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Wenn alle Schranken fallen

Wenn alle Schranken fallen

Titel: Wenn alle Schranken fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Barton
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nachschenkte, ermahnte Lydia sich zur Ruhe. Wenn sie sich nicht schleunigst entspannte, würde sie sich ziemlich undamenhaft benehmen. “Der Erhalt dieser alten Gebäude wäre teurer als der Bau eines neuen Einkaufszentrums.”
    “Und?”
    “Die Statistiken beweisen, dass die Leute etwas Modernes in Riverton haben wollen, genau wie in den meisten anderen Städten der Südstaaten.” Auf Gordons Gesicht erschien ein harter, missbilligender Ausdruck. Lydia holte tief Luft. “Wenn deine Mutter ihren Besitz verkauft, kannst du mit deinem Bruder den Kredit zurückzahlen, den ihr für die Anschaffung der neuen Ställe aufnehmen musstet.”
    “Falls sich meine Mutter zum Verkauf des Geländes entschließt, ist es ihr Geld. Außerdem gibt es noch andere Eigentümer, die sich dagegen wehren.”
    Lydia schüttelte den Kopf. “Deine Mutter ist die Einzige, die keinen Vorvertrag unterzeichnen wollte.”
    “Was ist mit dem alten Pounders und Marcus Holt?”
    “Glenn konnte Mr Pounders zum Verkauf überreden, und offenbar ist auch Mr Holt dabei, seine Meinung zu ändern.”
    “Ich verstehe.”
    “Ich bitte dich nicht wegen Glenn, nicht einmal für Tyler. Riverton muss mit der Zeit gehen. Dieser kleine Ort hat viel zu lange in der Vergangenheit gelebt.”
    “Du sprichst mit dem falschen Cameron”, erinnerte Gordon sie. “Das Land, auf dem die alte Baumwollspinnerei steht, gehört meiner Mutter. Sie hat es von ihrem Vater geerbt.”
    “Ich weiß. Aber ich dachte, wenn du mit ihr redest, ihr klarmachst, welche Vorteile ein Verkauf für eure Familie ebenso wie für ganz Riverton hätte … nun, wir … äh … ich habe geglaubt, wenn jemand sie zur Einsicht bringen könnte, dann wärst du es.”
    Gordon schlug mit der Faust auf den Tisch. Entsetzt riss Lydia die Augen auf. Sämtliche Leute an den Nachbartischen drehten sich zu ihnen um.
    Er sprang auf. “Dann hast du dich eben geirrt, Lady.” Verächtlich blickte er auf die Frau, deren schönes Gesicht kreidebleich geworden war und deren Augen ihren Schock verrieten.
    “Gordon!” Auch wenn sein Zorn sie erschreckte, sorgte Lydia sich nicht um ihre eigene Sicherheit. Viel schlimmer war die Erkenntnis, wie sehr sie ihn verletzt hatte.
    Einen kurzen Augenblick sah er sie finster an, dann zog er seine Brieftasche aus der Hosentasche, warf einige Geldscheine auf den Tisch und verließ schnellen Schrittes das Lokal. Lydia saß regungslos da, während um sie herum ein aufgeregtes Getuschel begann. Ohne einen Gedanken an das Gerede der Leute zu verschwenden, folgte sie Gordon. Als sie ihn einholte, stieg er gerade in seinen schlammbespritzten blauen Kleinlaster.
    “Gordon, bitte warte.”
    Er hielt mitten in der Bewegung inne und drehte sich zu ihr um. Sein finsterer Blick, seine abwehrende Haltung verrieten, dass er noch immer außer sich war vor Wut.
    “Lass es dir doch erklären.” Lydia machte einen zögernden Schritt in seine Richtung.
    “Was gibt es da zu erklären? Du und Haraway und Gott weiß wer noch alles dachtet, ihr könntet mich und meine Gefühle für dich benutzen, um euer Ziel zu erreichen.”
    “So war es nicht”, protestierte sie. “Ich glaube wirklich, dass das neue Einkaufszentrum wichtig für Riverton ist.”
    “Du weißt, was du mit deinem neuen Einkaufszentrum machen kannst, Mrs Reid.” Ungerührt stieg er in den Wagen und schlug die Tür zu.
    Sie hatte einen furchtbaren Fehler begangen, und es tat ihr so leid. Könnte sie doch nur das Vorgefallene ungeschehen machen. “Gordon!”
    Es interessierte Lydia nicht, dass die Leute auf der bevölkerten Straße sie anstarrten und dass mehr als ein Ladenbesitzer aus seinem Schaufenster blickte, um zu sehen, wie die elegante Lydia Reid Gordon Cameron anschrie wie ein Fischweib. Gegen jede Vernunft riss Lydia die Beifahrertür auf, sprang in den Laster und zog die Tür mit einem Knall hinter sich zu.
    “Was zum Teufel soll das denn?” Lydias enger Rock war weit über die Knie hochgerutscht, ihre Strümpfe hatten eine breite Laufmasche, und tiefe Kratzer verunzierten einen ihrer pinkfarbenen Lederpumps.
    “Unser Gespräch ist noch nicht beendet”, stieß sie atemlos aus.
    “Was fällt dir ein, zu mir in den Wagen zu springen?”
    “Du wolltest ja nicht warten.”
    “Steig aus!”
    “Nein.” Mit den Fingerspitzen wischte sie sich einige Schweißtropfen von der Oberlippe. Sie hatte eine ernsthafte Verletzung riskiert, indem sie in seinen Wagen gesprungen war, während er aus der Parklücke

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