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Wenn Blau im Schwarz ertrinkt (Teil 1)

Wenn Blau im Schwarz ertrinkt (Teil 1)

Titel: Wenn Blau im Schwarz ertrinkt (Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Andrea Huber
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Pizza hinüberschob, suchte sie nach den richtigen Worten. „Nick …?“
    Er biss in ihre Pizza. „Hmmm…?“
    „Ich bin müde. Todmüde.“
    „Das denke ich mir. Und nicht nur, weil du ziemlich stark danach aussiehst. Deine Klamotten hab ich im Kleiderschrank untergebracht. Zieh dir doch schon mal was Bequemes an. Ich komme auch gleich nach.“
    Sie stützte den Kopf auf einer Hand ab und sah in skeptisch an. „Ich soll also … schlafen?“
    „Andernfalls kippst du mir noch vom Fleck weg um. Ich liege direkt neben dir. Du solltest beruhigt schlafen können.“ „Bist du dir sicher?“
    Er schob sich das letzte Stückchen Pizza in den Mund, dachte einen Augenblick lang nach und antwortete: „Sicher, bin ich mir nicht. Aber ich denke, dass es funktioniert. Ich mache, dass es funktioniert …“ Er stand auf und legte das Geschirr in die Spüle. „Geh ruhig schon vor. Ich komme gleich nach.“
    Sie erhob sich vom Stuhl, stattete dem Badezimmer einen weiteren Besuch ab und ging ins Schlafzimmer.
    Nachdem sie sich eine graue Jogginghose und ein Shirt übergezogen hatte, grub sie sich unter der Bettdecke ein.
    Nicht lange später kam Nikolaj ins Zimmer. Seine Jeans war ebenfalls einer Jogginghose gewichen, jedoch hatte sein Shirt keinen Ersatz bekommen.
    Er schloss die Tür, zog das Rollo bis auf ein paar Schlitze zu und kam zu ihr ins Bett. Ohne ein Wort der Vorwarnung zog er sie auf seinen Oberkörper und stützte ihren Rücken mit seinem Arm. „Du kannst die Augen zumachen. Ich bin hier. Ich passe auf dich auf.“ Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und löschte die Nachttischlampe.

ZWÖLF
     
    Gwens Nase juckte. Sie kräuselte sie, um das Kribbeln abzuschütteln. Abermals juckte es. Irritiert versuchte sie zu lokalisieren, was das Kitzeln verursachte, denn sie konnte nichts erkennen, das dafür verantwortlich gewesen sein könnte. Um sie herum war weit und breit nichts anderes zu sehen, als der mächtige und herrlich funkelnde Sternenhimmel.
    Doch da. Schon wieder kitzelte etwas über ihre Nasenspitze, sodass sie mit den Fingern darüber kratzen musste, um das nervige Jucken loszuwerden. Woher um alles in der Welt kam dieser plötzliche Juckreiz nur her?
    Zum vierten Mal strich etwas über ihren Nasenrücken bis hinab zur Nasenspitze und ließ sie – inzwischen überaus genervt – energisch daran reiben.
    Ein samtenes Lachen drang an ihr Ohr, ließ sie durch klebrige und zähe Spinnweben schweben und ins Wachbewusstsein zurückgleiten. Leicht desorientiert schlug sie die Augen auf und erspähte verschwommen Nikolajs Gesicht, welches knapp neben ihr aufragte und sie mit einem warmen Lächeln begrüßte. Schlaftrunken fragte sie: „Hey … was soll das? Willst du mich ärgern?“
    Er bedachte sie mit einem verschmitzten Grinsen. „Ich doch nicht. Ich dachte nur, dass ich dich vielleicht besser wecken sollte … Ehe du schon wieder zu spät zur Arbeit kommst.“
    Das waren die magischen Zauberworte, die sie mit einem Schlag hellwach werden ließen. Erschrocken schnellte sie in die Höhe. „Wie spät ist es?" Sie wandte den Kopf hektisch herum in der Suche nach einer Uhr.
    „Es ist kurz vor halb acht. Ich weiß zwar nicht, wann genau deine Schicht anfängt, aber elf Uhr ist auf jeden Fall zu spät. Das haben wir ja gestern schon festgestellt. Allerdings hab ich es nicht übers Herz gebracht, dich noch früher zu wecken.“
    Sie rieb sich den Sand aus den Augen. „Und wie lange bist du schon wach?“
    Er zwinkerte ihr zu. „Eine Weile.“ So, wie er aussah, schien er nicht viel Schlaf abbekommen zu haben. Wenn überhaupt. „Ich wollte sichergehen, dass du wirklich friedlichen Träumen nachhängst“, endete er und legte den Kopf leicht schief.
    Auch dies waren an diesem Morgen magische Worte. Die Erinnerung an den Sternentraum wurde damit direkt in den Vordergrund gezogen. „Warst das …?“ Mitten im Satz hielt sie inne und setzte nach ein paar Sekunden energisch nach: „Hey warte mal … Da fällt mir was ein. Der Traum, den ich hatte. In der Nacht, als wir uns wieder begegnet sind und ich auf der Couch eingeschlafen bin. Das war der Gleiche, wie heute Nacht. Der gleiche Ort. Du hast am Morgen zu mir gesagt, dass du den gleichen Traum wie ich gehabt hast. Hast du mir diesen Traum … gegeben? Damals und heute? Bist du … in meinen Traum gekommen?“
    Mit einem Schmunzeln sagte er: „Man könnte glatt behaupten, dass du mir total verfallen bist und nicht mal mehr in

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