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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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war.«
    »Gespickt?«
    »Es gab gar kein Zink. Winthrop hat das Geld kassiert und Zander ist eingefahren.«
    »Das Gericht hat ihm also nicht geglaubt?«
    »Wenn er nicht ausgerechnet Taylor Winthrop bezichtigt hätte, wäre er vielleicht durchgekommen. Aber Winthrop war eine Art Halbgott.« Stefan warf ihr einen neugierigen Blick zu. »Wieso interessierst du dich dafür?«
    »Wie ich schon sagte«, erwiderte Dana ausweichend. »Ein Freund von mir hat mich darum gebeten, Zander ausfindig zu machen.«
    Danach gaben sie ihre Bestellung auf.
    Das Essen war köstlich. »Morgen früh mache ich mir bestimmt Vorwürfe«, sagte Dana hinterher. »Aber das war es wert.«
    »Weißt du, dass der Teddybär hier in Deutschland erfunden wurde, von einer Frau namens Margarete Steiff?«, fragte Stefan, als er Dana vor ihrem Hotel absetzte. »Ein kleines Kuscheltier, das die ganze Welt eroberte.«
    Dana fragte sich, worauf er hinauswollte.
    »Doch Bären können gefährlich werden, Dana. Sei vorsichtig, wenn du dich mit Dieter Zander triffst. Er wirkt wie ein Teddybär, aber das ist er nicht. Er ist ein wilder Bär.«
    Das riesige Firmengebäude der Zander Electronics International lag in einem Industriegebiet am Stadtrand von Düsseldorf. Dana ging durch das Foyer, in dem ein ständiges Kommen und Gehen herrschte, und sprach eine der drei Empfangsdamen an der Rezeption an.
    »Ich möchte Mr. Zander sprechen.«
    »Sind Sie mit ihm verabredet?«
    »Ja. Dana Evans ist mein Name.«
    »Einen Moment bitte.« Die Empfangsdame griff zum Telefon, sagte etwas und blickte dann auf. »Wann haben Sie den Termin vereinbart, Miss Evans?«
    »Vor ein paar Tagen«, log sie.
    »Tut mir Leid. Seine Sekretärin hat das nicht vermerkt.« Wieder sprach sie ins Telefon, dann legte sie den Hörer auf. »Ohne vorherige Verabredung können Sie Mr. Zander leider nicht sprechen.«
    Die Empfangsdame wandte sich an einen Botenjungen, der an der Rezeption stand. Dana entfernte sich unauffällig, schloss sich einer Gruppe von Angestellten an, die gerade durch die Tür kamen, und drängte sich in ihre Mitte. Gemeinsam stiegen sie in den Fahrstuhl.
    »Ach herrje«, sagte Dana, als er sich in Bewegung setzte. »Jetzt habe ich vergessen, in welchem Stockwerk Mr. Zander sitzt.«
    »Im vierten«, erwiderte eine Frau.
    »Danke«, sagte Dana. Sie stieg in der vierten Etage aus und ging zu einem Schreibtisch, an dem eine junge Frau saß. »Ich möchte Dieter Zander sprechen. Mein Name ist Dana Evans.«
    Die Frau runzelte die Stirn. »Sind Sie mit ihm verabredet, Miss Evans?«
    Dana beugte sich vor. »Bestellen Sie Mr. Zander«, sagte sie ruhig, »dass ich in den USA eine Fernsehsendung über ihn und seine Familie machen werde, und zwar unabhängig davon, ob er mit mir spricht oder nicht. Und dass es in seinem eigenen Interesse ist, wenn er mich
augenblicklich
empfängt.«
    Die Sekretärin musterte sie verdutzt. »Einen Moment bitte.« Dana ließ sie nicht aus den Augen, als sie aufstand, zu einer Tür mit der Aufschrift PRIVAT ging, kurz anklopfte und eintrat.
    Dana blickte sich im Vorzimmer um. An den Wänden hingen gerahmte Fotos von den Fabriken der Zander Electronics in aller Welt. Die Firma hatte Niederlassungen in Amerika, in Frankreich und Italien...
alles Länder, in denen Angehörige der Familie Winthrop ermordet wurden.
    Kurz darauf kam die Sekretärin wieder heraus. »Mr. Zander ist bereit, Sie zu empfangen«, sagte sie mit einem missbilligenden Unterton. »Aber er hat nur ein paar Minuten Zeit. Das alles ist höchst – höchst ungewöhnlich.«
    Dana wurde in ein großes, holzgetäfeltes Büro geführt. »Das ist Miss Evans.«
    Dieter Zander saß an einem riesigen Schreibtisch. Er war um die sechzig, ein großer, breitschultriger Mann mit einem treuherzigen Gesicht und sanften braunen Augen. Dana musste an Stefans Vergleich mit einem Teddybär denken.
    »Ich kenne Sie«, sagte er, als er zu Dana aufblickte. »Sie waren als Korrespondentin in Sarajevo.«
    »Ja.«
    »Mir ist nicht ganz klar, was Sie von mir wollen. Sie haben meiner Sekretärin gegenüber etwas von meiner Familie erwähnt.«
    »Darf ich Platz nehmen?«
    »Bitte.«
    »Ich möchte mit Ihnen über Taylor Winthrop sprechen.«
    Zander musterte sie mit verkniffener Miene. »In welchem Zusammenhang?«
    »Ich stelle derzeit Recherchen an, Mr. Zander. Meiner Meinung nach wurden Taylor Winthrop und seine Angehörigen ermordet.«
    Dieter Zander warf ihr einen kalten Blick zu. »Ich glaube, Sie sollten jetzt

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