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Wenn alle Schranken fallen

Wenn alle Schranken fallen

Titel: Wenn alle Schranken fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Barton
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den Kopf an seine Brust und lauschte auf seinen Herzschlag. “Ich kann meine Empfindungen nicht leugnen, aber wir dürfen nicht …”
    Er ließ die Hände sinken und trat ein wenig zurück. “Das kannst du unmöglich ernst meinen.”
    “Wir dürfen diesen Gefühlen nicht nachgeben. Es wäre falsch.” Gordon musste erkennen, dass sie nicht die Sorte Frau war, die einfach so mit einem Mann schlafen konnte, ohne jede Verpflichtung, ohne zu lieben und geliebt zu werden.
    “Es wäre falsch, wenn wir es nicht täten. Siehst du das denn nicht?”
    “Ich hätte mich heute nicht mir dir treffen sollen. Es tut mir leid.”
    Seine großen Hände hielten Lydias Gesicht umschlossen, und Gordon suchte in ihren klaren braunen Augen nach der Antwort, die er sich wünschte. Verlangen, genauso brennend und alles verzehrend wie sein eigenes, leuchtete aus den goldenen Tiefen, aber Selbstbeherrschung hielt es in Schach. “Es wird nicht aufhören, bevor wir uns nicht geliebt haben, das weißt du doch, nicht wahr?”
    “Wir müssen uns jetzt auf Wiedersehen sagen.” Tapfer hielt Lydia die Tränen zurück, die ihr in die Augen stiegen. “Sonst werden wir einander zerstören.”
    Gordon wollte ihr widersprechen, aber er wusste, Worte waren zwecklos. Sie war eine Lady, dazu noch in Trauer um ihren Mann, und es gab keinen Weg, sie dazu zu zwingen, ihren Sinn für Anstand und ihr persönliches Verständnis von richtig und falsch zu vergessen. Das alles waren Eigenschaften, die er bewunderte, ein Teil ihrer Anziehungskraft. Aber im Moment wünschte er, sie wäre etwas mehr Frau und etwas weniger Dame …

6. KAPITEL
    G ordon saß an der Bar. Seine Hand lag um ein Glas, das vor einer Stunde sein zweites eisgekühltes Bier enthalten hatte. Eine Band spielte den neuesten Country-Hit. Es war Monate her, seit er zuletzt im “Silver Dollar” gewesen war, einem Lokal, das berüchtigt war für seine laute Musik, gute Drinks, Frauen und gelegentliche Schlägereien. Schon vor Mollys Geburt war ihm die Lust am Besuch solcher Kneipen vergangen. Aber heute, am Silvesterabend, hatte er sich einsamer gefühlt als seit Jahren.
    Tanya hatte Ben zu einem nächtlichen Gottesdienst geschleppt, und Molly war schon vor neun Uhr auf dem Schoß ihrer Großmutter eingeschlafen. Unruhig war Gordon in dem großen alten Farmhaus umhergestreift und hatte dem Prasseln der fallenden Regentropfen auf dem Dach der Veranda gelauscht. Er starrte hinaus in die dunkle, sternenlose Nacht und sah doch nur Lydias Gesicht. Den ganzen letzten Monat lang hatte er erfolglos versucht, sie sich aus dem Kopf zu schlagen, aber je stärker er sich bemühte, desto öfter dachte er an sie. Und jedes Mal, wenn er an sie dachte, durchzuckte ihn glühendes Verlangen, gegen das er machtlos war.
    Um zehn Uhr lief er zu Hause auf und ab, krank vor Sehnsucht, bereit für eine Frau. Er wusste, im “Silver Dollar” konnte er eine finden. Tatsächlich hatte Gordon in der letzten Stunde mehr als einen Annäherungsversuch zurückgewiesen und stattdessen brütend in sein Bier gestarrt. Die eine Frau war zu alt gewesen, eine andere zu dünn, die dritte zu groß. Im Moment machte ihm eine vollbusige Rothaarige schöne Augen. Sie war keinen Tag älter als fünfundzwanzig, besaß eine üppige, doch zugleich zierliche Figur und ließ keinen Zweifel an ihren Absichten. In hautengen Jeans, einem durchsichtigen Seidenhemd, das viel nackte Haut enthüllte, lehnte die Frau am anderen Ende der Bar. Ihre kleinen Füße steckten in Pumps mit zwölf Zentimeter hohen Absätzen.
    Gordon mochte sich nicht eingestehen, dass er die anderen drei Frauen zurückgewiesen hatte, weil er Lydia wollte und sonst keine. Zum Teufel, sie war doch auch nur eine Frau wie alle anderen, die nur darauf warteten, von einem Mann genommen zu werden. Dasselbe kann ich bei der Rothaarigen finden, sagte er sich und gab sich innerlich einen Ruck.
    “Sollen wir auch?” Er deutete auf die tanzenden Pärchen.
    “Ich dachte schon, du würdest nie fragen.”
    Gordon legte der jungen Frau den Arm um die Schultern und führte sie auf die Tanzfläche. Sofort schmiegte sie sich so eng in seine Arme, dass sich ihre Brüste gegen seinen Oberkörper drückten und ihr Bauch sich gegen seine Schenkel presste.
    “Mir gefällt, wie du dich anfühlst, Süßer.” Aufreizend rieb sie sich an ihm, bevor sie den Kopf an seine Brust legte.
    In einer intimen Umarmung bewegten sie sich zum Rhythmus des Countrysongs über die Tanzfläche. Gordon war

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