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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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die beiden blutüberströmten Leichen gefunden hatte. Jetzt war sie an der Reihe.
    In aller Ruhe legte er das Gewehr an, sobald die Tür des Mietshauses auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufflog. Durch das Zielfernrohr sah er Danas Gesicht, als sie auf die Straße stürmte, sich gehetzt umblickte, überlegte, in welche Richtung sie laufen sollte. Er zielte sorgfältig, achtete darauf, dass sie genau im Fadenkreuz war, und drückte behutsam den Abzug durch.
    Im selben Augenblick hielt ein Bus vor dem Haus, sodass die Kugeln in das Dach einschlugen und Blechspäne herausrissen. Ungläubig blickte der Scharfschütze hinab. Ein paar Querschläger hatten die Ziegelwand des Hauses getroffen, doch die Zielperson war unversehrt. Schreiende Menschen stürzten aus dem Bus. Er wusste, dass er sich schleunigst absetzen musste. Die Frau rannte die Straße entlang.
Nur keine Sorge. Die anderen kümmern sich schon um sie.
    Ein eisiger Wind heulte durch die Straßen, doch Dana nahm die Kälte überhaupt nicht wahr. Sie war außer sich vor Angst. Zwei Straßenzüge weiter kam sie zu einem Hotel und rannte ins Foyer.
    »Telefon?«, sagte sie zu dem Mann an der Rezeption.
    Er blickte auf ihre blutigen Hände und schreckte zurück.
    »Telefon!« Dana schrie beinahe.
    Nervös deutete der Portier auf eine Telefonzelle in der hinteren Ecke des Foyers. Dana stürmte hinein. Sie zog eine Telefonkarte aus ihrer Handtasche und wählte mit zitternden Fingern die Vermittlung.
    »Ich möchte mit einem Anschluss in Amerika verbunden werden.« Zähneklappernd nannte sie der Vermittlung ihre Kreditkartennummer, Roger Hudsons Telefonnummer und wartete. Nach einer halben Ewigkeit, so jedenfalls kam es ihr vor, meldete sich Cesar.
    »Bei Hudson.«
    »Cesar! Ich muss Mr. Hudson sprechen.« Sie brachte kaum einen Ton heraus.
    »Miss Evans?«
    »Schnell, Cesar, es ist dringend!«
    Im nächsten Moment hörte sie Rogers Stimme. »Dana?«
    »Roger!« Tränen strömten ihr über das Gesicht. »Er – er ist tot. M-man hat ihn und seine Freundin ermordet.«
    »
Was?
Mein Gott, Dana. Ich weiß nicht, wa – sind Sie verletzt?«
    »Nein ... aber man hat versucht, mich umzubringen.«
    »Nun hören Sie mal gut zu. Um Mitternacht fliegt eine Maschine der Air France nach Washington. Ich werde einen Platz für Sie reservieren. Sorgen Sie dafür, dass Ihnen niemand zum Flughafen folgt. Nehmen Sie kein Taxi. Begeben Sie sich unverzüglich zum Hotel Metropol. Von dem Hotel aus verkehren regelmäßig Busse zum Flughafen. Nehmen Sie einen davon. Mischen Sie sich unter die Leute. Ich erwarte Sie, sobald Sie in Washington eintreffen. Um Gottes willen, passen Sie auf sich auf.«
    »Wird gemacht, Roger. V-vielen Dank.«
    Dana hängte ein. Sie stand einen Moment lang da, starr vor Schreck, und konnte sich nicht von der Stelle bewegen. Hatte immer wieder die blutüberströmten Leichen von Schdanoff und seiner Freundin vor Augen. Schließlich atmete sie tief durch, ging aus der Telefonzelle, an dem argwöhnischen Portier vorbei und hinaus in die eiskalte Nacht.
    Ein Taxi hielt neben ihr, und der Fahrer sagte irgendetwas auf Russisch.
    »Njet«, sagte Dana. Eiligen Schrittes lief sie weiter. Sie musste erst zu ihrem Hotel zurück.
    Als Roger auflegte, hörte er Pamela, die gerade nach Hause kam.
    »Dana hat zweimal aus Moskau angerufen. Sie hat herausgefunden, weshalb die Winthrops ermordet wurden.«
    »Dann müssen wir uns sofort um sie kümmern«, sagte Pamela.
    »Ich habe es bereits versucht. Wir haben einen Scharfschützen auf sie angesetzt, aber irgendetwas ist schief gegangen.«
    Pamela musterte ihn abfällig. »Du Narr. Ruf noch mal an. Und noch was, Roger ...«
    »Ja?«
    »Sag ihnen, sie sollen dafür sorgen, dass es wie ein Unfall aussieht.«

23
    Ein hoher Maschendrahtzaun und ein rotes Schild mit der Aufschrift No Trespassing – Zutritt verboten sorgten dafür, dass kein Unbefugter auf das von hohen Bäumen bestandene Gelände in Raven Hill gelangte, auf dem sich die Zentrale der FRA in England befand. Auf dem streng bewachten Stützpunkt ragte eine Reihe von Satellitenschüsseln auf, mit denen der gesamte Fernsprechverkehr, der per Kabel oder auf dem Funkweg über Großbritannien geleitet wurde, abgehört werden konnte. In einem inmitten der Anlage stehenden Betonbau saßen vier Männer vor einem großen Bildschirm.
    »Beam sie hoch, Scotty.«
    Sie sahen, wie die Wohnung in Brighton, die sie soeben ausgespäht hatten, vom Bildschirm verschwand. Im nächsten

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