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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Pias, ich brauche dich hier bei mir.«
    Pias spürte ein Frösteln, als er in einen Kampf widerstreitender Gefühle geriet. Um sich mit Yvette verloben zu können, hatte er das Training des SOTE mitmachen und den Treueeid dem Service gegenüber schwören müssen. Nun hatte er also gelobt, der Sache des Imperiums zu dienen, und er konnte über sein Leben nicht mehr frei verfügen. »Ich... ich kann nicht hierbleiben, Papa.«
    Der alte Herr verstand ihn nicht. »Was soll das heißen? Du hast den Schurken gestellt und unsere Ehre wiederhergestellt. Nun bist du wieder zu Hause.«
    »Aber ich kann nicht bleiben, Papa. Ich muß sehr bald wieder weg.«
    »Warum? Warum mußt du dein Zuhause und deine Familie verlassen? Was treibt dich fort?«
    »Ich habe mein Versprechen gegeben.«
    »Wem denn?« Jetzt hatte sich der Alte aufgesetzt. Er sprühte vor Zorn. Etwas von dem alten Feuer war zurückgekehrt, aber Pias war nicht beglückt, daß es sich ausgerechnet gegen ihn wandte. »Wer ist dir wichtiger als dein Vater?«
    Pias war nahe daran, ihm die ganze Wahrheit zu erzählen, als er die Anwesenheit eines Dritten im Raum spürte. Tas war ganz leise eingetreten, während Pias und sein Vater miteinander gesprochen hatten, und stand nun lauschend im Schatten. Der Herzog hatte sich immer durch unbedingte Loyalität ausgezeichnet, und Pias hätte ihm ohne weiteres anvertrauen können, daß er in den Diensten des SOTE stand, doch hegte er ein instinktives Mißtrauen gegen seinen Bruder. Etwas lahm fügte er daher hinzu: »Ich kann es dir jetzt nicht sagen.«
    »Vielleicht ist es diese gadji, dieses Außenseiter-Weibsstück, das du mitgebracht hast«, mischte Tas sich ein. Sein Ton war ätzend wie Säure.
    Pias wäre ihm am liebsten an die Kehle gesprungen. Er hatte die Sache mit Yvette seinem Vater schonend beibringen und ihn von der Richtigkeit seines Handelns überzeugen wollen. Jetzt hatte er die Fluten noch mehr aufgewirbelt – mit voller Absicht.
    »Eine gadji? Und du hast sie mitgebracht?« Der Herzog war nun außer sich. »Ja, bist du denn vollends ein Abtrünniger geworden?«
    »Papa, dir verdanke ich alles, was ich über Menschenliebe und Gastfreundschaft Fremden gegenüber weiß«, protestierte Pias.
    »Und Yvette ist...«
    Doch er konnte in seiner Erklärung nicht fortfahren. Der alte Mann in seiner Wut rang nun mit einem Hustenanfall. Die Pflegerin kam hereingelaufen und mußte dem Kranken helfen. »Sie hätten ihn nicht aufregen dürfen!« schalt sie die beiden. »Am besten, Sie gehen jetzt.«
    Nur widerstrebend ließ Pias sich mit Tas hinausscheuchen.
    Die zwei Brüder blieben draußen auf dem Gang stehen und musterten einander abschätzend wie zwei Ringer. Pias fiel ein Dutzend verschiedener Fragen ein, die er alle beiseite schob, und schließlich sagte er: »Warum hast du ihm so weh getan?«
    »Ich?« sagte Tas mit einem Auflachen. »Hüte deine Zunge! Merke dir eines: mein einziges Angriffsziel bist du. Willkommen daheim, Bruder Pias.« Er drehte sich rasch um und ging. Pias war damit der Chance einer Erwiderung beraubt.
    Pias schüttelte den Kopf. Gewiß, der Zorn seines Vaters hatte ihn hart getroffen, doch tief im Inneren spürte er, daß es den alten Herzog noch viel tiefer getroffen hatte, als er sich von seinem Ältesten hintergangen fühlte. Pias erkannte plötzlich, wie tief sein Bruder ihn hassen mußte, da er den Vater gequält hatte, nur um damit indirekt den Bruder zu treffen. Bevor er Newforest verlassen hatte, war ihm zwar klar gewesen, daß Tas ein übler Bursche war, doch inzwischen war es mit ihm rapid bergab gegangen.
    Bedrückt machte Pias sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Er ging eben an einer offenen Tür vorbei, als er plötzlich eine dunkle Frauenstimme hörte: »Pias, möchtest du mich nicht wenigstens begrüßen?«
    Er drehte sich um und erkannte die Sprecherin, eine schöne, dunkelhäutige Frau Anfang Dreißig, der das pechschwarze Haar lose bis zur Taille fiel. Ihre Augen blickten wissend in die Welt, und ihre bunte Bluse stand vorne so weit offen, daß es sogar gegen die äußerst liberalen Sitten und Gebräuche auf Newforest verstieß.
    Trotz seiner familiären Sorgen zwang Pias sich zur Munterkeit. »Ach, Gitana, schön dich zu sehen. Ich wußte nicht, was ich davon halten sollte, als ich dich auf dem Flughafen nicht entdecken konnte.«
    Gitana ging nun auf ihn zu und blieb so knapp vor Pias stehen, daß sie einander fast berührten. Sie legte die Arme um ihn und sagte: »Ich hoffte,

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