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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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an das rechte Auge des Erdenmenschen hielt.
    Jules nahm sich sehr viel Zeit, um das echte Netzhautmuster mit dem fotografierten, das sein Vater ihm gegeben hatte, zu vergleichen. Aber ein Irrtum war auszuschließen – sie waren identisch.
    Fast ehrfürchtig flüsterte er: »Das Haupt selbst! Verzeihen Sie, Sir...«
    Als Jules die Identität des Mannes bestätigte, ließ Yvette ihn auf der Stelle los und äußerte eine ähnliche Entschuldigung. Der Chef dehnte und streckte die Arme, so gut es in der Beengtheit des Fahrzeuges möglich war. Dann lachte er tief und sagte: »Machen Sie sich nichts draus. Hätten Sie sich anders verhalten, so wären Sie für diesen Job nicht die richtigen. Jules – ich bin glücklich, Sie endlich kennenzulernen.« Die zwei Männer tauschten einen festen Händedruck – wobei Jules darauf achtete, seinem Boß nicht die Hand zu zerquetschen.
    »Und auch Sie, Yvette«, fuhr der Chef fort. Er nahm ihre Hand und drückte einen Kuß darauf, als wäre das winzige Abteil der kaiserliche Ballsaal. »Und jetzt – natürlich handelt es sich um eine reine Formsache – die Augen! Yvette als erste.« Er übergab ihr das Retinaskop.
    Sie war ein wenig erstaunt, als sie das Ding an ihr Auge hielt. »Aber Sie haben ja keine Vergleichsaufnahme eingeschoben«, sagte sie. »Sie werden doch nicht...«
    »Aber sicher.« Er warf einen kurzen Blick auf ihr Schema, stellte das Gerät dann auf ihren Bruder ein und studierte dessen Netzhaut.
    »Natürlich kenne ich nicht viele Muster auswendig. Aber die von Jules und Yvette d'Alembert gewiß. Sie sind zu bescheiden, meine Liebe.«
    »Aber – warum sollten Sie sich unsere Netzhautmuster auswendig merken?« fragte Yvette verwundert. »Wir haben bis jetzt für Sie nichts geleistet, bis auf ein paar kleinere Aufträge.«
    »Wie bei der Schauspielerei, so gibt es auch hier keine kleinen Rollen, sondern nur kleine Schauspieler. Und Jules ist natürlich der einzige lebende Mensch, der einen Volltreffer bei dem Tausend-Punkte-Test gelandet hat – und, liebe Yvette, Ihre neunhundertneunundneunzig waren auch, sagen wir, außergewöhnlich.« Den erwähnten Test mußten alle SOTE-Agenten während ihrer Ausbildung absolvieren. Mit seiner Hilfe wurden die Fähigkeit logischen Denkens, physische Agilität, Reflexe, Intuition und eine Vielzahl anderer subtiler Eigenschaften, über die ein guter Agent verfügen mußte, geprüft.
    Der Chef fuhr fort: »Es stimmt, daß ich Ihnen bis jetzt keine größeren Aufgaben zugeteilt habe – weil man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießt.« Seine Miene verdüsterte sich. »Vielleicht habe ich zu lange gewartet, Sie in diesen Fall einzubeziehen, weil ich immer hoffte, er wäre mit geringerem Einsatz zu lösen.« Nun kehrte seine gute Stimmung wieder. »Aber Sie beide sind jetzt hier und werden sich vielleicht bald wünschen, sie wären beim Zirkus geblieben.«
    Er betätigte die Sprechtaste. »Noch alles ruhig, Helena?« fragte er das Mädchen, das sich aus dem Lichtkreis nicht fortbewegt hatte.
    »Noch immer, Vater«, meldete das Mädchen über Funk und kam auf das Fahrzeug zu. »Nichts Verdächtiges innerhalb von fünfhundert Kilometer Entfernung, sagt mir das Warnsystem.«
    »Fein«, sagte Jules und half den anderen beim Aussteigen. »Ich hoffte ja, wir würden schnell genug sein, um ungeschoren davonzukommen – aber sicher kann man ja nie sein. Und jetzt, Sir, zu unseren unfreiwilligen Gästen.« Er wies mit dem Daumen auf das Heckabteil, wo die Gefangenen noch immer die Nachwirkungen von Jules' Betäubungsschuß ausschliefen.
    »Ach ja. Ich war schon neugierig. Die Berichte waren etwas wirr und widersprechend.«
    »Das wundert mich nicht. Alles kam so schnell. Der da«, zeigte Jules, »ist wahrscheinlich ein kleiner Fisch, der nichts weiß. Bei dem anderen weiß ich nicht recht – der könnte viel, aber auch gar nichts wissen.« Er berichtete mit wenigen Worten von den zwei viel zu ›unbeteiligten‹ Beobachtern des Kampfes und schloß: »Unser geheimes Treffen war nicht geheim.«
    Der Chef machte ein grimmiges Gesicht. »Verstehe.« Er hob das linke Handgelenk an die Lippen, und die Alemberts sahen, daß er eine winzig kleine Sprechanlage am Handgelenk befestigt trug. »Oberst Grandon?«
    »Ja, Sir«, kam die sofortige Antwort.
    »Kommen Sie in genau zwei Minuten aufs Dach. Hier finden Sie zwei Männer vor, die vor etwa fünfundzwanzig Minuten einen Betäubungsstrahl, Stärke drei, abbekommen haben. Sie liegen im Heck eines

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