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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Ermittlungen dauern an. Erst vor sechs Wochen, im September, kam Julies Bruder Paul bei einem Verkehrsunfall ums Leben, und im Juli dieses Jahres starben ihre Eltern, Botschafter Taylor Winthrop und seine Frau, bei einem Brand. Der Präsident hat sein tiefstes Mitgefühl bekundet.«
    Das nächste Band. Gary Winthrops Haus im Nordwesten von Washington, D.C. Rund um die Stadtvilla wimmelte es von Reportern. Vor dem Haus stand ein Nachrichtensprecher und sagte: »Vermutlich durch eine Verkettung unglücklicher Umstände wurde Gary Winthrop, das letzte überlebende Mitglied der allseits beliebten Familie Winthrop, von Einbrechern erschossen. In den frühen Morgenstunden bemerkte ein Wachmann, dass die Alarmanlage abgestellt war, worauf er das Haus betrat und Mr. Winthrops Leiche fand. Er war von zwei Schüssen getroffen worden. Offenbar hatten es die Diebe auf die wertvollen Bilder im Haus abgesehen und wurden dabei gestört. Gary Winthrop ist das fünfte und letzte Mitglied der Familie, das gewaltsam ums Leben kam.«
    Dana schaltete den Fernseher aus und saß eine ganze Zeit lang da.
Wer könnte eine so wunderbare Familie auslöschen wollen? Wer? Und warum?
    Dana verabredete sich mit Perry Leff im Hart Senate Office Building. Leff war Anfang fünfzig, ein ernster und engagierter Mann.
    Er erhob sich, als Dana in sein Büro geführt wurde. »Womit kann ich Ihnen dienen, Miss Evans?«
    »Soweit ich weiß, haben Sie eng mit Taylor Winthrop zusammengearbeitet, Senator.«
    »Ja. Wir waren im Auftrag des Präsidenten gemeinsam in mehreren Ausschüssen tätig.«
    »Ich kenne zwar den Eindruck, den er in der Öffentlichkeit hinterlassen hat, Senator Leff, aber wie war er als Mensch?«
    Senator Leff musterte Dana einen Moment lang. »Das will ich Ihnen gern sagen. Taylor Winthrop war einer der feinsten Männer, die ich jemals kennen gelernt habe. Am bemerkenswertesten fand ich die Art, wie er zu anderen Menschen stand. Ihm war wirklich etwas an ihnen gelegen. Er wollte, dass diese Welt lebenswerter wird. Ich werde ihn immer vermissen, und was ihm und seiner Familie zugestoßen ist, ist so schrecklich, dass ich gar nicht daran denken darf.«
    Dana sprach mit Nancy Patchin, einer von Taylor Winthrops Sekretärinnen, einer Frau um die sechzig mit runzligem Gesicht und traurigen Augen.
    »Waren Sie lange für Mr. Winthrop tätig?«
    »Fünfzehn Jahre.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass Sie Mr. Winthrop in diesem Zeitraum ziemlich gut kennen gelernt haben.«
    »Ja, natürlich.«
    »Ich versuche mir ein Bild davon zu machen, was für ein Mensch er war«, sagte Dana. »War er –?«
    »Ich kann Ihnen ganz genau sagen, was für ein Mensch er war«, unterbrach sie Nancy Patchin. »Als man feststellte, dass mein Sohn Lou an der Gehrigschen Krankheit litt, brachte ihn Taylor Winthrop zu seinen Ärzten und übernahm sämtliche Behandlungskosten. Als mein Sohn trotzdem starb, kam Mr. Winthrop für die Bestattungskosten auf und schickte mich zur Erholung nach Europa.« Tränen traten ihr in die Augen. »Er war der wunderbarste und großzügigste Mann, den ich je kennen gelernt habe.«
    Danach verabredete sich Dana mit General Victor Booster, dem Direktor der FRA, der Federal Research Agency, die einstmals Taylor Winthrop geleitet hatte. Zunächst hatte Booster Dana nicht empfangen wollen, doch als er erfuhr, worüber sie mit ihm reden wollte, erklärte er sich zu einem Gespräch bereit.
    Am späten Vormittag fuhr Dana zur Federal Research Agency in der Nähe von Fort Mead in Maryland. Die Zentrale der Behörde befand sich auf einem streng bewachten, rund dreißig Hektar großen Grundstück. Der dichte Baumbestand rundum verhinderte jeden Blick auf den Wald aus Antennen und Satellitenschüsseln.
    Dana fuhr vor den zweieinhalb Meter hohen, von Natodraht gekrönten Maschendrahtzaun. Sie nannte dem bewaffneten Posten an der Pforte ihren Namen und zeigte ihm ihren Führerschein, worauf sie eingelassen wurde. Eine Minute später näherte sie sich einem geschlossenen Tor, über dem eine Überwachungskamera angebracht war. Wieder nannte sie ihren Namen, worauf das Tor automatisch aufging. Auf dem Fahrweg gelangte sie zu dem riesigen weißen Verwaltungsgebäude.
    Ein Mann in Zivil nahm Dana draußen in Empfang. »Ich bringe Sie zu General Boosters Büro, Miss Evans.«
    Sie fuhren mit einem Fahrstuhl in den fünften Stock und gingen einen langen Korridor entlang, bis sie zu einer Büroflucht am anderen Ende kamen.
    Sie betraten ein großes

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