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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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hatten bei dem Treff das richtige Signal gegeben – aber reagiert hatten die anderen. Und jetzt mußten sie herausbekommen, warum!

4. KAPITEL
Das Oberhaupt
    Demokratie, wie sie im zwanzigsten Jahrhundert praktiziert wurde, war zum Scheitern verurteilt, weil sie es mit der von Dynamik geprägten Tyrannei des Kommunismus nicht aufnehmen konnte. Am Ende des dritten Jahrzehntes dieses Jahrhunderts wurden die Wurzeln zu diesem Versagen gelegt, und obwohl in den sechziger und siebziger Jahren eine vielversprechende Entspannung eintrat, brachte die sich im Hinblick auf Bevölkerungsexplosion und Ökologie verschlechternde Weltlage das endgültige Scheitern. Auch die Gründung der Nordamerikanischen Liga (NAL) – welche Kanada, die Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko umfaßte – gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts konnte den endgültigen Niedergang der Demokratie nicht aufhalten. Der Kongreß der NAL debattierte und vertagte und konnte sich auf keine wirksame Aktion einigen, die den Gegner in die Schranken gewiesen hätte – einen Gegner, der die sogenannte Dritte Welt der Entwicklungsstaaten gierig verschlang. Der russisch-chinesische Krieg, der zunächst den demokratischen Mächten gelegen kam, diente in Wirklichkeit nur zur Stärkung der Sowjetunion. Er verfeinerte ihre Methoden, vermehrte ihren Appetit auf größeres Wild. Da kein Rivale ihm seine ideologische Vorherrschaft mehr streitig machte, konnte der russische Premier endlich handeln. Wer sich seinem Willen widersetzte, wurde unweigerlich erschossen.
    (van Mees, Geschichte der Zivilisation, Band 21, Nummer 1077.)
    Der Laserstrahl, der sie auf ihr Ziel hinlenken sollte, war schwach und zeigte an, daß er aus beträchtlicher Entfernung kam. Während Yvette wegen eventueller Überraschungsangriffe auf der Lauer lag, betätigte sich Jules am Armaturenbrett, um den › Wagen‹ in einen atomgetriebenen Jet zu verwandeln, der Geschwindigkeiten bis zu tausend Stundenkilometern erreichen konnte. Während sie in südöstlicher Richtung durch die Atmosphäre zischten, behielt der männliche d'Alembert seinen hochempfindlichen Radarschirm im Auge, um anderen Fluggeräten auszuweichen.
    »Möchte wissen, wohin wir fliegen«, sagte Yvette nach einigen Flugminuten.
    »Das Ziel kann nicht weiter als vierhundertfünfzig Kilometer entfernt sein, sonst könnten sie uns nicht mit einem geradlinigen Laserstrahl erreichen. Unsere Ortung zeigt Miami an – dahinter liegt in dieser Richtung nur mehr der Ozean.«
    »Das Hauptquartier könnte ebensogut auf einer im Meer verankerten Plattform oder in einer Unterwasserstation untergebracht sein«, überlegte Yvette. »Oder es könnte an einer einsamen Stelle zwischen hier und Miami liegen.«
    »Möglich. Nur noch ein paar Minuten – dann werden wir es wissen.«
    Und als die Minuten vergangen waren, wurde es ihnen immer klarer, daß Miami tatsächlich ihr Ziel war. Zwanzig Minuten glitten sie, immer an Höhe verlierend, den Strahl entlang. Die halbstündige Betäubung, die Jules den zwei Passagieren verpaßt hatte, würde bald vorüber sein, und er überlegte eben, ob er ihnen noch eine Ladung geben sollte, als ihr Ziel in Sicht kam. Die d'Alemberts verminderten ihre Geschwindigkeit, um ihre Manövrierfähigkeit wiederzuerlangen, und besahen sich die Situation.
    Das Gebäude unter ihnen war riesig, mindestens neunzig Stock hoch. Es überragte den nächstgelegenen Rivalen um mindestens vierzig Etagen. Helle Flutlichter an der Basis tauchten die untere Gebäudehälfte in taghelles Licht, und trotz der späten Nachtstunde war mehr als die Hälfte der Fenster erleuchtet. Die Silhouetten der dort Beschäftigten waren durch die Fenster zu sehen.
    »Sehr eindrucksvoll«, bemerkte Yvette. »Mach dich mit dem Scanner drüber, bevor wir landen. Ich möchte doch wissen, wohin wir gelotst werden.«
    Er machte einen Kilometer vor dem Gebäude halt, und sie schwebten nun sekundenlang unbeweglich, während Yvette ihre Kontrolle vornahm.
    Unter Zuhilfenahme ihrer Spezial-Abtastvorrichtungen untersuchte sie das Gebäude von oben bis unten. »Das Gebäude starrt vor Waffen wie eine Festung. Großkalibrige Kanonen, die gegebenenfalls einen ganzen Kreuzer außer Gefecht setzen könnten, aber gut verborgen. Alle sind ›warm‹, aber keine voll abschußbereit.«
    Jules überlegte. »Das sagt uns nicht mehr als das, was wir uns selbst zusammenreimen konnten. Sicherlich ist jedes Hauptquartier so ausgerüstet, deswegen aber könnte es immer noch

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