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Wenn das Glück dich erwählt

Wenn das Glück dich erwählt

Titel: Wenn das Glück dich erwählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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einen Schlitten. Den könnten wir uns ausleihen, zusammen mit vier Maultieren. Es wird allerdings eine lange, kalte Fahrt sein, sodass Sie sich und die Kleine warm einpacken sollten.«
    »Werden wir Wölfe sehen unterwegs?«, wollte Abigail wissen. Ihre Augen wurden rund wie Suppenteller. Evangeline fragte sich, ob ihre Tochter irgendwie ihre eigenen stummen Vergleiche zwischen Wainwright und jenen wilden Bestien, die die Berge und das flache Land bevölkerten, erraten hatte.
    »Sie werden uns nichts tun«, erwiderte Mr. Wainwright zuversichtlich und legte eine Hand an den 45er, der in einem Halfter an seinem rechten Schenkel steckte. Evangeline bemerkte jetzt zum ersten Mal, dass er bewaffnet war, und wusste nicht, ob sie froh oder beunruhigt darüber sein sollte. Sie mochte keine Waffen, aber sie wusste auch, dass sie eine Notwendigkeit hier draußen waren, wo wilde Tiere, Banditen und feindselige Indianer nichts Ungewöhnliches darstellten.
    »Sie würden sie erschießen?«, fragte Abigail.
    »Ich würde es bestimmt nicht gern tun«, gab Wainwright zu. »Doch falls die Lage es erfordern sollte, wäre es mir lieber, wenn die Tiere sterben und nicht ich.«
    Diese Antwort schien Abigail zu befriedigen. Sie setzte sich auf die Bank neben dem Tisch und ließ ihre Füße baumeln, während sie sich die Abenteuer ausmalte, die sie bestimmt erwarteten. Andere Kinder hätten vielleicht Albträume nach einem derartigen Gespräch, aber Abigail besaß die Seele eines Abenteurers und wäre schwer enttäuscht gewesen, wenn sie im Laufe ihrer Kindheit nicht wenigstens eine lebensbedrohende Situation erlebt hätte.
    Evangeline unterdrückte ein Erschaudern. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie es vorgezogen, in Pennsylvania zu bleiben, so verwüstet es auch war nach diesem letzten schlimmen Krieg, um in Frieden zu leben, an der Seite eines braven Mannes zu arbeiten, Abigail aufzuziehen und noch mehr Kinder auf die Welt zu bringen. Es verblüffte sie noch immer, dass sie einen Neuanfang gewagt hatte, an diesem weit entfernten und ihr fremden Ort, wo alles so fremd für sie war. Sie vermisste plötzlich die sanft ansteigenden Hügel und unendlich weiten Felder ihres Heimatstaats.
    Mr. Wainwright deutete ihren Gesichtsausdruck mit verblüffender Genauigkeit. »Dies ist ein hartes Land, Ma'am«, sagte er, »aber ein schöner Ort zum Leben. Es erfordert nichts weiter als Unternehmungsgeist und harte Arbeit.«
    Evangeline dachte, dass sie ebenso viel »Unternehmungsgeist« wie jeder andere besaß, und Gott wusste, dass harte Arbeit nichts Fremdes für sie war, aber ihr war auch klar, dass der Westen einer Frau nicht die gleichen Chancen bot wie einem Mann. Sie versuchte nur, das Beste aus einer schwierigen Situation zu machen. Als sie Mrs. McCaffrey mit Töpfen und Pfannen klappern hörte, entschuldigte sie sich und ging zu ihr hinüber.
    June-bug summte ein Liedchen vor sich hin, als sie Schmalz in eine Pfanne gab, in der sie offenbar ein Hühnchen braten wollte. Ein Topf mit Wasser und geschälten Kartoffeln, der auf dem hinteren Teil des Herds stand, fing gerade an zu köcheln.
    Evangeline blickte rasch noch einmal zu Wainwright, sah, dass er sie grinsend beobachtete, und kehrte ihm den Rücken zu.
    »Ist es ungefährlich, mit diesem Mann zu reisen?«, fragte sie Mrs. McCaffrey flüsternd.
    June-bug lächelte. »Scully? Er ist ein anständiger Mann. Er wird sich gut um Sie und das kleine Mädchen kümmern. Sie haben nichts von ihm zu befürchten.«
    Evangeline verschränkte ihre Arme. »Warum haben Sie mir nicht gleich gesagt, dass Mr. Keating nach Denver gefahren ist? Das mussten Sie doch wissen.«
    Mrs. McCaffrey begann, gut gewürzte und panierte Hühnerteile in die Pfanne zu legen. »Ich und Jacob hatten schon daran gedacht«, gab sie zu. »Aber Sie waren so durchgefroren und erschöpft von Ihrer langen Fahrt, als Sie gestern Abend hier ankamen, dass wir nicht das Herz hatten, etwas davon zu sagen. Außerdem wussten wir ja, dass Scully kommen würde, um sie abzuholen.«
    »Er ist also ein Freund von Ihnen? Scully, meine ich?«
    June-bug lächelte warmherzig. »Er ist wie ein Sohn für uns«, bestätigte sie, während sie nach einer Dose mit grünen Bohnen griff, die bereits geöffnet war, und sie in eine etwas kleinere Kasserolle ausleerte. »Wir kennen Scully schon, seit wir herkamen, um die Station zu führen.« Ihr Lächeln verblasste ein wenig, und sie sprach noch leiser. »Unsere eigenen beiden Söhne sind in

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