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Wenn alle Schranken fallen

Wenn alle Schranken fallen

Titel: Wenn alle Schranken fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Barton
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hierherzukommen. Ich werde die ganze Zeit in der Nähe sein. Weder Cameron noch sonst jemand kann dann mehr hineindeuten.”
    Lydia hasste den ganzen Plan und wusste, dass Glenn und die anderen Stadträte nur Nutzen aus ihrer kurzen Freundschaft mit Gordon ziehen wollten. Seltsam, wie gut erzogene Südstaaten-Gentlemen die Regeln beugen konnten, wenn sie dadurch ihr Ziel erreichten. Am besten vergaß sie die ganze Angelegenheit. Vier Jahre lang war Lydia von Tyler als politisches Werkzeug benutzt worden, und sie musste diese Dinge nicht mehr machen. Aber ihr Herz sagte ihr, dass sie Gordon sehen wollte. Und dazu war ihr jede Entschuldigung recht.
    Fünf Wochen ohne ihn, ohne seine Stimme zu hören, ohne aufgeregt auf die Samstagnachmittage zu warten. Es schien, als trauere sie zur selben Zeit um zwei verschiedene Männer. Der Vergleich warf die Frage auf, ob sie Tyler Reid je wirklich geliebt hatte …
    Während der endlos langen Tage hatte Lydia sich oft dabei ertappt, wie sie Tagträumen über Gordon nachhing. Sie erinnerte sich an seine braunen Augen, die fast schwarz wirkten. Außerdem vermisste sie Molly, das gutgelaunte Energiebündel, deren Anwesenheit allein ihr makellos eingerichtetes Haus in ein richtiges Heim verwandeln konnte.
    Nachts träumte sie von Gordon und erwachte erhitzt und voller Sehnsucht. Nie zuvor hatte sie einen Mann so verzweifelt begehrt.
    “Nun?” Glenn hielt ihr immer noch das Telefon hin. “Riverton braucht ein Einkaufszentrum. Tu es für mich.”
    Widerstrebende Gefühle kämpften in ihr. “Ich weiß nicht …”
    “Tu es für Tyler. Betrachte es als deine letzte Pflicht als seine Ehefrau.”
    Lydia wählte Gordons Nummer. Sie fragte sich gar nicht erst, warum sie sie auswendig konnte.
    Gordon hängte Hut und Jeansjacke an einen Garderobenhaken auf der überdachten Veranda und klopfte den Schmutz von seinen Arbeitsstiefeln. Der Duft von Hühnerfrikassee hing in der Luft.
    “Du brauchst dich mit dem Duschen nicht zu beeilen. Ben und Tanya kommen zum Abendessen, also dauert es noch eine Stunde”, erklärte Ruth, sobald er die Küche durch die Hintertür betrat.
    “Ich verhungere, Ma …”
    “Du kannst Feuerholz holen und Kerosin nachfüllen.” Ruth öffnete die Backofentür und holte eine riesige gusseiserne Pfanne mit brutzelndem Fett heraus. “Das wird dich beschäftigen, solange wir warten.”
    Gordon nahm eine Tasse von der Anrichte und goss sich frisch aufgebrühten Kaffee ein. “Was macht Molly?”
    “Hausaufgaben.” Ruth goss Maisbrotteig in die Pfanne, schob sie in den heißen Ofen und schloss die Tür.
    “Hausaufgaben im ersten Schuljahr?”
    “Es ist ein Kunstprojekt. Sie basteln eine Art Weihnachtsbuch.” Kopfschüttelnd erklärte sie: “Alle Mütter sind zu ihrer Weihnachtsfeier eingeladen. Sie wollte wissen, ob ich auch komme.”
    “Was hast du geantwortet?”
    “Ich habe ihr gesagt, ihre Grandma wäre zu alt für solche Sachen.” Erneut schüttelte Ruth den Kopf und musterte ihre abgearbeiteten Hände. “So gern ich dem Kind den Gefallen tun möchte, wenn ich zu dieser Schulfeier gehe, bringe ich sie am Ende in Verlegenheit. Das würde uns beiden das Herz brechen.”
    “Ma, du musst mir nichts erklären. Ich weiß, wie sehr du Molly liebst.”
    “So ein altes Schlachtross wie ich passt nicht zu all diesen jungen, strahlenden Müttern. Sicher sage oder tue ich das Falsche und mache Molly Schande.”
    “Ben könnte für dich einspringen.”
    Ruth lächelte und wischte eine Träne ab, die ihr aus dem Augenwinkel rollte. “Dieses Kind braucht eine Mutter. Eine junge Frau, die sich mit Schulfeiern und solchen Sachen auskennt.”
    “Überredet, ich gehe.” Gordon zog einen Stuhl hervor und setzte sich an den Küchentisch. “Wahrscheinlich werde ich der einzige Hahn im Korb sein, aber Molly musste sich immer mit so wenig abfinden. Macie wollte sie nie zu irgendwelchen Partys im Kindergarten oder in der Vorschule begleiten.”
    Schweigend trank Gordon seinen Kaffee aus. Als er aufstand, um Feuerholz zu holen, legte Ruth ihm die Hand auf den Arm. “Lydia Reid hat angerufen. Sie sagte, sie müsse mit dir sprechen.”
    Bei dem Gedanken an diese schöne Frau, die ihn nachts wach hielt und durch seine Tagträume spukte, stieg eine heiße Woge in Gordon auf. “Soll ich zurückrufen?”
    “Irgendwann im Laufe des Abends.”
    Gordon ging in die Eingangshalle, wo auf einem alten Kieferntisch neben der Treppe das einzige Telefon des Hauses stand.
    “Sie

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