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Weltraumschwimmer

Weltraumschwimmer

Titel: Weltraumschwimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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und blickte auf den Schirm, auf dem sich der Teil der Erdoberfläche abzeichnete, den sie von hier aus durch ein normales Fenster gesehen hätten.
    Vierzehn Stunden waren vergangen, seit sie in den Raum geflogen waren. Als Johnny auf Savannah Stand und den Bahnhof durch das falsche Fenster hinunterschaute, sah er die beiden horizontalen Lichtbogen, die sich fast wie zu einem Kreis trafen. Einer war der der Suchlichter, zwanzig Kilometer lang um den Savannah-Komplex und das Gebiet um den Stand, der die Gruppierung der Landtruppen und Waffen in einem Kordon um diesen Teil der Küste anzeigte. Der andere Bogen war aus verstreuteren Lichtern, aber in einem bestimmten Muster, der sich mehrere Faden unter der Meeresoberfläche dahinzog und etwa die gleiche Küstenstrecke vom Ozean aus umgab. Das waren die Lichter der Kleinboote und Kleinheime der Streitmacht der See.
    Diese beiden Bogen bildeten die zwei Hälften eines brennenden Lichtkreises, den der Seerand von Savannah Stand in der Mitte trennte. Direkt in diesem Rand, in der Dunkelheit und Stille, befand sich das einzige erleuchtete Gebäude – der Bahnhof.
    Das Raumschiff tauchte etwa achthundert Meter vor der Küste ins Meer. Mit einem Kleinboot fuhren Johnny und Tomi zum Stand. Dort stiegen sie die Ufertreppe hoch, gingen durchs Tor und nahmen die Rolltreppe zum Obergeschoß. Die Anwesenden im Konferenzzimmer bemerkten ihre Ankunft nicht. Ebberly, seine Barone, die Seehauptleute und Maytig befanden sich alle am Ende eines länglichen Raumes zwischen dem Korridor, durch den Johnny und Tomi gerade gekommen waren, und dem wandgroßen Fenster des Bahnhofs in diesem Stockwerk. Die Dunkelheit außerhalb des Fensters spiegelte die Deckenbeleuchtung des Zimmers wie eine Tafel aus poliertem Obsidian wider. Zwischen dem grellen Oberlicht, dem glänzenden Boden und der Schwärze des langen Fensters, wirkte das Zimmer wie die Arena für eine chirurgische Amputation in einem Duell mit dem Tod.
    „Tomi“, sagte Johnny leise und hielt etwas außerhalb des Eingangs an. „Ich möchte, daß du Ebberly beobachtest. Warne mich, wenn du es für nötig hältst. Tust du das?“
    Tomis Augen erwiderten seinen Blick ernst. Sie schienen aus dieser Nähe zu schimmern, denn beide umgab nicht die einfache Magnethülle, die sie im Meer benutzten, sondern die doppelte, wie sie sich im Raum bewährt hatte.
    „Ich werde dich warnen“, versprach Tomi. Dann betraten sie das Zimmer.
    Die Spannung im Raum war wie straffer Draht in seinem Weg. Johnny spürte es fast auf seiner Haut, als er durch das Zimmer schritt. Am hinteren Ende saßen Ebberly und die anderen Barone, einschließlich Mila Jhan an einer Seite eines langen Tisches. Ihnen gegenüber die Seegeborenen. Pat jedoch stand hinter Mila. Die Seehauptleute trugen Shorts, Magnethüllen, und Waffengürtel mit Haidolchen und Seitengewehren.
    „… wir reden im Kreis“, sagte Ebberly, aus dem eine innere, primitive Kraft zu strahlen schien, als Johnny und Tomi eintraten. „Ihr könnt nicht beweisen, daß eure Drohung sich auch wirklich wahrmachen läßt. Wir dagegen überließen euch sogar eine Probe der Salmonellenmutation. Wenn wir sie in den Meeren aussetzen, wird sie alles infizieren – Fische, Plankton, Seetang, alles, das es übertragen kann und dabei nicht eingeht. Die Warmblütler im Meer werden es essen und daran sterben. Das ist eine beweisbare Tatsache. Was habt ihr dagegen aufzuweisen?“
    „Wir sagten es Ihnen bereits“, erwiderte Maytig.
    „Daß ihr das Land untergehen lassen könnt.“ Ebberly lachte spöttisch. „Ich glaube es euch nicht. Eine Behauptung wie diese kann jeder aufstellen. Ihr wißt, daß Bakterien künstlich mutiert werden können – aber ich weiß nicht, daß man ganze Kontinente versenken kann. Weshalb sollte ich euch glauben?“
    „Weil“, sagte Johnny und blieb etwa vier Meter vor Ebberly stehen, „früher schon einige versunken sind.“
    „Ah, da sind Sie ja!“ Ebberly grinste wie ein Hai. „Ich habe auf Sie gewartet. Vielleicht können wir jetzt endlich vernünftig reden. Ich verlange, daß Ihre Leute innerhalb von sechsundachtzig Stunden an Land sind und mein Gruppenzeichen tragen. Das ist das Angebot, das ich Ihnen von Anfang an machte …“
    „Nein“, sagte Johnny hart.
    „Seien Sie vernünftig.“ Ebberly stützte sich auf seine Ellbogen und spielte mit zwei Schreibstiften. „Sie können nicht in der See bleiben. Wir werden sie unbewohnbar machen.“
    „Vorher sind Sie tot“,

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