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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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gefährlichen Unternehmen machten.
    Die Querida aber paßte in keine dieser Kategorien. Sie war ein verhältnismäßig kleines Charterschiff—ohne Ladung und mit nur zweiunddreißig Passagieren an Bord. Es handelte sich zwar durchwegs um Adelige, doch vom wirtschaftlichen Standpunkt wäre die Ausbeute eher mager ausgefallen. Außerdem verkehrte die Querida nicht nach Fahrplan und war für die Piraten daher um so schwerer ausfindig zu machen.
    Yvette verdrängte diese Fragen zunächst. Erst mußten sie mit den Piraten fertig werden, ehe sie sich über deren Beweggründe den Kopf zerbrechen konnten.
    Der Standardschachzug eines von Piraten aufgebrachten Raumschiffes bestand darin, sofort aus dem Sub-Raum auszutreten und einen Hilferuf auszusenden. Das subetherische Nachrichtensystem, genannt Subcom, funktionierte nicht, solange sich das Schiff im Subraum befand. Das Schiff mußte erst ins reguläre Universum eintreten, seinen Notruf senden und hoffen, daß die Kaiserliche Marine ihn auffangen und rechtzeitig reagieren würde. Es bestand auch noch die Möglichkeit, daß das Piratenschiff, das sich im Sub-Raum mit einer die Lichtgeschwindigkeit überschreitenden Geschwindigkeit fortbewegte, nun über sein sich langsamer fortbewegendes Zielobjekt hinausschoß und dessen Spur verlor, ehe es sich wieder auf dessen Kurs einpendeln konnte. Das Auffinden eines Raumschiffes, und sei es eines großen Linienschiffes, im totalen Nichts des interstellaren Raumes ließ das alte Problem der Nadeln im Heuschober vergleichsweise lächerlich erscheinen.
    Natürlich wußten die Piraten ebensogut, daß das Austreten aus dem Sub-Raum zum Routine-Vorgehen gehörte. Als nun die Querida im Begriff war, mit einem magenerschütternden Beben und Zittern in den normalen Raum zurückzukehren, war das andere Schiff bereits längsseits, bereit, anzudocken.
    Von nun an rollte alles ganz schnell ab. Kaum waren sie aus dem Sub-Raum, versuchte der Funker der Querida über Sub-Com die nächste Marine-Basis zu erreichen. Sein Gegenspieler auf dem Piratenschiff betätigte inzwischen einen speziellen SubRaum-Störsender, der die Abstimmung in diesem Bereich des Sub-Raumes empfindlich störte und verhinderte, daß der Notruf durchkam. Gleichzeitig feuerten die Piraten gegen das Heck ihres Zieles schwerkalibrige Strahlenschüsse ab. Die Männer an den Geschützen waren geübt und zielsicher. Mit einem einzigen Schuß setzten sie die Antriebe der Querida außer Aktion, und das kleine Charterschiff trieb hilflos im Raum.
    Nun kam das Piratenschiff näher, bereit zum letzten Schlag. Kurze Stöße aus den Stabilisierdüsen ließen es erbarmungslos auf die Querida zutreiben, und als es nahe genug herangekommen war, öffnete sich die Luke, und eine kleine Armee in Kampfanzügen ließ sich zum Rumpf des gekaperten Schiffes gleiten.
    Diese Gestalten führten eine große kistenähnliche Vorrichtung mit sich, die man Einstiegluke nannte.
    Mit dem Geschick erfahrener Fachleute stülpten sie diese Einstiegvorrichtung über die normale Luftschleuse der Querida und schlössen sie luftdicht an. Dann kletterten sie alle hinein und schlössen die rückwärtige Tür hinter sich. Nun konnten sie die Luftschleuse des Passagierschiffes aufsprengen, ohne daß im Schiffsinneren Schäden auftraten. Die Luft würde nicht in einem einzigen tornadoähnlichen Strahl herausschießen, Menschen töten und Einrichtung vernichten.
    Der Anführer der Angriffstruppe setzte geübt seinen Schneidbrenner ein. In knappen fünf Minuten hatte er durch die dicken Außenplatten der Querida eine Öffnung getrieben und kroch, knapp gefolgt von seinen Leuten, durch. Die Besatzung des gekaperten Schiffes hatte um die Luftschleuse herum Stellung bezogen und war bereit, die Eindringlinge nach Gebühr zu empfangen, doch ihre leichteren Strahler waren gänzlich ungeeignet, die dicken Kampfpanzer der Piraten zu durchdringen.
    Die Piraten begnügten sich damit, ihre Stürmer anzuwenden und machten die Besatzung der Querida für so lange bewußtlos, bis sie das Schiff völlig in ihre Gewalt gebracht hatten. Nachdem sie den Eindruck gewonnen hatten, sie hätten den organisierten Widerstand lahmgelegt, wagten sie sich tiefer in das Schiff vor.
    Mit der Zerstörung der Triebwerke war auch der Ultragrav außer Tätigkeit gesetzt worden, der die Schwerkraft regelte. Pias und Yvette und alle anderen an Bord der Querida hatten plötzlich das Gefühl, als würde ihnen der Boden unter den Füßen weggerissen. Sie

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