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Wenn Brot & Getreide krank machen

Wenn Brot & Getreide krank machen

Titel: Wenn Brot & Getreide krank machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian Ledochowski
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Post zu einem Labor geschickt werden, sind ebenfalls nicht zu empfehlen, da bei diesem Vorgehen einerseits die Fehlerquellen relativ groß sind, andererseits kein »Leerwert« vor Beginn des Atemtests gemessen werden kann. Dieser ist aber ganz besonders wichtig, da ein erhöhter Leerwert die Interpretation des gesamten Tests unmöglich machen kann. Suchen Sie sich gegebenenfalls einen Arzt oder ein Medizinisches Versorgungszentrum (Poliklinik, Ambulatorium), der bzw. das die H 2 -Atemtests selbst durchführt.
    Lisa
    Sie ist krank, obwohl sie sehr auf gesunde Ernährung achtet
    Die nächste Patientin an diesem Vormittag ist Lisa. Auch sie klagt über Beschwerden im Verdauungsbereich. Sie macht eine Ausbildung zur Diätologin, weil sie sich schon immer für gesunde Ernährung und gesunde Lebensweise interessiert hat. Sie ist jetzt in ihrem zweiten Ausbildungsjahr und hat gelernt, dass man viele Kohlenhydrate und viele Ballaststoffe zu sich nehmen soll. Deshalb isst Lisa jeden Tag Müsli zum Frühstück. Als Zwischenmahlzeit bereitet sie sich eine »gesunde Jause« aus Vollkornbrot zu. Manchmal darf es auch ein Müsliriegel sein. Diese Riegel schmecken ihr besonders gut, und da sie ja »gesund« sind, isst sie sie auch ohne schlechtes Gewissen.
    Lisa isst »Vollwertkost« mit Vollkorn und vielen Ballaststoffen.
    Seit etwa einem Jahr bemerkt Lisa aber nicht nur unverdaute Körner in ihrem Stuhl, sondern sie hat auch immer häufiger Bauchschmerzen. Der Stuhl ist oft hell und weich und hinterlässt Spuren in der Toilette. Einmal hatte sie so starken Durchfall, dass sie für zwei Tage eine Tee-und-Zwieback-Pause einlegte. Danach war der Stuhl wieder geformt und auch die Bauchschmerzen waren besser. (Das ist ihr aber erst später wieder eingefallen.) Weil sie sich doch gesund ernähren will, kehrte sie zunächst wieder zu »Vollwertkost« mit Vollkorn und vielen Ballaststoffen zurück.
    Danach wurde der Stuhl wieder weich, und sie bekam teilweise krampfartige Bauchschmerzen. Außerdem traten jetzt Beinkrämpfe auf, und einmal hatte sie eine Panikattacke, wegen der sie in die Notfallambulanz eingeliefert wurde. Dort verschrieb man Lisa ein Beruhigungsmittel und riet ihr, einen Psychiater aufzusuchen. Als sie zu ihrem Hausarzt ging, um sich eine Überweisung zu holen, nahm ihr dieser wegen der Krämpfe Blut ab. Es stellte sich heraus, dass ihre Magnesium- und Kalziumspiegel grenzwertig niedrig waren. Der Hausarzt empfahl Lisa, Kalzium- und Magnesiumtabletten einzunehmen.
    Ihre Magnesium- und Kalziumspiegel sind grenzwertig niedrig.
    Der Psychiater verschrieb ihr ein angstlösendes Antidepressivum. Unter dieser Therapie fühlte sie sich zwar besser, die Bauchschmerzen wurden aber immer unerträglicher und die Stühle immer schmieriger. Deshalb ging Lisa schließlich zu einem Gastroenterologen, der eine Magen- und eine Darmspiegelung durchführte und zahlreiche Gewebeproben entnahm. Aber alle Untersuchungen waren »ohne Befund«, das heißt, es gab keine Auffälligkeiten, die ihre Probleme erklären konnten.
    Als sie nur »ungesundes Weißbrot« aß, ging es ihr schlagartig besser.
    Endlich hörte sie im Zuge ihrer Ausbildung einen Vortrag über Phytinsäureunverträglichkeit. Phytinsäure kommt vor allem im Vollkorn in großen Mengen vor (im Ballaststoffanteil) und kann Mineralstoffe in der Nahrung binden, sodass sie nicht vom Körper aufgenommen werden können. So kann ein Mangel anMagnesium, Kalzium, Zink, Kupfer, Mangan und anderen Mineralstoffen entstehen. Nach diesem Vortrag verzichtete Lisa probeweise einige Tage auf alle Müslis, Müsliriegel und Vollkornbrote und aß stattdessen nur »ungesundes Weißbrot«. Daraufhin ging es ihr schlagartig besser, und sie erinnerte sich, dass dies schon einmal der Fall gewesen war, als sie wegen der Durchfallerkrankung nur Tee und Zwieback zu sich genommen hatte. Weil sie aber doch ein bisschen unsicher ist, ob ihre »Selbstdiagnose« richtig ist, und weil sie Ernährungsfehler vermeiden möchte, ist sie zur Beratung in die Sprechstunde gekommen.
    In Lisas Fall gibt es nicht viel weiter zu tun: Ich ermuntere sie, ihren Selbstversuch eine Zeit lang konsequent fortzusetzen, also auf alle Vollkornprodukte und aus Getreide stammenden Ballaststoffe zu verzichten. Wenn ihre Beschwerden damit verschwunden sind, braucht sie nichts weiter zu tun, als gegen die allgemeine Ernährungsempfehlung Vollkorn zu meiden und nur Produkte aus geschältem Getreide (Weißmehl, weißer Reis) zu essen. Nach

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