Wen das Feuer verbrennt (German Edition)
dicken rosigen Schenkel, seinen entblößten Bauch und das, was
er als sein Gemächt bezeichnet hatte. Es glänzte feucht Die Hure
massierte es abwechselnd mit den Händen und mit dem Mund. Ravenna
sah interessiert zu. Die beiden nahmen keinerlei Notiz von ihr.
Daraufhin schaute sich Ravenna genauer in dem Raum um und sah, dass
es noch mehr dieser kleinen Fenster gab. Neugierig ging sie zum
nächsten und schaute hindurch. Ihr Gesicht verzog sich vor Schmerz,
als sie sah wie eine maskierte Hure immer und immer wieder mit einer
Peitsche auf den nackten Hintern eines Mannes einschlug und dieser
vor Lust schrie. Fröstelnd ging sie zum nächsten Fenster. Eine Hure
kniete auf dem Bett und hatte ihren nackten Hintern in die Höhe
gereckt. Hinter ihr stand – Ravenna hielt sich vor Schreck die Hand
vor den Mund – Mr. Fielding! Er war nackt bis auf sein langes
Unterhemd. Dieses hatte er sich energisch über die Hüften
geschoben. Mit seinem steif erhobenen Glied ging er auf die vor ihm
kniende Frau zu. Ravenna musste sich das Lachen verkneifen. Wie ein
Offizier seiner königlichen Majestät nahm Mr. Fielding vor dem
nackten Hintern der Dame Haltung an und präsentierte sein mächtiges
Kanonenrohr. Gleich wird er salutieren, kicherte Ravenna und vergaß
für einen Moment, dass sie eigentlich fliehen wollte.
Gerne hätte sie noch
mitverfolgt, wie Mr. Fielding seine Kanone in der Hure versenkt, aber
plötzlich waren draußen auf dem Gang Stimmen zu hören. Aufgeregt
suchte Ravenna nach einer Möglichkeit sich zu verstecken. Da Madame
Elaine ihnen diesen Raum beim Rundgang vorenthalten hatte, war er
offenbar nicht für die normale Kundschaft gedacht, sondern für sehr
spezielle Gäste, kombinierte Ravenna. Sie lauschte an der Tür.
Gerade als sie dachte, sie könnte hinausschlüpfen, wurde der
Türgriff langsam von aussen niedergedrückt. Entsetzt glitt Ravenna
an die Wand hinter der Tür zurück. Sie zog den Bauch ein und atmete
ganz flach. Die Tür schwang auf. Jemand betrat den Raum, aber
Ravenna konnte hinter der Tür stehend nichts sehen. Sie hielt die
Luft an. Was sollte sie nur sagen, wenn man sie entdecken würde? Wie
lange war sie überhaupt schon in diesem Raum?
Sie hörte die Schritte
des Besuchers, der zu einem der Fenster ging und dort verweilte. Wem
er wohl gerade zuschaut? Mr. Finsbury oder Mr. Fielding? fragte sich
Ravenna. Die Schritte gingen weiter und verweilten erneut. Ravenna
betete inbrünstig, dass er seinen Rundgang nicht bis zum Ende
fortsetzen würde. Denn direkt neben ihr und der Tür war auch noch
ein Fenster.
„Ihr könnt hinter der
Tür hervorkommen, Baronet!“ Ravenna zuckte zusammen. Entnervt gab
sie der Tür einen leichten Tritt, so dass sie sich schloss und trat
dann nach vorne. Der Duke hatte sie gefunden.
„Woher wusstet Ihr,
dass ich hier bin?“ fragte sie mißgelaunt. Es dauerte eine Weile
bis er ihr antwortete.
„Ich habe es gespürt!“
Ravenna war verwirrt.
Wollte der Duke sie auf den Arm nehmen?
„Das ist unmöglich!“
„Sooo?“ Seine dunkle
Gestalt kam ganz langsam auf sie zu. Je näher er kam, umso stärker
spürte Ravenna seine Nähe und die Spannung, die sich zwischen ihnen
aufbaute. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und ihre Haut begann zu
prickeln. Oh mein Gott, dachte sie nur. Verflucht, ich spüre ihn
auch. Mehr als mir lieb ist!
„Jeder Körper strahlt
eine starke Energie aus, mein Lieber. Vor allem bei Angst und
Gefahr!“ Oh ja, dachte Ravenna, ich spüre die Gefahr ganz
deutlich. Sie wich so lange vor ihm zurück, bis sie wieder die Wand
in ihrem Rücken spürte. Mein Gott was hatte der Duke vor?
„Ich
glaube, wir sollten jetzt besser gehen!“ schlug Ravenna eilig vor.
Sie drückte sich seitlich an ihm vorbei, um die Tür in ihrem Rücken
zu öffnen.
Doch der Duke war
schneller. Er fasste an ihrem Kopf vorbei und hielt die Tür mit
seiner ausgestreckten Hand fest geschlossen.
„Irgendetwas stimmt
nicht mit Euch, Sinclair. Ich kann es förmlich riechen!“ knurrte
er gefährlich leise.
„Das Gleiche dachte ich
von Euch! Ihr schleppt mich gegen meinen Willen in diesen
Sündenpfuhl, setzt mich irgendwelchen Dirnen und dummen Spielchen
aus und wundert Euch dann, wenn ich nicht mitspiele?“
Ravenna hielt den Kopf
gesenkt. Er stand ganz dicht vor ihr. Sie roch seinen leichten
Whiskey-Atem. Obwohl er sie nicht berührte, fühlte sie ihn so
deutlich und so intensiv, dass ihre Beine zu zittern begannen. Die
Luft knisterte vor Spannung. Er atmete
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