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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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für eine lange Raumfahrt.
    Die Querida unternahm drei weitere fahrplanmäßige Landungen, um weitere Passagiere aufzunehmen, was die Fahrtzeit natürlich erheblich verlängerte. Es war am neunten Tag nach dem Start von Newforest, als im ganzen Schiff die Alarmanlagen zu schrillen begannen. Pias hielt sich eben in dem großen Aufenthaltsraum mit gesteuerter Schwerkraft auf und steckte mitten in einer Kartenpartie, als das Durcheinander begann. Die anderen sprangen mit Schreckensmienen auf. »Was ist denn?« kreischte eine Gräfin. »Sind wir gegen ein Hindernis gestoßen?«
    »Ruhig Blut, Freunde«, sagte Pias und schob den Hut aus der Stirn. »Wir befinden uns im Sub-Raum, und der ist leer wie die Flasche eines Säufers. Wir können gegen nichts stoßen, mit Ausnahme eines Schiffes, und für diesen Fall bewegen sich die Chancen in astronomischen Dimensionen. Vielleicht will der Kapitän bloß eine Übung veranstalten. Auf Newforest gibt es das Sprichwort: ›Der Kluge fürchtet sich nicht vor dem Schatten des Teufels‹ Wartet wenigstens, bis wir wissen, was eigentlich los ist und ob wirklich Grund zur Panik besteht.«
    Aber es dauerte nur wenige Augenblicke, bis alle wußten, daß tatsächlich Grund zur Aufregung bestand. Kapitän Bacardis Stimme dröhnte aus allen Lautsprechern. »Alle Passagiere sollen sich in ihre Kabinen begeben und sich dort bis auf weiteres einschließen. Ein Schiff nähert sich uns, das sich nicht zu erkennen geben will. Wir müssen davon ausgehen, daß es sich um ein Piratenschiff handelt, und entsprechende Vorkehrungen treffen. In fünf Minuten verlassen wir den Sub-Raum. Ich wiederhole, alle Passagiere sollen sich in ihre Kabinen einschließen. Ende.«
    Nun konnte auch Pias' gletscherkalte Ruhe nicht mehr verhindern, daß sich unter den Passagieren Angst und Schrecken verbreiteten. Mit wachsender Hysterie drängten sich die Leute durch die Gänge, um nur ja schnell in ihre Unterkünfte zu kommen. Edelleute, denen höfische Sitten anerzogen worden waren, drängelten und schoben einander aus dem Weg, nur um rasch in Sicherheit zu sein.
    Pias konnte Yvette in der drängelnden Schar ausfindig machen und zog sie aus dem allgemeinen Geschiebe. »Was sollten wir deiner Meinung nach unternehmen?« fragte er.
    »Verdammt will ich sein, wenn ich während eines Piratenüberfalls in meiner Kabine hocke und Däumchen drehe«, sagte sie entschlossen. »Wir befinden uns auf einem kleinen Passagierschiff mit wenig Besatzung. Der Kapitän wird jeden brauchen, der kämpfen kann.«
    »Er hat alle in die Kabine geschickt. Er wird annehmen, daß wir seinen Anordnungen nicht nachkommen, wenn wir nicht wie die anderen in den Kabinen verschwinden, und wir können schließlich nicht zu ihm gehen Und sagen: › Wir sind SOTE-Agenten, dürfen wir Ihnen helfen?‹«
    »Wir verstecken uns, bis es zum Kampf kommt«, sagte Yvette. »Wenn er mitten im Gefecht steckt, wird er uns nicht ermahnen und fortschicken.«
    Die beiden Agenten machten sich die allgemeine Verwirrung zunutze und suchten sich ein Versteck. Schließlich entschieden sie sich für einen Vorratsraum, der fast leer war, weil die Nahrungsmittel größtenteils schon verbraucht waren. Die Besatzung war damit beschäftigt, das Schiff gegen einen Angriff von außen abzusichern und sich auf ihre Gefechtsstationen zu verteilen, so daß kein Mensch bemerkte, wie das Paar sich versteckte. Pias und Yvette wollten abwarten, bis das Schiff aus dem Sub-Raum austrat, weil sie wußten, daß sich vorher nichts tun würde.
    »Warum haben sich die Piraten ausgerechnet dieses Schiff ausgesucht?« fragte Pias.
    »Weiß ich nicht. Es ist mir ein Rätsel«, erwiderte Yvette. Für gewöhnlich begnügten sich die Piraten mit Überfällen auf Frachtschiffe. War die Fracht wertvoll, konnte man sie mit ansehnlichem Gewinn auf dem Schwarzen Markt losschlagen. Das Risiko war minimal, da Frachter zahlenmäßig kleine Besatzungen an Bord hatten, weil es während des Fluges durch den Sub-Raum nur wenig zu tun gab. Nur wenige der tollkühneren Piraten waren auf größere Beute aus und stellten den großen Luxus-Passagierschiffen nach. Sie gingen davon aus, daß alle, die sich eine Fahrt an Bord dieser Schiffe leisten konnten, auch reich waren. Entweder erbeutete man Schmuck oder andere Wertgegenstände, oder aber man konnte ein Lösegeld erpressen. Aus diesem Grund waren die Passagierschiffe meist mit Waffen bestückt und mit Truppen besetzt, die einen Angriff auf ein solches Schiff zu

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