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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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natürlich. Mr. Winthrop war ein großer Mann.«
    »Wie lange waren Sie für ihn tätig?«
    »Fast drei Jahre.«
    Dana lächelte. »Es muss eine wunderbare Erfahrung gewesen sein.«
    »Ja, ja, das war es, Miss Evans.« Sie klang jetzt weitaus gelöster.
    »Aber Sie haben eine Klage gegen ihn angestrengt.«
    Wieder warf ihr Joan Sinisi einen furchtsamen Blick zu. »Nein – ich meine, ja. Aber es war ein Fehler, verstehen Sie? Ich habe einen Fehler begangen.«
    »Was für einen Fehler?«
    Joan Sinisi schluckte. »Ich – ich habe etwas missverstanden, das Mr. Winthrop zu jemand sagte. Ich habe mich dumm benommen. Ich schäme mich dafür.«
    »Sie haben ihn verklagt, aber Sie sind damit nicht vor Gericht gegangen?«
    »Nein. Er – wir haben uns außergerichtlich geeinigt. Es war ja nichts weiter.«
    Dana blickte sich in dem Penthouse um. »Aha. Können Sie mir verraten, wie diese Einigung aussah?«
    »Nein, das kann ich leider nicht«, erwiderte Joan Sinisi. »Es ist alles streng vertraulich.«
    Dana fragte sich, was es wohl gewesen sein könnte, das diese schüchterne Frau dazu bewegt hatte, eine Klage gegen einen Giganten wie Taylor Winthrop anzustrengen, und wieso sie so davor zurückschreckte, darüber zu sprechen. Wovor hatte sie Angst?
    Eine ganze Zeit lang herrschte Schweigen. Joan Sinisi betrachtete Dana, und Dana hatte das Gefühl, dass sie irgendetwas sagen wollte.
    »Miss Sinisi –«
    Joan Sinisi stand auf. »Tut mir Leid, dass ich Ihnen nicht mehr – wenn das alles war, Miss Evans...«
    »Ich verstehe schon«, sagte Dana.
    Ich wünschte, es wäre so.
    Er legte die Kassette in den Recorder ein, drückte die Abspieltaste.
Ich – ich habe etwas missverstanden, das Mr. Winthrop zu jemand sagte. Ich habe mich dumm benommen. Ich schäme mich dafür.
    Sie haben ihn verklagt, aber Sie sind damit nicht vor Gericht gegangen?
    Nein. Er – wir haben uns außergerichtlich geeinigt. Es war ja nichts weiter.
    Aha. Können Sie mir verraten, wie diese Einigung aussah?
    Nein, das kann ich leider nicht. Es ist alles streng vertraulich.
    Miss Sinisi –
    Tut mir Leid, dass ich Ihnen nicht mehr – wenn das alles war, Miss Evans...
    Ich verstehe schon.
    Ende der Aufnahme.
    Es hatte begonnen.
    Dana war am nächsten Morgen mit einem Immobilienmakler verabredet, der ihr ein paar Wohnungen zeigen wollte, doch es war reine Zeitverschwendung. Dana und der Makler gingen etliche Angebote in Georgetown, rund um den Dupont Circle und im Bezirk Adams-Morgan durch. Aber die Wohnungen waren entweder zu klein, zu groß oder zu teuer. Als es auf Mittag zuging, hätte Dana am liebsten aufgegeben.
    »Keine Sorge«, beruhigte sie der Immobilienmakler. »Wir werden genau das Richtige für Sie finden.«
    »Das will ich doch hoffen«, erwiderte Dana.
Und zwar bald.
    Joan Sinisi ging Dana nicht mehr aus dem Kopf. Was hatte sie gegen Taylor Winthrop in der Hand, womit hatte sie ihn dazu gebracht, dass er sie mit einem Penthouse und wer weiß was sonst noch allem abfand?
Sie wollte mir irgendetwas erzählen,
dachte Dana,
da bin ich mir völlig sicher. Ich muss noch mal mir ihr reden.
    Dana rief in Joan Sinisis Wohnung an. »Guten Tag«, meldete sich Greta.
    »Greta, Dana Evans noch mal. Ich möchte bitte mit Miss Sinisi sprechen.«
    »Tut mir Leid. Miss Sinisi ist nicht zu sprechen.« Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Eine blasse Sonne kam gelegentlich zwischen eisgrauen Wolken heraus, als Dana Kemal am folgenden Morgen vor der Schule absetzte. An den Straßenecken in der ganzen Stadt bimmelten Weihnachtsmänner mit ihren Glocken und baten um milde Gaben.
    Ich muss bis Silvester eine Wohnung für uns drei finden,
dachte Dana.
    Im Studio angekommen, setzte sich Dana mit den Mitgliedern der Nachrichtenredaktion zusammen und besprach mit ihnen den ganzen Morgen lang die Themen, die sie behandeln wollten, und die Schauplätze, an denen sie dafür Videobänder aufnehmen mussten. Im einen Fall ging es um einen besonders brutalen Mord, der noch immer ungelöst war, und Dana musste einmal mehr an die Winthrops denken.
    Wieder rief sie bei Joan Sinisi an.
    »Guten Tag.«
    »Greta, ich muss unbedingt mit Miss Sinisi sprechen. Bestellen Sie ihr, dass Dana Evans –«
    »Sie will nicht mit Ihnen sprechen, Miss Evans.« Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Was geht da vor sich?,
fragte sich Dana.
    Dana suchte Matt Baker auf. Abbe Lasmann begrüßte sie.
    »Herzlichen Glückwunsch! Soweit ich weiß, steht der Termin für die Hochzeit fest.«
    Dana lächelte.

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