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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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gewöhnliche Weltraumfreibeuter ungewöhnlich waren.
    Während sie den Mann anstarrte, entdeckten ihre Augen eine Einzelheit, die sie beim ersten flüchtigen Blick übersehen hatte -ein fast unsichtbar kleines Detail. Der Mann trug eine silberne Halskette, an der ein integrierter Kreisabschnitt hing. Yvette hatte Halsketten dieser Art schon gesehen. Sie wurden von den obersten Rängen in Lady A's Verschwörerorganisation als Erkennungszeichen getragen. Falls dieser Pirat zur Organisation gehörte, war geklärt, wieso er so gründliche Informationen über das Schiff besessen hatte. Es hieß aber auch, daß dieser Überfall von größerer Bedeutung für das Imperium war, als es die Geiselnahme einiger Adeliger an sich gewesen wäre.
    Der Piratenchef sah Pias ungläubig an. »Bavol von Newforest?« fragte er. »Sind Sie zufällig verwandt mit...«
    »Nein«, entgegnete Pias. »Keine Spur von Verwandtschaft.« Der Mann schob die Schultern hoch und machte sich eine Notiz auf seiner Liste. Dann wandte er sich an einen seiner Untergebenen und sagte: »Diese beiden sind völlig unwichtig. Führ sie ab und sieh zu, daß du sie sofort loswirst.«
     

8. KAPITEL
In der Falle
    Am Morgen nach der Schlägerei im Hotelzimmer meldete sich Jules bei der Adresse, die Howard ihm gegeben hatte. Das Gebäude war eine Turnhalle in einem heruntergekommenen Stadtteil. Die unechten Ziegel waren ausgebleicht, die Fassade verdreckt, die Lettern auf der Tafel kaum leserlich. Es war ein Treffpunkt für kleine Gauner, die Karriere machen wollten, für Sportler, mit denen es bergab ging, und für viele Tagediebe, die einem Nichts zustrebten und sich beim Erreichen dieses Zieles auch noch Zeit ließen.
    Jules betrat das Haus und hatte sofort abgestandenen Schweißgeruch in der Nase. Man hörte den dumpfen Aufprall von Fäusten auf den Punching-Säcken und das Ächzen von Männern, deren Kondition zu wünschen übrigließ und die ihren Muskeln zuviel zumuteten in dem Bemühen, in Form zu bleiben. Wie wenig sich eigentlich seit den Tagen der alten Griechen an diesen Sportstätten gewandelt hatte, dachte Jules flüchtig.
    Die Ausrüstung und die Trimm-Geräte wurden zwar immer raffinierter im Laufe der Jahre, doch die Grundübungen blieben die gleichen, weil auch der menschliche Körper gleich blieb.
    Jules sah sich rasch um und ging sodann zu dem Mann, der die Sportgeräte verlieh. »Ein gewisser Howard sagte mir, ich solle mich heute hier melden.« Er zeigte dazu die Karte, die Howard ihm gegeben hatte.
    Der Sportgeräteverleiher nahm die Karte und starrte sie an, als hätte er etwas Ähnliches noch nie im Leben gesehen. Jules sah, daß er beim Lesen die Lippen bewegte, ja er konnte beinahe sehen, wie die Gedanken sich in dem trüben Gehirn des Mannes knarrend in Bewegung setzen. »Jawohl«, äußerte er schließlich, »die treffen sich oben, Raum D-5.« Er gab die Karte zurück.
    Jules ging die Treppe hoch und fand auch rasch den angegebenen Raum. Drinnen saß ein Dutzend Männer feinsäuberlich aufgereiht wie in einem Klassenzimmer. Von Howard nirgends eine Spur. Jules nahm sich einfach einen Stuhl und setzte sich. Nach dem ersten abschätzenden Blick schenkte ihm keiner der anderen Anwesenden mehr Beachtung. Immer mehr Männer kamen und setzten sich, bis endlich der Raum voll war. Fünf Minuten später kam Abel Howard. Gekleidet war er sehr lässig, doch seine Miene ließ jede Lässigkeit vermissen und deutete eher auf Brutalität hin.
    »Eines möchte ich ein für allemal klären«, fing er an. »Falls einer von euch meint, die Arbeit für mich wäre eine Art Freizeitgestaltung, der kann sofort wieder gehen. Ihr alle seid hier, weil die Typen, die ich bis jetzt hatte, tot sind. Und es besteht immerhin die Möglichkeit, daß ihr auch bald die Schuhe aufstellt. Wenn euch das abschreckt, gehört ihr nicht hierher.«
    Keiner der Anwesenden ging zur Tür, doch einige rückten nervös ihren Stuhl zurecht. »Was soll's«, bemerkte einer aus dem Hintergrund. »Jeder muß mal sterben. Warum dabei nicht gutes Geld machen?«
    Dieser Scherz entlockte den anderen ein nervöses Lachen.
    Howard wartete ab, bis sich das Gelächter gelegt hatte. »Als zweiten Punkt möchte ich klarstellen, daß ich der Boß bin. Ihr werdet bezahlt, damit ihr tut, was ich euch sage – nicht damit ihr euch Gedanken macht oder euren Nachbarn fragt, was er davon hält -, nein, sondern damit ihr tut, was ich sage. Wer mit nur Diskussionen anfängt oder meine Entscheidungen

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