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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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steckte offensichtlich in irgendwelchen Schwierigkeiten. Ansonsten wäre er nicht von drei ausgebildeten Spähern beschattet worden. Dak selbst schien etwas zu wissen. Yvette entsann sich, wie er wiederholte Male etwas hatte sagen wollen und wie ihn im letzten Moment der Mut verließ. Was wohl der schwache Punkt an diesem scheinbar idealen Mann war? Er gefiel ihr sehr gut, mit jedem Tag sogar besser. Daher konnte sie nicht einfach zusehen, wie er in Gefahr schwebte, ohne etwas zu seiner Rettung zu unternehmen.
    Doch hatte sie schließlich einen Auftrag auszuführen. Daks Problem war höchstwahrscheinlich von dem ihren unabhängig -und wenn dies zutraf, wäre es von ihr höchst unklug, sich hinein verwickeln zu lassen. Ein Zweifrontenkrieg war, wenn möglich, zu vermeiden.
    Schließlich entschloß sie sich zum Abwarten. Sie wollte sich Dak und seinen Problemen nicht aufdrängen, aber wenn er von selbst damit zu ihr käme, wollte sie nicht ausweichen. Die Familie d'Alembert scheute niemals vor Verantwortung zurück.
    Nach den üblichen hektischen Prozeduren des Von-Bord-Gehens und einer kurzen Wartezeit beim Zoll ließ Yvette ihr Gepäck ins Hotel Regulus schicken, wo sie im voraus ihre Zimmer gebucht hatte. Das Regulus war eines von Hunderten eleganter Hotels auf Vesa, die sich auf reiche Touristen spezialisierten, die dieses Spielerparadies besuchten. Und in diesen Hotels wußte man sehr wohl, wie man Gäste gut behandelte – besonders so reiche wie Carmen Velasquez. Nachdem sie etliche Hände mit Zehn-Credits-Scheinen verwöhnt hatte, wurde sie in ihre Suite im zwölften Stock befördert. Als sie sich in ihrer Zimmerflucht umsah – Wohnraum, Schlafzimmer mit übergroßem Bett und ein geräumiges Bad -, spürte sie den Anflug von Enttäuschung. Die Reise auf einem Luxusliner wie der ›Kaiserin Irene‹ hat mich richtig verdorben, schalt sie sich.
    Sie war ja hier, um zu arbeiten und nicht, um im Luxus zu schwelgen, und es war höchste Zeit, daß sie sich an die Arbeit machte. Die Fahrt hatte schon mehr als genug Zeit verschlungen. Womöglich hatte ihr Bruder den Fall inzwischen bereits gelöst.
    Als erstes rief sie in der Rezeption an und ließ sich eine Zeitungsrolle bringen. Das Gewünschte wurde ihr gebracht, während sie noch beim Auspacken war. Sie setzte sich hin und las die Zeitung durch. Begierig überflog sie die Anzeigenspalten, aber sie fand nichts. Wenn Jules mit ihr Kontakt hätte aufnehmen wollen, hätte er ein mit »Frenchie« unterzeichnetes Inserat einrücken lassen. Da sie ein solches nicht entdecken konnte, bedeutete es, daß er noch keine nennenswerten Fortschritte gemacht hatte oder nicht in der Lage war, Anzeigen aufzugeben. Diesen Gedanken schob sie sofort beiseite. Jules konnte sehr wohl auf sich selbst achtgeben.
    Sobald sie mit dem Auspacken fertig war, entschloß sich Yvette, bei einem Spaziergang ein wenig an den Vergnügungen zu schnuppern, die Vesa zu bieten hatte. Aus einem Stapel Prospekte, die sie mitgebracht hatte, entnahm sie die Namen der nobleren Kasinos in der Nähe ihres Hotels. Sie wählte drei davon aus. Dann zog sie sich für ihr Debüt in der vesanischen Gesellschaft um.
    Grundbestandteil ihrer Aufmachung war ein Hosenanzug aus gemustertem Brokat in Tiefrosa und Gold. Die Beine steckten in Goldstiefeln. Um ihre Mitte schlang sich ein Gürtel aus perlenbesetzten goldenen Vierecken, an dem ein rotes Samttäschchen hing. Der hohe Kragen ihres Anzuges war ebenfalls mit Perlen reich verziert. Das dunkelbraune Haar trug sie hochgekämmt und von einem perlenbesetzten roten Samtband gekrönt.
    Über dem Hosenanzug wallte ein rubinroter Samtmantel mit geschlitzten Ärmeln, deren Enden bis zum Boden reichten, und mit einem hohen Stehkragen, der die Ohren berührte. Dieser Mantel wurde am Hals mit einer riesigen Goldspange festgehalten, in deren Mitte ein faustgroßer Rubin schimmerte. Eine Goldkette mit passenden Perlen in Walnußgröße schlang sich lose um den Hals.
    Yvette betrachtete sich im Spiegel sehr kritisch. Die Aufmachung schreit den Reichtum geradezu heraus, sagte sie sich. Reich, aber geschmackvoll. Schließlich war sie fertig und verließ ihre Suite, um sich den Widrigkeiten Vesas zu stellen.
    Sie brauchte nicht lange, um festzustellen, daß Vesa ein höchst merkwürdiger Ort war. Natürlich hatte sie gewußt, daß alles Leben auf diesem Mond sich in unterirdischen, aus dem blanken Fels gehauenen Kavernen abspielte. Aber diese Tatsache zu wissen, oder sie tatsächlich

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