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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Moment tauchte Dana auf, die gerade ihr Zimmer im Sojus-Hotel betrat.
    »Sie ist zurück.« Sie beobachteten, wie Dana sich hastig die blutigen Hände wusch und sich entkleidete.
    »Hey, da wären wir wieder.« Einer der Männer grinste.
    Sie sahen zu, wie Dana sich auszog.
    »Mann, die würde ich gern mal bumsen.«
    Ein anderer Mann kam hereingestürmt. »Lieber nicht, Charlie. Es sei denn, du stehst auf Leichen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Dass sie demnächst einen tödlichen Unfall erleidet.«
    Dana warf einen Blick auf ihre Uhr, sobald sie wieder angezogen war. Noch hatte sie reichlich Zeit, um den Bus vom Metropol zum Flughafen zu erwischen. Sie war immer noch zutiefst verstört, als sie hinunter ins Foyer hastete. Die ältere Frau war nirgendwo zu sehen.
    Dana ging hinaus auf die Straße. Kaum zu glauben, aber es war noch kälter geworden. Gnadenlos pfiff ihr der Wind um die Ohren. Ein Taxi hielt vor Dana.
    »Taxi?«
    Nehmen Sie kein Taxi. Begeben Sie sich unverzüglich zum Hotel Metropol. Von dem Hotel aus verkehren regelmäßig Busse zum Flughafen.
    »Njet.«
    Dana ging die eisige Straße entlang. Menschen drängten sich an ihr vorbei, strebten eiligen Schrittes ihren warmen Wohnungen oder Büros zu. Als Dana an eine belebte Kreuzung kam und auf eine Lücke im Verkehr wartete, versetzte ihr jemand von hinten einen heftigen Stoß, sodass sie mitten auf die Straße flog, genau vor einen Lastwagen. Sie rutschte auf einem Eisbrett aus, fiel auf den Rücken. Entsetzt blickte sie auf, als der schwere Laster auf sie zuraste.
    In letzter Sekunde riss der Fahrer geistesgegenwärtig das Lenkrad herum, sodass der Lastwagen genau über Dana hinwegrollte. Einen Moment lang war sie in tiefe Dunkelheit gehüllt, hörte nur mehr das Röhren des Motors und das Klirren der Schneeketten an den mächtigen Reifen.
    Dann konnte sie wieder den Himmel über sich sehen. Der Laster war weg. Benommen setzte sich Dana auf. Jemand half ihr auf die Beine. Sie blickte sich um, versuchte festzustellen, wer sie geschubst hatte, doch der Betreffende war längst in der Menschenmenge untergetaucht. Dana atmete ein paarmal tief durch, bis sich sich halbwegs wieder gefasst hatte. Die Menschen rundum schrien sie auf Russisch an, drängten auf sie ein, versetzten sie allmählich in Panik.
    »Hotel Metropol?«, rief sie beklommen.
    Eine Horde halbwüchsiger Jungen drängte sich nach vorn. »Klar. Wir Sie hinbringen«, sagte einer von ihnen.
    Das Foyer des Hotel Metropol war gottlob angenehm warm und voller Touristen und Geschäftsleute.
Mischen Sie sich unter die Leute. Ich erwarte Sie, sobald Sie in Washington eintreffen.
    »Wann geht der nächste Bus zum Flughafen?«, fragte Dana einen Pagen.
    »In einer halben Stunde,
gaspaschá.
«
    »Vielen Dank.«
    Schwer atmend ließ sie sich auf einem Sessel nieder, versuchte nicht mehr an die schrecklichen Vorfälle zu denken. Trotzdem hatte sie fürchterliche Angst. Wer wollte sie umbringen? Und warum? War Kemal in Sicherheit?
    Der Page kam auf Dana zu. »Der Flughafenbus ist da.«
    Dana stieg als Erste ein. Sie nahm auf der hintersten Sitzbank Platz und musterte die Gesichter der anderen Fahrgäste. Es waren größtenteils Touristen aus aller Welt – Europäer, Asiaten, Afrikaner und auch ein paar Amerikaner. Ein Mann, der auf der anderen Seite des Ganges saß, starrte sie an.
    Er kommt mir bekannt vor,
dachte Dana.
Ist er mir etwa gefolgt?
Sie stellte fest, dass sie vor Angst kaum Luft bekam.
    Als der Bus eine Stunde später am Flughafen Scheremetjewo II anhielt, stieg Dana zuletzt aus. Eiligen Schrittes begab sie sich in die Abflughalle und steuerte den Schalter der Air France an.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Dana Evans. Für mich müsste eine Reservierung vorliegen.« Dana hielt unwillkürlich den Atem an.
Sag ja, mach schon, sag endlich ja...
    Die Frau am Schalter kramte in ihren Unterlagen herum. »Ja. Hier ist Ihr Flugschein. Er ist bereits bezahlt.«
    Roger ist ein Schatz.
 »Vielen Dank.«
    »Die Maschine ist pünktlich eingetroffen. Flug Nummer zwozwanzig. Sie wird in einer Stunde und zehn Minuten starten.«
    »Gibt es hier eine Wartehalle«– 
mit möglichst vielen Menschen,
wäre Dana beinahe herausgerutscht –»wo ich mich ein bisschen ausruhen kann?«
    »Gehen Sie diesen Gang entlang und dann nach rechts.«
    »Vielen Dank.«
    Die Wartehalle war regelrecht überlaufen. Nichts kam ihr ungewöhnlich oder gar bedrohlich vor. Dana setzte sich. Nicht mehr lange, dann war sie

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