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Wenn das Schlachten vorbei ist

Wenn das Schlachten vorbei ist

Titel: Wenn das Schlachten vorbei ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. C. Boyle
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der Fuchswärterinnen, sich zu ihr gesellt.
    Das Licht schwindet, Fledermäuse jagen im Zickzack über den Himmel, kühle Meeresluft kriecht den Pass hinauf. Allison setzt sich neben sie auf die Erde und lehnt sich an die rauh verputzte Wand. »Darf ich?« fragt sie und hält eine unangezündete Zigarette hoch.
    »Ja. Ja, nur zu«, sagt sie, spürt aber unwillkürlich einen ganz leichten Ärger. Könnte sie nicht hinter dem Haus rauchen? Oder auf dem Hügel da? Oder auf einer der Bojen im Kanal? Irgendwo, nur nicht ausgerechnet hier?
    »Ich meine, der Wind weht den Rauch von dir weg, glaube ich.« Das Aufflammen des Streichholzes, die gespitzten Lippen, der scharfe, beißende Geruch verglühender Pflanzenfasern, der jedoch sogleich verweht wird und am Haus entlang davonfliegt wie ein beschworener und mit einem Auftrag entsandter Geist.
    Für einen Augenblick schweigen sie. Alma sieht über den weiten Vorplatz zum Kompostcontainer, der aufragt, als wäre er ebenfalls ein Gebäude. Allison beschäftigt sich mit ihrer Zigarette. Die Fledermäuse prallen von nichtvorhandenen Hindernissen ab, die Schatten werden eine Spur dunkler. Dann, nur um irgendwas zu sagen, um freundlich und liebenswürdig zu sein anstatt immer nur alt, schwanger und brummig, sagt Alma: »Das Abendessen war großartig. Ihr habt euch wirklich selbst übertroffen.«
    »Hat’s dir geschmeckt?«
    »Ich glaube, ich hab zuviel gegessen.«
    »Ja, ich meine, als Marg und ich die Fische gesehen haben, die A. P. gefangen hat, dachten wir: panieren, fritieren und beiseite stellen, damit die Panade knusprig bleibt. Und der Rest war einfach. Gemüse aus dem Wok mit braunem Reis. Und Wein.« Sie lacht. »Wenn genug Wein drin ist, schmeckt alles prima.« Allison ist blond – Almas Mutter würde sagen: schmutzigblond –, sie hat ein schmales Gesicht, ist hübsch und nicht älter als die Studentin, die Dave LaJoy zum Sterben hergebracht hat.
    »Jedenfalls wart ihr heute echt inspiriert«, sagt Alma. »Ihr solltet ein Restaurant eröffnen.«
    Aber Allison antwortet nicht. Sie sieht in Richtung Kompostcontainer. »Was ist das?« flüstert sie. »Ein Fuchs? Nein, das kann doch kein Fuchs sein, oder?«
    Die Füchse, die sich in der Gefangenschaft daran gewöhnt haben, gefüttert zu werden, lassen sich oft in der Umgebung der Ranch sehen, sogar bei hellem Tageslicht. Alma hat sechs verschiedene identifiziert, die jede Nacht den Kompostcontainer aufsuchen und sich über die Abfälle hermachen, zu denen heute abend geradezu unwiderstehliche Fischhäute, Innereien und Gräten gehören. Aber Allison – immerhin ist sie ja Fuchswärterin – hat recht, das sieht Alma sogar ohne Fernglas. Das ist kein Fuchs. Die Gestalt ist zu gedrungen, und sie bewegt sich falsch, zu ruckartig und nicht annähernd geschmeidig genug. »Skunk«, sagt Alma und erhebt sich im selben Moment von ihrem Stuhl, in dem auch Allison aufsteht. »Was sonst könnte es sein?«
    Und hier wird es interessant. Die beiden gehen vorsichtig über den Vorplatz und die leichte Steigung hinauf, wo das Gras mit der Sense gemäht ist, so dass nur gelbe Stoppeln geblieben sind, zwischen denen hier und da eine Fenchelknolle wie eine geballte grüne Faust zu sehen ist. Der Boden ist uneben, und das schwindende Licht spielt ihren Augen Streiche. Beide versuchen, sich so wenig wie möglich zu bewegen, wie in dem Kinderspiel »Rote Ampel, grüne Ampel«, sie halten die Arme an der Seite und verharren nach jedem Schritt. Der Container ist jetzt nur noch fünfzehn Meter entfernt. Sie kneifen die Augen zusammen, um in der herabsinkenden Dunkelheit etwas erkennen zu können, aber selbst im Dämmerlicht ist offensichtlich, dass dieses Wesen, das die Vorderpfoten bewegt wie eine Bäuerin, die sich nachts am Ufer eines Flusses über ihre Wäsche beugt, weder Fuchs noch Skunk ist. Zum einen ist es zu groß. Und die Bewegungen stimmen nicht. Das Fell. Wie es beim Fressen aufgerichtet auf den Hinterbeinen sitzt. Für einen Augenblick verwandelt sich Almas Verblüffung in Empörung. Sie sieht einen Hund, einen dreckigen, stinkenden, Krankheiten verbreitenden Hund, den irgendein Freizeitkapitän hier ausgesetzt hat, ohne einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden, an das mögliche Wüten von Staupe und Parvoviren unter der Fuchspopulation, doch dann erkennt sie, dass dieses Tier keineswegs ein Hund ist. Es ist erstaunlich, es ist verwirrend, aber es scheint sich um etwas ganz anderes zu handeln. Um ein Wesen mit einer Maske, mit

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