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Wenn auch nur fuer einen Tag

Wenn auch nur fuer einen Tag

Titel: Wenn auch nur fuer einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Moser
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bloß so an ihr fasziniert hat.
    »Ich werde allen die Wahrheit über dich erzählen. Dass du ein mieses Schwein bist, das uns belogen hat und mich ausnutzen wollte, um in unserer Clique zu landen.«
    »Wie bitte?«, lache ich auf. »Wer wollte hier wen ausnutzen? Tu, was du nicht lassen kannst, aber weißt du was, Tamara? Es ist mir scheißegal!« Und noch während Tamara die Tür hinter sich zuknallt, weiß ich, dass es stimmt. Mehr noch: Es ist mir nicht nur scheißegal, ich fühle mich so befreit wie schon lange nicht mehr.

Jana
    Nachdem ich mein Fahrrad abgesperrt habe, blicke ich staunend an dem riesigen Gebäudekomplex empor. Ich möchte nicht wissen, wie viel Miete Noah in dieser genialen Lage monatlich bezahlt. Wahrscheinlich mehr als Carla und ich für ein ganzes Jahr. Als ich im obersten Stock aus dem Fahrstuhl steige und mir die Musik entgegendröhnt, wird mir plötzlich ganz mulmig und ich frage mich, was um alles in der Welt ich hier will, unter einem Haufen versnobter Leute, die ich gar nicht kenne. Was, wenn Lukas mich einfach links liegen lässt und keine Lust hat, sich mit mir zu unterhalten? Dann stehe ich da wie der letzte Vollidiot und jeder wird denken, ich sei nur wegen Noah gekommen.
    Bevor ich mir jedoch noch weitere Gedanken machen und wieder umkehren kann, wird die Tür zu Noahs Loft aufgerissen und Tamara stürzt heraus. Sie sieht nicht besonders happy aus. Ihr Gesicht ist wutverzerrt und ihr Haar hängt aufgelöst und in unordentlichen Strähnen auf ihre Schultern herab. Ich bin überrascht, sie hier zu sehen. Was ist mit ihrem Date?
    Tamara wirft mir einen vernichtenden Blick zu, bevor sie im Fahrstuhl verschwindet. Im nächsten Moment kommt Amelie aus der Wohnung gestürmt.
    »Tamara?«, ruft sie ihr hinterher. »He, Tamara, was ist denn passiert?« Aber die Tür des Fahrstuhls schließt sich bereits. Amelie zuckt seufzend mit den Schultern. »Dann eben nicht.«
    »Was ist denn los mit ihr?«, will ich wissen, aber Amelie schüttelt nur den Kopf.
    »Keine Ahnung, sie kam vor ein paar Minuten aus Noahs Schlafzimmer gerannt und ist einfach abgehauen.« Sie betrachtet mich mit gerunzelter Stirn. »Du bist doch nicht etwa seinetwegen hier, oder? Falls ja, dann warne ich dich lieber gleich vor. Noah ist schon sturzbetrunken und bestimmt noch penetranter als sonst. Du weißt ja, was er vorhat. Dass du dich überhaupt noch freiwillig in seine Nähe wagst!«
    »Keine Sorge, zwischen ihm und mir war nie etwas und es wird auch nie etwas sein«, erkläre ich mit Nachdruck. Amelie scheint immer noch anzunehmen, dass ich auf Noahs Masche hereinfalle. Anscheinend mache ich echt einen naiven Eindruck auf sie. Ist ja super!
    »Okay, es ist nur so, dass … es mir leidtäte, wenn er dich bloß ausnutzt«, sagt Amelie. »Das ist alles. Also, pass auf dich auf.«
    Ich frage mich erneut, warum sich Amelie mit Leuten wie Tamara abgibt. Aber anscheinend tut sie es ja freiwillig. Ich hole noch einmal tief Luft und folge Amelie in das Loft. Es dauert einen Moment, bis ich mich in dem überfüllten Raum zurechtfinde. Es müssen mehr als hundert Leute hier sein.
    Leider ist es nicht Lukas, sondern Noah, den ich als Ersten unter den vielen fremden Gesichtern sichte. Er steht mit ein paar Typen herum, scheint sich aber nicht sonderlich an dem Gespräch zu beteiligen, sondern schaut immer wieder auf sein Handy, als erwarte er einen Anruf oder eine Nachricht.
    »Jana, hey!«
    »Na toll«, murmele ich. Schon hat er mich entdeckt und kommt freudestrahlend auf mich zu! Er umarmt mich und drückt mir links und rechts ein Küsschen auf die Wange. Tatsächlich hat er eine leichte Alkoholfahne, aber richtig betrunken wirkt er meiner Meinung nach eigentlich nicht.
    »Du bist ja doch gekommen! Ich wollte dir gerade eine SMS schreiben und fragen, ob ich vielleicht irgendetwas Falsches gesagt habe. Du warst vorhin am Telefon so … kühl und hast so plötzlich aufgelegt.«
    Ich schiele kurz zu Amelie, die mir einen beinahe strengen Blick zuwirft. »Ach wirklich?«, frage ich unschuldig, »ist mir gar nicht aufgefallen. Kann sein, dass ich etwas gestresst gewirkt habe. Ich hatte noch jemand anderen in der Leitung und wollte ihn nicht warten lassen.«
    »Ach so …« Noahs Lächeln verschwindet aus seinem Gesicht. »Ein Verehrer?«, will er wissen.
    Ich wiege vielsagend meinen Kopf hin und her, als wolle ich lieber nicht mehr darüber verraten, und bin äußerst stolz auf meine gelungene Reaktion, die Noah ganz und gar nicht

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