Wen das Feuer verbrennt (German Edition)
flach.
„Sagt Baronet, kann es
sein, dass ihr keine Frauen mögt.... sondern Männer?!“ fragte der
Duke gefährlich leise.
Ravennas Kopf ruckte nach
oben und plötzlich waren sich ihre Lippen ganz nah. Ihr Herzschlag
dröhnte in ihren Ohren. Das Blut rauschte wild in ihren Adern. Tief
in ihrem Innern bettelte eine verzweifelte Stimme: Küss' mich! Um
Himmels willen, küss' mich.....!
Atemlos standen sie sich
gegenüber. Sie fühlte wie der Duke heftig mit sich rang. Ravenna
wußte nicht wer den ersten Schritt gemacht hatte, aber plötzlich
berührten sich ihre Lippen. Für einen winzigen Moment stand die
Zeit still. Dann brach ein nie gekannter Sturm überwältigender
Gefühle über beide herein. Weder Ravenna noch der Duke waren auf
diese entfesselte Urgewalt an Leidenschaft vorbereitet. Mit einem
erstickten Stöhnen presste der Duke seinen Mund fester auf den
ihren. In diesem Augenblick war kein Platz für Zärtlichkeit,
sondern nur für wildes, unbändiges Verlangen. Für beide war es wie
eine Erlösung. Alles was sich die letzten vier Monate in ihnen
aufgestaut hatte, brach sich hemmungslos Bahn. Ravenna war in diesem
Moment alles egal. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, erwiderte
seine Küsse mit der gleichen wilden Inbrunst und wünschte sich,
dieser süße Hauch von Ewigkeit würde nie vergehen. Nie zuvor im
Leben hatte sie ein solches Glücksgefühl erlebt.
Umso brutaler war der
harte Sturz in die Wirklichkeit. Mitten im Glückstaumel riss sich
der Duke ihre Arme vom Hals und stieß sie angewidert von sich. Mit
einem wüsten Fluch drehte er sich weg und ging ans andere Ende des
Raums. Das Schweigen zwischen ihnen war bleischwer. Ravenna war
zutiefst verletzt. Die Zurückweisung des Dukes traf sie mitten ins
Herz. Natürlich wußte sie, dass er das einzig Richtige getan hatte.
Dennoch war sie unendlich enttäuscht und traurig! Sie hatte das
Gefühl ein Stück ihrer Seele verloren zu haben. Sie sah zu ihm
hinüber. Er stand mit dem Rücken zu ihr und atmete heftig, wie ein
gereizter Stier. Er war außer sich. Der Schock saß tief. Ravenna
wußte was er dachte. Dieser starke, stolze Mann glaubte, dass er
soeben einen Mann geküsst hatte! Wild und leidenschaftlich. Hilflos
sah Ravenna zu, wie ihn dieser Gedanke quälte. Sie biss sich auf die
Lippen. Sie konnte ihm doch nicht sagen, dass sie eine Frau war!
Schon gar nicht jetzt. Im Augenblick konnte sie nichts für den Duke
tun. In dieser Situation gab es keinen Trost für ihn. Geduldig
wartete sie auf seine Reaktion. Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte
er sich um und sagte kurzangebunden: „Gehen wir!“ Mit keinem Wort
ging er auf den Vorfall ein. Stattdessen führte er sie grimmig
schweigend zum Hinterausgang des Etablissements.
Kapitel
13
Schweiß perlte von
seiner Stirn, seine Oberarme und sein Nacken schmerzten bereits
heftig von den vielen Liegestützen, mit denen er versuchte, seine
innere Unruhe loszuwerden. Vergebens. Kein körperlicher Schmerz
konnte die Pein in seiner Seele tilgen.
Nicolas verfluchte sich
und die ganze verdammte Situation. Er wußte nicht wie es soweit
hatte kommen können! Nur eines war sicher: Er hatte vollkommen die
Kontrolle über sich verloren! Und das bei....! Er fuhr sich mit
fahrigen Händen durchs dichte Haar. Er konnte es immer noch nicht
begreifen: Er, Nicolas Eden, hatte einen Mann geküsst! Bei dem
Gedanken wurde ihm ganz heiß. Den Kuss könnte er vielleicht
irgendwann aus seinem Gedächtnis streichen. Aber dieses
überwältigende Gefühl, das er dabei verspürt hatte, würde er nie
wieder vergessen können! Es hatte sich tief und heiß in seine Seele
eingebrannt. Noch nie hatte er einen derartigen Glücksrausch
verspürt. Allein schon die Erinnerung daran, brachte seinen Körper
erneut zum Beben.
Der Duke versuchte sich
zu erinnern, ob er so ein starkes Gefühl überhaupt schon jemals
erlebt hatte. Nein, dachte er, es gab keine Person, keine Situation,
keinen Umstand, der ihn jemals so berauscht hatte. Er kannte extreme
körperliche Erregung. Er konnte sich an einige, sehr aufregende
Nächte erinnern - aber keine der vielen Frauen, die mit ihm das Bett
geteilt hatten, hatte jemals diese verhängnisvolle Faszination auf
ihn ausgeübt, wie dieser junge Baronet.
Keiner Frau war es bisher
gelungen, sich so hartnäckig in seinen Gedanken einzunisten! Bei
keiner Frau hatte sich seine Männlichkeit erhoben, nur weil sie den
Raum betrat! Verzweifelt legte er den Kopf in den Nacken. Sein Kopf
schmerzte vom
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