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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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was Gedrängtsein heißt, aber gegenüber dem hier sah der Mutterplanet der Menschheit weit und leer aus. Die Wirkung dieser wogenden Massen bestand in einer Entmenschlichung aller Beteiligten – ein Ergebnis, das bei Yvette tiefe Depressionen hervorrief, trotz des augenfälligen Glanzes dieses Planeten.
    Nach zwei Tagen Lokalaugenschein konnte sie ein Schema ausarbeiten. Indem sie sich an der Persönlichkeit der Carmen Velasquez orientierte, engte sie ihr Revier auf eine Handvoll Kasinos ein, die von den Reichen jüngerer Jahrgänge bevorzugt wurden. Hier lag das Durchschnittsalter der Spieler unter vierzig. Die Kleidung war schick und im Einklang mit der neuesten Mode aus allen Sektoren des Imperiums. Drogenstengel waren hier häufiger als Zigaretten oder Alkohol, galten aber nicht als Muß. Die Unterhaltung war ein wenig lauter, die Gespräche intensiver, das Gelächter spontaner und natürlicher.
    An diesen Orten trafen immer wieder dieselben Leute zusammen, und nach einigen Tagen regelmäßigen Besuches kannte Yvette die Stammkunden vom Sehen, einige sogar beim Namen. Sie begann beiläufig Gespräche und sorgte dafür, daß ihre Geschichte die Runde machte. Unmöglich festzustellen, wer hier ein Agent der Verschwörung sein konnte, deswegen unterhielt sich Yvette bereitwillig mit jedem, der auch nur das leiseste Interesse an ihr verriet.
    Ihre Spielgewohnheiten waren unkompliziert – sie hielt sich an Kartenspiele. Ihr Vater und ihr Onkel waren wahre Meister dieses Fachs, und sie hatte manche Partie zu später Stunde nach der letzten Vorstellung miterlebt und sich deren Geschicklichkeit samt allen ihren Tricks angeeignet. Sie kannte natürlich alle Finessen des Falschspiels, ließ sich aber nicht dazu hinreißen. Die Spieler waren zu gewitzt und Carmen Velasquez schließlich keine Berufsspielerin. Aber sie schaffte es dennoch, gewisse Vorteile auszunutzen und gewann unter ihren neuen Freunden rasch den Ruf eines Kartenteufels.
    »Wo haben Sie so phantastisch spielen gelernt?« fragte einer der Partner, nachdem sie zwei Wochen später eines Nachmittags seine Taschen geleert hatte.
    »Sicher nicht auf Purity«, sagte ein anderer, dem es geglückt war, wenigstens ein paar Spielmarken zu behalten.
    Yvette gestattete sich ein schüchternes Erröten. »Nachdem mein seliger Mann und ich zu Vermögen gekommen und aus Purity ausgewiesen worden waren, weil wir uns zuviel mit vergänglichen statt mit geistigen Dingen befaßten, beschlossen wir, uns den angenehmeren Lastern hinzugeben. Das Spiel war Carlos' spezielle Leidenschaft, und er bestand darauf, daß ich mit ihm Karten spielte. Leider war ich immer besser als er, und er war wütend, wenn ich gewann. Einmal schwor er dem Kartenspiel für drei Wochen ab, so wütend war er. Mir war es einerlei, was ihn noch mehr aufbrachte. Ich glaube ...«
    »Carmen!« Der Ruf einer vertrauten Stimme klang durch den Raum, und Yvette sah mit gemischten Gefühlen auf. Kartenpartien fanden meist in Seitenzimmern der großen Spielhalle statt. Diese Räume waren kleiner und weniger bevölkert, da die meisten Touristen ihr Geld lieber rasch und unpersönlich an den Automaten und Spieltischen verloren. Karten waren ein verhältnismäßig langsames und mehr Überlegung forderndes Spiel und sprachen nur eine Minderheit der Menschenscharen an. Obwohl man die rauchgeschwängerte Luft schneiden konnte, sah sie, wie Dak Lehman sich durch die Leibermassen einen Weg zu ihr bahnte. Er muß mich vom Eingang her gesehen haben, überlegte sie. Seine Miene war ein Gemisch aus Freude und Besorgnis.
    »Ich dachte schon, ich würde dich nie wiederfinden«, sagte er, als er endlich neben ihr stand. »Überall suchte ich dich und gab schon die Hoffnung auf. Es war, als hätte dich Vesa glatt verschluckt.«
    Yvette warf ihm einen überraschten Blick zu. Weiß er etwas vom Verschwinden von Urlaubsgästen auf Vesa? fragte sie sich und studierte seine Miene heimlich. Aber nein, sie konnte nichts Bedrohliches oder Geheimnisvolles darin lesen. Offenbar war es eine zufällige Bemerkung, die in ihren Ohren bedeutungsvoller klang als in seinen. Sie faßte sich und sagte beiläufig: »Hier auf diesem unglaublichen Planeten verliert man sich so leicht. Es tut mir leid, daß ich dir Mühe gemacht habe.«
    »Ach was. Hauptsache, ich habe dich endlich gefunden«, erwiderte Dak ernst. Mit einem Blick auf die an Yvettes Tisch versammelte Runde sagte er leiser: »Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«
    »Ich

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