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Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Titel: Wen das Feuer verbrennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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Ihr
Eure Freunde mit zu uns gebracht habt, Ellis. Dann war Euer letzter
Besuch in meinem Haus offenbar sehr zufriedenstellend!“ umgarnte
sie den beleibten Bankier, während sie ihn wie selbstverständlich
aus dem Mantel schälte. „Die Mädchen werden Euch alle Wünsche
von den Augen ablesen!“ Ihr Blick glitt unauffällig über die
feiste Herrenrunde und blieb an der stattlichen Gestalt des Dukes
hängen. Überrascht zog sie eine Augenbraue nach oben. So einen
attraktiven Mann hatte sie schon lange nicht mehr gesehen.
    „Wie wäre es, wenn Ihr
mir Eure Freunde vorstellen würdet, Ellis?“ fragte sie
liebenswürdig, wobei ihr Blick an Nicolas Eden hängen blieb. Ellis
Finsbury stellte eifrig alle Männer der Reihe nach vor. Madame
Elaine bedachte jeden der Neuankömmlinge mit einem ganz persönlichen
Lächeln und hieß jeden herzlich willkommen. Als der Duke an der
Reihe war, bekam ihre Stimme einen schnurrenden Klang: “Nicolas
Eden, ich bin sehr erfreut Eure Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe
Ihr fühlt Euch bei mir wie zuhause!“
    Ravenna wurde mit einem
Lächeln bedacht. Für einen kleinen Moment schien Madame Elaine
etwas zu stutzen, wandte sich dann jedoch zuvorkommend an Ellis
Finsbury:
    „Wenn Ihr erlaubt,
würde ich Euch alle gerne mit einem Glas Champagner willkommen
heißen!“ Die Männerrunde um Ellis Finsbury fühlte sich von
dieser Sonderbehandlung sichtlich geschmeichelt. Madame Elaine
klatschte in die Hände und wie aus dem Nichts tauchte ein kleiner
Junge mit einem Tablett voller Gläser auf, in denen sich eine
goldgelbe Flüssigkeit befand.
    „Auf dass Eure Wünsche
- hier bei uns - alle in Erfüllung gehen!“ sagte die Hausherrin
und schaute dabei mit einem lasziven Blick auf den Duke.
    Die Gläser klirrten
leise beim Anstoßen. Ravenna nahm einen Schluck und war positiv
überrascht. Die Qualität des Champagners war ausgezeichnet. Dennoch
trank sie so wenig wie möglich davon. Im Kaffeehaus hatte sie
bereits einen Whiskey getrunken und sie würde einen kühlen und
nüchternen Kopf benötigen, wollte sie heil aus dieser Sache
herauskommen.
    „Meine Mädchen schauen
schon sehnsüchtig zu uns herüber, meine Herren. Bitte fühlt Euch
wie zuhause. Solltet ihr einen besonderen Wunsch haben und sei er
noch so ungewöhnlich, tragt ihn einfach an mich oder Herbert heran!“
Sie winkte einem glatzköpfigen Koloss, der sich bislang völlig
unauffällig im Hintergrund gehalten hatte. Ravenna schluckte als sie
seine nackten Oberarme sah. Jeder seiner gewaltigen Armmuskeln hatten
die Größe eines Kinderkopfes. Er trug eine ärmellose Lederweste
wie sie Schmiede üblicherweise trugen. Diesem Mann würde sie nicht
im Dunkeln begegnen wollen.
    „Mein Haus hält
zahlreiche Abwechslungen bereit. Wenn Ihr möchtet, führe ich Euch
persönlich durch mein Etablissement!“ Die Männer nickten
begeistert und reihten sich folgsam hinter der ganz in schwarz
gekleideten Madame Elaine ein.
    Das ist der ideale
Moment, um das Bordell unbemerkt zu verlassen, frohlockte Ravenna. Im
gleichen Moment spürte sie einen harten Griff an ihrem Arm. Sie
hörte die freundliche Stimme des Dukes: „Es ist sehr dunkel hier,
Baronet. Ihr werdet mir den Weg zeigen müssen!“ Seine Hand
umklammerte ihren Arm wie einen Schraubstock. Ravenna kniff die
Lippen zusammen und entriß ihm wütend ihren Arm. Sie wussten beide
ganz genau, dass es eigentlich eher umgekehrt war. Bei Dunkelheit war
der Duke klar im Vorteil. Ravenna hatte keine Wahl. Vorerst gab sie
klein bei. Missmutig trottete sie hinter den anderen her. Der Duke
blieb dicht hinter ihr.
    Als erstes wurden ihnen
die ganz normalen Separees gezeigt. Durch die dünnen Wände war
unmissverständliches Stöhnen und Grunzen zu hören. Die Männer vor
ihr lachten und machten anzügliche Bemerkungen. Ravenna und der Duke
folgten schweigend.
    „Hier ist unsere Kammer
des Schmerzes!“ Madame Elaine trat beiseite und ließ die Männer
eintreten. An den Wänden hingen Ketten, Fesseln und Peitschen. Im
Raum stand ein kleiner Pranger und Holzböcke, darüber hing ein
kleiner Spiegel.
    Als nächstes geleitete
sie Madame Elaine zum berüchtigten „türkischen Bad“. Vor der
Tür erklärte Madame Elaine: „Hinter dieser Tür befindet sich
eine Auskleide. Erst im Raum dahinter befindet sich das türkische
Bad. Dieses darf nur nackt betreten werden, meine Herren. Der
Wasserdampf würde alle Kleidung sofort durchnässen. Herbert sorgt
mit dem Übergießen der heißen Steine immer für

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