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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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zum Boyrskij-Club?«, fragte der Fahrer ungeduldig.
    »Da.«
    Sie fuhren los, mitten durch den dichten Verkehr auf den langen Boulevards, vorbei an einsamen Fußgängern, die auf den verschneiten Gehsteigen dahinhasteten. Die ganze Stadt wirkte düster und grau.
Und das liegt nicht nur am Wetter
, dachte Dana.
    Der Boyrskij-Club mit seinen Ledersesseln und Sofas entsprach durchaus ihrem Geschmack. Tim Drew erwartete sie bereits an einem Fensterplatz.
    »Sie haben also hergefunden.«
    »Der Taxifahrer hat ein paar Brocken Englisch verstanden.«
    »Da haben Sie aber Glück gehabt. Manche können nicht einmal Russisch. Die kommen von wer weiß woher. Schon erstaunlich, dass so ein Land auch nur halbwegs über die Runden kommt. Irgendwie muss ich dabei immer an einen sterbenden Dinosaurier denken. Wissen Sie, wie groß Russland ist?«
    »Nicht genau.«
    »Fast doppelt so groß wie die Vereinigten Staaten. Dieses Land hat dreizehn Zeitzonen und grenzt an vierzehn Länder.
Vierzehn andere Länder.
«
    »Erstaunlich«, sagte Dana. »Tim, ich möchte ein paar Russen sprechen, die möglicherweise geschäftlich mit Taylor Winthrop zu tun hatten.«
    »Das betrifft fast die gesamte russische Regierung.«
    »Ich weiß«, erwiderte Dana. »Aber mit irgendjemand muss er hier näher zu tun gehabt haben. Der Präsident –«
    »Vielleicht eher jemand aus dem zweiten Glied«, versetzte Tim Drew trocken. »Meiner Meinung nach kommt da vor allem Sascha Schdanoff in Frage. Mit dem pflegte er vermutlich den engsten Kontakt.«
    »Wer ist dieser Sascha Schdanoff?«
    »Er ist Kommissar im Büro für internationale Wirtschaftsentwicklung. Ich glaube, Winthrop hat sich nicht nur dienstlich, sondern auch auf privater Ebene mit ihm getroffen.« Er musterte Dana. »Hinter was sind Sie eigentlich her?«
    »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte sie. »Ich weiß es wirklich nicht genau.«
    Das Büro für internationale Wirtschaftsentwicklung befand sich in einem riesigen roten Ziegelbau an der Uliza Ozernaja. Hinter dem Haupteingang standen zwei russische Polizisten in Uniform, und ein weiterer uniformierter Wachmann saß an einem Empfangsschalter.
    Er blickte auf, als Dana vor ihn trat.
    »Dóbrij djen«
, sagte Dana.
    »Sdráwstwujtje. Ne –«
    Dana fiel ihm ins Wort. »Entschuldigen Sie bitte. Ich möchte Kommissar Schdanoff sprechen. Mein Name ist Dana Evans. Ich bin vom Washington Tribune Network.«
    Der Wachmann blickte auf ein vor ihm liegendes Blatt Papier und schüttelte den Kopf. »Haben Sie einen Termin?«
    »Nein, aber –«
    »Dann müssen Sie einen Termin vereinbaren. Sind Sie Amerikanerin?«
    »Ja.«
    Der Wachmann suchte in den Formularen herum, die auf dem Schalter lagen, und reichte Dana eines. »Füllen Sie das bitte aus.«
    »Gut«, sagte Dana. »Könnte ich den Kommissar möglicherweise heute Nachmittag sprechen?«
    Er blinzelte. »
Ja ne ponimaju.
Ihr Amerikaner seid immer in Eile. In welchem Hotel wohnen Sie?«
    »Im Sewastopol. Ich möchte nur ein paar Min –«
    Er machte sich eine Notiz. »Jemand wird Ihnen Bescheid sagen.
Dóbrij djen.
«
    »Aber –« Sie sah seinen Gesichtsausdruck.
»Dóbrij djen.«
    Dana blieb den ganzen Nachmittag auf ihrem Zimmer und wartete auf einen Anruf. Um sechs Uhr abends meldete sie sich bei Tim Drew.
    »Sind Sie zu Schdanoff vorgedrungen?«, fragte er.
    »Nein. Man will mich zurückrufen.«
    »Verlassen Sie sich nicht darauf, Dana. Sie haben es hier mit einer Bürokratie zu tun, die nicht von dieser Welt ist.«
    Am nächsten Morgen begab sich Dana in aller Frühe zum Büro für internationale Wirtschaftsentwicklung. Derselbe Wachmann saß am Empfang.
    »Dóbrij djen«
, sagte Dana.
    Mit versteinerter Miene blickte er auf.
»Dóbrij djen.«
    »Hat Kommissar Schdanoff gestern meine Nachricht erhalten?«
    »Ihr Name?«
    »Dana Evans.«
    »Sie haben eine Nachricht hinterlassen?«
    »Ja«, sagte sie tonlos. »Bei Ihnen.«
    Der Wachmann nickte. »Dann hat er sie erhalten. Alle Nachrichten kommen an.«
    »Kann ich mit Kommissar Schdanoffs Sekretärin sprechen?«
    »Haben Sie einen Termin?«
    Dana holte tief Luft. »Nein.«
    Der Wachmann zuckte die Achseln.
»Isvinitje, njet.«
    »Wann kann ich –?«
    »Jemand wird Sie anrufen.«
    Auf dem Rückweg zum Hotel kam Dana am Detskij Mir vorbei, einem Kaufhaus für Kinder, und so ging sie hinein und sah sich um. Eine ganze Abteilung war nur für Spiele reserviert. In der einen Ecke befand sich ein Regal voller Computerspiele.
Das wird Kemal bestimmt

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