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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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, dachte Dana. Sie kaufte ein Spiel und war erstaunt darüber, wie teuer es war. Anschließend begab sie sich ins Hotel zurück und wartete auf den Anruf. Um sechs Uhr abends gab sie die Hoffnung auf. Sie wollte gerade hinuntergehen und zu Abend essen, als das Telefon klingelte. Dana eilte zum Apparat und nahm ab.
    »Dana?« Es war Tim Drew.
    »Ja, Tim.«
    »Schon was erreicht?«
    »Leider nein.«
    »Tja, wenn Sie schon mal hier sind, sollten Sie sich die Sachen nicht entgehen lassen, die wirklich großartig sind. Heute ist ein Ballettabend. Sie führen
Giselle
auf. Haben Sie Lust dazu?«
    »Sehr große sogar. Vielen Dank.«
    »Ich hole Sie in einer Stunde ab.«
    Die Ballettaufführung fand in dem im Kreml gelegenen Kongresspalast mit seinen sechstausend Sitzplätzen statt. Es war ein zauberhafter Abend. Die Musik war wunderbar, die Choreographie fantastisch, und der erste Akt verging wie im Flug.
    Als zur Pause das Licht anging, stand Tim auf. »Mir nach. Rasch.«
    Die Menschenmassen wälzten sich bereits die Treppe hinauf.
    »Was ist da los?«
    »Das werden Sie gleich sehen.«
    Als sie im oberen Stockwerk ankamen, fiel ihr Blick auf ein halbes Dutzend Büfetttische, auf denen Schüsseln voller Kaviar und auf Eis gelagerte Wodkaflaschen angerichtet waren. Die Theaterbesucher, die zuerst eingetroffen waren, bedienten sich bereits tüchtig.
    Dana wandte sich an Tim. »Die wissen aber, wie man es sich gut gehen lässt.«
    »Das gilt nur für die Oberschicht«, sagte Tim. »Sie müssen bedenken, dass dreißig Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze liegen.«
    Dana und Tim begaben sich zum Fenster, wo weniger Gedränge herrschte.
    Das Licht fing an zu blinken. »Es wird Zeit für den zweiten Akt.«
    Der zweite Akt war ebenso hinreißend, doch Dana gingen immer wieder Gesprächsfetzen durch den Kopf.
    Taylor Winthrop war ein Scheißkerl. Schlau war er schon, sehr schlau sogar. Er hat mich reingelegt...
    Es war ein Unfall. Gabriel war ein prächtiger Junge...
    Taylor Winthrop hat die gesamte Familie Mancino für alle Zeiten ausgelöscht...
    Als das Ballett zu Ende war und sie wieder im Wagen saßen, wandte sich Tim Drew an sie. »Hätten Sie Lust, auf einen Schlummertrunk mit in meine Wohnung zu kommen?«
    Dana drehte sich zu ihm um. Er war attraktiv, intelligent und charmant. Aber er war nicht Jeff. »Vielen Dank, Tim«, erwiderte sie schließlich. »Lieber nicht.«
    »Oh.« Er war sichtlich enttäuscht. »Vielleicht morgen?«
    »Herzlich gern, aber ich muss morgens früh raus.« 
Und außerdem bin ich hoffnungslos in jemand anders verliebt.
    Am nächsten Morgen begab sich Dana in aller Frühe ein weiteres Mal zum Büro für internationale Wirtschaftsentwicklung. Der gleiche Wachmann saß am Empfang.
    »Dóbrij djen.«
    »Dóbrij djen.«
    »Mein Name ist Dana Evans. Wenn der Kommissar nicht zu sprechen ist, könnte ich dann vielleicht seinen Stellvertreter sprechen?«
    »Haben Sie einen Termin?«
    »Nein. Ich –«
    Er reichte Dana ein Formular. »Füllen Sie das aus...«
    Als Dana auf ihr Zimmer zurückkehrte, klingelte ihr Handy. Ihr Herz tat einen Sprung.
    »Dana...«
    »Jeff!«
    Es gab so vieles, was sie einander sagen wollten. Doch Rachel stand wie ein unsichtbarer Schatten zwischen ihnen, sodass sie nicht über das Thema sprechen konnten, das sie am allermeisten beschäftigte: Rachels Krankheit. Unter diesen Umständen mussten sie auf jedes Wort achten.
    Der Anruf von Kommissar Schdanoffs Büro kam unerwartet. »Dana Evans?«, meldete sich am nächsten Morgen um acht Uhr ein Mann mit starkem Akzent.
    »Ja.«
    »Hier spricht Jerik Karbawa, der Assistent von Kommissar Schdanoff. Sie möchten den Kommissar sprechen?«
    »Ja!« Sie erwartete fast, dass er sie fragte, ob sie einen Termin hätte. Stattdessen sagte er: »Seien Sie in genau einer Stunde im Büro für internationale Wirtschaftsentwicklung.«
    »Gut. Ich danke Ihnen viel –« Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Eine Stunde später betrat Dana einmal mehr das Foyer des riesigen Ziegelbaus. Sie ging zu dem altbekannten Wachmann, der am Empfang saß.
    Er blickte auf.
»Dóbrij djen?«
    Sie rang sich ein Lächeln ab. »
Dóbrij djen.
Mein Name ist Dana Evans, und ich möchte Kommissar Schdanoff sprechen.«
    Er zuckte die Achseln. »Tut mir Leid. Wenn Sie keinen Termin –«
    Dana ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Ich habe einen Termin.«
    Er musterte sie ungläubig.
»Da?«
Dann griff er zum Telefon und sprach kurz mit jemandem. Er

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