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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Es weißüber alles Bescheid, was vorgefallen ist. Wir müssen ihn außer Landes schaffen, und zwar rasch! Können Sie mir dabei helfen?«
    »Dana, keiner von uns sollte sich auf so etwas einlassen. Wir könnten beide Schwierigkeiten bekommen.«
    »Wir müssen es darauf ankommen lassen. Uns bleibt nichts anderes übrig. Die Sache ist zu wichtig. Es muss sein.«
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht, Dana.«
    »Tut mir Leid, wenn ich Sie da mit hineinziehe, aber ich wüsste nicht, an wen ich mich sonst wenden sollte.«
    »Verdammt, ich –« Er stockte. »Na schön. Sie bringen ihn am Besten gleich in die amerikanische Botschaft. Dort ist er vorerst in Sicherheit, bis uns etwas eingefallen ist, wie wir ihn in die Vereinigten Staaten schaffen können.«
    »Er möchte nicht in die amerikanische Botschaft gehen. Er traut dem Personal nicht.«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit. Ich werde den Botschafter auf einer sicheren Leitung anrufen und ihm sagen, dass er für die nötigen Sicherheitsvorkehrungen sorgen soll. Wo ist Schdanoff im Augenblick?«
    »Er wartet in den Tschiaka-Apartments auf mich. Er wohnt bei einer Freundin. Ich soll mich dort mit ihm treffen.«
    »In Ordnung. Dana, begeben Sie sich unverzüglich zur amerikanischen Botschaft, wenn Sie ihn dort abholen. Halten Sie unterwegs nirgendwo an.«
    Dana war zutiefst erleichtert. »Danke, Roger. Vielen herzlichen Dank!«
    »Seien Sie vorsichtig, Dana.«
    »Bestimmt.«
    »Wir unterhalten uns später.«
Danke, Roger.
    Vielen herzlichen Dank.
    Seien Sie vorsichtig, Dana.
    Bestimmt.
    Wir unterhalten uns später.
    Ende der Aufnahme.
    Um halb acht stahl sich Dana aus dem Lieferanteneingang des Sojus-Hotels. Sie ging eine schmale Gasse entlang, durch die ein eisiger Wind fegte. Sie raffte den Mantel eng um sich, doch die Kälte drang ihr bis in die Knochen. Dana lief zwei Straßenzüge weiter, überzeugte sich dabei, dass ihr niemand folgte. An der ersten halbwegs belebten Ecke hielt sie ein Taxi an und nannte dem Fahrer die Adresse, die Sascha Schdanoff ihr gegeben hatte. Eine Viertelstunde später blieb das Taxi vor einem unscheinbaren Mietshaus stehen.
    »Ich warten?«, fragte der Fahrer.
    »Nein.« Kommissar Schdanoff hatte vermutlich einen Wagen. Dana holte ein paar Dollar aus ihrer Handtasche und hielt sie dem Fahrer hin, worauf der einmal kurz schnaubte und alle nahm. Dana blickte ihm hinterher, als er wegfuhr, und begab sich dann in das Gebäude. Das Treppenhaus war menschenleer. Sie warf einen Blick auf den Zettel, den sie in der Hand hatte – Apartment 2BE. Sie ging zu den abgetretenen Stufen und stieg in den zweiten Stock hinauf. In dem langen Flur, der sich vor ihr erstreckte, war weit und breit niemand zu sehen.
    Dana ging ihn langsam entlang und musterte die Zahlen an den Türen. 5BE... 4BE... 3BE. Die Tür von Apartment Nummer 2BE stand offen. Dana straffte sich. Vorsichtig stieß sie die Tür ein wenig weiter auf und trat hinein. In der Wohnung war es dunkel.
    »Kommissar...?« Sie wartete. Keine Antwort. »Kommissar Schdanoff?« Die Stille war bedrückend. Dana ging auf das Schlafzimmer zu, das vor ihr lag. »Kommissar Schdanoff...«
    Als sie in das dunkle Schlafzimmer trat, stolperte sie über irgendetwas und stürzte zu Boden. Sie lag auf etwas Weichem, Nassem. Voller Ekel rappelte sie sich auf. Dana tastete sich an der Wand entlang, bis sie auf einen Lichtschalter stieß. Sie drückte darauf, und das Zimmer wurde in helles Licht getaucht. Ihre Hände waren voller Blut. Dann blickte sie auf den Boden und sah, worüber sie gestolpert war: Sascha Schdanoffs Leiche. Er lag auf dem Rücken, seine Brust war klatschnass vom Blut, die Kehle vom einem Ohr zum anderen aufgeschlitzt.
    Dana schrie laut auf. Und dabei blickte sie zum Bett und sah den blutigen Leib einer Frau mittleren Alters, um deren Kopf eine Plastiktüte geschnürt war. Dana hatte das Gefühl, als ob ihre ganze Haut kribbelte.
    Völlig aufgelöst rannte sie die Treppe hinab.
    Er stand am Fenster einer Mietwohnung in dem Haus auf der anderen Straßenseite und schob ein Magazin in das mit einem Schalldämpfer bestückte Gewehr vom Typ AR- 7 . Er benutzte ein starkes Zielfernrohr, das bis auf fünfundsechzig Meter genau ging. Seine Bewegungen waren ruhig und gelassen, beinahe geschmeidig, wie es sich für einen Profi gehörte. Das hier war ein leichter Auftrag. Die Frau musste jeden Moment aus dem Haus kommen. Er lächelte beim Gedanken daran, welche Panik sie empfunden haben musste, als sie

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