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Wenn auch nur fuer einen Tag

Wenn auch nur fuer einen Tag

Titel: Wenn auch nur fuer einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Moser
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sein, egal, ob sie nun etwas in der Birne hat oder nicht. Es ging in erster Linie darum, vor seinen amici anzugeben. Aber hier habe ich keine Freunde, die mich um sie beneiden könnten. Hier ernte ich nur skeptische Blicke, die mir sagen: Wenn du uns nicht auch bald etwas Spektakuläres bietest, damit wir wissen, dass du in unserer Liga spielst, wirst du schneller aus dem Team fliegen als Spucke aus der Trompete.
    »Tja, ob sie nett ist, kann ich natürlich nicht beurteilen«, sagt Tamara leicht schnippisch. » Mein Onkel arbeitet schließlich nicht an ihrer Seite!« Plötzlich nimmt sie meine Hand. »Weißt du, Lukas, ich bin heute zufällig noch einmal am Set vorbeigekommen und habe deinen Onkel bei der Arbeit gesehen. Er scheint wirklich großartig zu sein und alle haben eine Menge Respekt vor ihm, das merkt man. Meinst du, er könnte vielleicht ein Treffen mit den Schauspielern für mich organisieren? Ganz offiziell? Ich würde mich auch bei ihm für meinen unangemessenen Auftritt letztes Mal entschuldigen. Das war echt dumm und ich schäme mich ganz schrecklich dafür.«
    Ich schlucke. Beck würde mir allerhöchstens einen Vogel zeigen, wenn ich ihn bitten würde, Tamara mit aufs Set zu nehmen. Ich weiß ja, wie er über Leute wie sie denkt. Und ich kann ihm seine Einstellung noch nicht einmal wirklich übel nehmen.
    »Also, hör zu, ich kann ihn zwar mal fragen, aber ich schätze –«
    »Vielen, vielen Dank, du bist ein Schatz!« Tamara fällt mir um den Hals, bevor ich meinen Satz beenden kann. Verdammt, ich bin selbst schuld, dass ich mit dem Beruf meines Onkels so herumgetönt habe. Hätte ich geahnt, welchen Stress ich mir dadurch einhandle …
    »Hey, Tamara!« Ein dunkelhaariger Typ fasst sie plötzlich von hinten um die Taille und dreht sie zu sich.
    »Fabian, so eine Überraschung! Ich dachte, du … hättest heute Abend keine Zeit mehr.«
    »Ich musste zum Glück doch nicht an der Teamsitzung teilnehmen und – tadaaa – hier bin ich.« Der Fremde grinst blöde und seine wulstigen Lippen zucken verstört, als sein Blick auf mich fällt.
    »Wie … schön.«
    Tamara wirkt überfordert, was ich noch nie erlebt habe, und auch ich bin leicht irritiert. Wer ist dieser schmierige Typ?
    »Das hier ist Fabian Sommer«, stellt Tamara ihn mir vor, als hätte ich meine Frage laut ausgesprochen. »Sein Vater dreht ganz tolle Dokumentationsfilme, weißt du? Und Fabian wird bald seine eigene Kindersendung bekommen. Eine Rateshow über Tiere. Darin geht es in der ersten Staffel hauptsächlich um … äh … Fische und so.«
    »Reptilien und Amphibien«, korrigiert Fabian sie.
    »Freut mich«, sage ich, obwohl das eine klare Lüge ist. Dieser Typ mit seinen zurückgegelten Haaren und den riesigen Glupschaugen verschafft mir eine Gänsehaut und sein Äußeres erinnert mich tatsächlich an ein lurchartiges Kriechtier. Es wundert mich, dass sich Tamara mit einem wie ihm abgibt.
    »Und du bist …?«, fragt mich Fabian und betrachtet mich dabei missbilligend. Sieht ganz so aus, als könnte er mich auch nicht besonders leiden, was mir allerdings am Arsch vorbeigeht.
    »Das ist Lukas Richter«, erklärt Tamara, bevor ich selbst antworten kann. »Sein Onkel ist Bodyguard für Promis. Im Moment arbeitet er für Blake Lively. Ist das nicht der absolute Wahnsinn?«
    Ich lächle gequält. Da habe ich mich schön in die Scheiße manövriert. Tamara wird mich mit dem Thema nerven, bis die Dreharbeiten vorbei sind. Und das dauert noch zwei ganze Monate.
    »Weißt du«, sagt Tamara an Fabian gewandt und legt einen Arm um mich, »um ehrlich zu sein, Lukas und ich sind seit heute Abend zusammen.«
    Bitte was? Wahrscheinlich mache ich ein genauso dummes Gesicht wie mein glupschäugiger Konkurrent, aber bevor ich protestieren kann, drückt sich Tamara an mich und presst ihre Lippen so fest gegen meine, dass ich unfähig bin, überhaupt etwas zu sagen. Als sie sich wieder von mir löst, ist Fabian bereits von der Bildfläche verschwunden – oder in irgendeinem unterirdischen Gang, wo seine Artgenossen hausen.
    »Wow«, ist alles, was ich in meiner Verwirrung hervorbringe.
    Tamara kichert. »Das war doch längst überfällig. Ich wollte nur nicht voreilig sein und bei dir den Eindruck wecken, ich wäre leicht zu haben.«
    »Ach …« Ich bin noch immer sprachlos.
    »Na ja, aber jetzt, wo Fabian aufgekreuzt ist, dachte ich, es ist der perfekte Zeitpunkt für die Wahrheit«, säuselt Tamara, während sie an meinen Hemdknöpfen

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