und das Schiff tauchte an die nächtliche Oberfläche des Ozeans hoch. Jetzt wurde sein Startantrieb aktiviert. Aus den ruhigen Wellen hob es sich in den Nachthimmel und aus der Atmosphäre und Schwerkraft des Planeten in eine Fluchtbahn. Die Luftüberwachung, die zur Annahme gekommen war, daß entweder Fanatiker oder Wahnsinnige das Schiff gestohlen und sich längst im Raum verirrt hatten, achtete kaum auf die Anzeigen ihrer Instrumente, die den Start registrierten. Meteoriten gaben die gleichen Signale ab.
    Das Schiff ging in eine Umlaufbahn um die Sonne, halbwegs zwischen dem Orbit der Erde und des Mars –am inneren Rand des Sonnensystems, wo die Raumschwimmer gewöhnlich zu finden waren. Zwei Tage lang überprüften und probierten die Techniker die gesamte Ausrüstung unter Raumbedingungen aus, ehe weitere Schritte unternommen werden sollten.
    Tomi war schrecklich ungeduldig. Er hatte bereits jeden Winkel des Schiffes untersucht, und nun war ihm langweilig, denn er war Untätigkeit nicht gewöhnt. John ny fand schließlich etwas für ihn zu tun. Mit einem Miniatu rionenantrieb und der doppelten Magnethülle, die sie als Raumanzug testeten, schickte er Tomi in das All, um sie auszuprobieren. Es war allerdings schwierig, den Jungen dazu zu bringen, in der Nähe des Schiffes zu bleiben. In seinem ganzen Leben hatte Tomi sich noch nie verirrt, und er konnte sich deshalb, trotz aller Warnungen auch nicht vorstellen, daß ihm das im Raum passieren könnte.
    Inzwischen näherte sich die Überprüfung der Instrumente ihrem Ende. Nur noch ein Versuch, Tomi in Kontakt mit einem Schwimmer direkt im Raum zu bekommen, stand bevor.
    „Also, gehen wir noch einmal alles durch“, brummte Leif. „Wir haben die zwei erforderlichen Ausrüstungsstücke. Erstens, die Packung gefrorenes Oxygen für die adaptierte Wasserlunge, die ihren Träger fünf Stunden lang mit Atemluft versorgt. Zweitens, eine doppelte Magnethülle, die, wie wir hoffen, als Behälter für die erzeugte Atmosphäre um Tomi dienen wird und gleichzeitig als Schutz gegen schädliche Strahlungen. Diesen Strahlenschutz verdanken wir der Tatsache, daß wir die beiden Hüllen so einsetzen können, daß sie das Licht nur im sichtbaren Spektrum und in erträglichem Maß durchlassen. Durch die Verdoppelung der Hülle erzeugen wir eine Nichtraumzeitbedingung zwischen den beiden Magnetfeldern. Das dürfte kleinere Materieteilchen abweisen, oder, falls ihre Masse zu groß ist, den Träger von ihnen.“
    „Soweit also das physische System“, sagte Johnny. „Aber wie sieht es mit dem der Wechselwirkung aus?“
    „Aller Theorie und den Tests nach müßte die Doppelmagnethülle sich an die Raumstraßen – wie Tomi sie nennt – hängen, auf denen die Schwimmer sich bewegen. Aber das werden wir erst mit Sicherheit feststellen, wenn Tomi es ausprobiert. Und wir wissen nicht, was passieren wird, wenn sie funktioniert.“
    „Sie sagten doch, Sie seien ziemlich sicher, daß Tomi sich mit den Schwimmern auf diesen ‚Straßen’ bewegen könne, daß er den Ionenantrieb, den er jetzt trägt, nicht brauchen wird.“
    „Das ist die Theorie“, warf Maytig ein. Ihre Augen such ten Johnnys, dessen Blick jedoch auf Leif gerichtet war.
    „Ja, die Theorie“, sagte Leif. „Funktioniert es nicht, haben wir uns die ganze Arbeit umsonst gemacht, aber passieren kann nichts. Klappt es jedoch, dann kann Tomi in das Netzsystem der Magnetkräfte eindringen, das, wie wir annehmen, die gesamte Galaxis durchzieht – vielleicht sogar das ganze Universum. Was dann mit ihm geschieht, ist natürlich nicht vorherzusehen.“
    „Sie sagten, Sie glauben, diese Kräfte halten sich im Gleichgewicht, richtig?“
    „Ja.“ Leif strich sich müde über die Stirn. Die Stärke des elektrischen Stroms, der ständig in das interstellare Gas unserer Galaxis fließt, wird auf etwa 3,000,000,000,000,000,000 Ampere geschätzt. Im Vergleich damit ist ein Blitz auf der Erde nur ein Fluß von ungefähr hunderttausend Ampere. Wenn ein galaktisches Magnetfeld von dieser Amperestärke durch ein Netzwerk von Kräften gebildet wird, die auf die normalen physikalischen Gesetze des Einsteinschen Universums nicht ansprechen – so wie sie in den speziellen Magnetfeldern Ihrer

Weitere Kostenlose Bücher