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Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Titel: Wen das Feuer verbrennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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der vergangenen Nacht, dachte Ravenna genussvoll. Ach, wenn
er mir nur sagen würde, dass er mich liebt....!'
    Sie schaute auf den
großen Diamantring, den er ihr vor wenigen Minuten an den Ringfinger
gesteckt hatte. Es handelte sich um ein altes Familien-Erbstück das
von jeder anderen Duchess vor ihr getragen worden war. Ravenna mochte
den Ring nicht. Er erinnerte sie zu sehr an Mary und ihre irre
Schwester Moira, die immer noch frei und ungestraft herumlief.
    Bei dem Gedanken an die
wirre Countess lief Ravenna ein kalter Schauer über den Rücken. Sie
würde zu gern das Gesicht von Moira sehen, wenn sie erfuhr, dass der
Duke sie nicht nur aus Newgate befreit - sondern auch noch geheiratet
hatte! Sie, Ravenna, war nun die neue Duchess of Avalon. Die
Nachfolgerin ihrer Schwester Mary. Und dass, wo sie doch nur eine
kleine, mittellose und verurteilte Hochstaplerin war! Ravennnas
Triumphzug musste eine fürchterliche Schmach für Moira sein und
ihren Hass auf sie und den Duke nur noch weiter schüren. Dabei war
die Countess selbst schuld. Ihre hinterhältige Anzeige hatte dazu
geführt, dass Ravennas Maskerade aufflog und sich alles andere so
gefügt hatte, wie es jetzt war. Ravenna gönnte der Countess
unendliche Höllenqualen. Die sechs grausamen Tage in dem feuchten
Kerker hatte Ravenna nicht vergessen. Sie verfolgten sie noch immer
bis in ihre tiefsten Träume. Ravenna wußte, sie musste unbedingt
mit dem Duke sprechen. Moira gehörte in ein Gefängnis oder in eine
Irrenanstalt.

    Kapitel
32

    Ravenna
gewöhnte sich schnell an ihr neues Leben. Als Duchess of Avalon
standen ihr plötzlich alle Türen und Tore Londons offen. An der
Seite des Dukes wurde sie in die Hofgesellschaft eingeführt und
Ravenna war sehr dankbar dafür, dass sie diesen starken, souveränen
Mann an ihrer Seite hatte. Insgeheim hatte sie sehr große Angst
davor gehabt, abgelehnt oder belächelt zu werden. Natürlich wurde
sie von den Damen der Gesellschaft von oben bis unten begutachtet und
beäugt – teils mit Neid, teils mit Anerkennung. Die Männer
hingegen zeigten unverhohlen ihre Bewunderung für die junge,
attraktive Duchess. Ravenna wußte, dass sie eine strahlende
Erscheinung war. Ihre Haare, die Eliza nach dem Gefängnisaufenthalt
sehr kurz abgeschnitten hatte, reichten ihr offen nur bis ans Kinn.
Eliza hatte es geschafft, die dicken Locken zu einem winzigen Zopf in
ihrem Nacken zusammenfassen. Die strenge Frisur, brachte nicht nur
ihren langen Schwanenhals zur Geltung, sondern war auch der perfekte
Rahmen für Ravennas schönes Gesicht. Ihre dunklen Wimpern bildeten
einen starken Kontrast zu ihrer weißen Haut und dem leuchtenden Grün
ihrer Augen. Ihr strahlend roter Engelsmund zog die Blicke der Männer
geradezu magisch an. Ihr üppiges Dekolleté und ihre hohe schlanke
Gestalt taten ihr übriges. Ravenna wurde mit Aufmerksamkeiten und
Komplimenten überschüttet. Sie war charmant, klug und witzig. Aber
irgendwie kam ihr der Hof wie eine einzige große Jagdgesellschaft
vor. Männer wie Frauen schienen immer auf der Jagd zu sein: Nach dem
neuesten Klatsch, der nächsten Trophäe, dem neuesten Vergnügen,
der neuesten Mode, einem neuen Geschäft, dem neuesten Skandal oder
einer neuen Liebschaft.
    Ravenna
lernte sehr schnell, warum der Duke ihr am Hofe kaum von der Seite
wich. Sobald sie beide getrennt wurden, erhielt sie mehr oder weniger
eindeutige Angebote. Das Alter der Männer spielte dabei keine Rolle.
Die alten Böcke waren nur deutlich hartnäckiger. Ein Blick in die
Richtung des Dukes, sagte Ravenna, dass es ihm nicht besser erging.
Die Damen der Gesellschaft suchten mit allen Mitteln seine
Aufmerksamkeit zu erregen. Ravenna spürte wie die Eifersucht an ihr
nagte. Anfangs hielt sie sich noch zurück. Doch wenn es ihr zu bunt
wurde, hing sie sich demonstrativ im Arm ihres Mannes
ein und lotste ihn eisern weg von der gackernden Hühnerschar. Er
gehörte ihr. Mit Haut und Haaren.
    Der
Duke quittierte ihre kleinen geschickten Manöver mit einem
Schmunzeln. Es war offensichtlich, dass seine kleine Duchess, sehr
besitzergreifend war. Ihm gefiel dieser Gedanke außerordentlich gut.
Was er gar nicht mochte war, wie sich die honorigen Herren der
Gesellschaft um seine Frau scharten. Die Vorstellung, dass sie sich
mit lüsternen Augen an der Schönheit seiner Frau weideten, war für
ihn nur schwer zu ertragen. Was würde er dafür geben, Ravenna
selbst sehen zu können. Vor allem nachts. Einmal in ihre Augen
sehen, wenn er tief in sie

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