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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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Holy Devil HolyHoly zurückkehren lassen. Wie einen kostbaren Schatz schob sie es unter ihre Bluse und verknotete diese am Bauch, damit es nicht herausfallen konnte. Einen sichereren Ort gab es vorerst nicht.
    Sie eilte aus dem Raum, viel zu verwirrt, um sich zu bedanken oder weiterhin misstrauisch oder wütend zu sein. Sie konnte Gavins zögerndes „Danke“ hören, bevor seine Schritte ihren folgten. Die Zigarren-Frau warf ihr einen finsteren Blick zu, doch um ihre Mundwinkel zuckte ein selbstzufriedenes Lächeln.
    „Rennt, Kinder. Weit werdet ihr nicht kommen. Der Dämon ist überall.“
    Kimberly tastete kurz nach dem Buch, um sich zu vergewissern, dass es noch immer unter ihrer Bluse war, packte Gavins Handgelenk und zog ihn mit sich, raus aus dem Gebäude, fort von den seltsamen Menschen. Die Straßen waren voller Menschen und sie suchte in jedem Gesicht nach roten Augen, nach einem Zeichen, dass das Böse auch hier war. Wie weit reichte die Macht des Steins? Wie viel Kontrolle hatte er bereits?
    Und was, zum Teufel, wollte Barron mit der Magie anstellen? Wie wollte er sie nutzen, wozu, warum?
    Hatte Barron sie wirklich belogen? Was war diese Lüge? Was wusste Albert über ihre Eltern, was verschwieg Barron ihr? Und hatte sie gerade wirklich Magie gedacht?
    So viele Fragen kreisten in ihrem Kopf, so viel Ungewissheit, so viel Wut sammelte sich in ihrem Herzen.
    „Kim?“ Gavin griff nach ihrem Arm und zog sie zurück in den Schatten eines Torbogens. „Kennst du den Mann dort?“
    Am Ende der Gasse stand eine große, bullige Gestalt, in ihrer Hand hielt er eine Pistole. Die ausdruckslosen Augen waren starr auf sie gerichtet, wie eine steife Puppe bewegte der Mann sich auf die Piraten zu. Seine Bewegungen wirkten abgehackt, marionettenhaft, als zog jemand anderes an seinen Fäden. Aus der anderen Richtung näherten sich zwei weitere, die ebenfalls wie tote, gesteuerte Körper auf sie zutorkelten.
    „Lauf“, zischte Kimberly und wirbelte herum, aber sie sah schnell, dass es eine Sackgasse war. Die Fluchtwege über die Straße waren versperrt.
    „ Gib uns das Buch.“
    „ Du kannst nicht fliehen, nicht vor mir.“
    „ Ich bin überall. Ich bin stärker als du. Kämpfe nicht gegen mich an.“
    Die Stimmen kamen von überall her, aus allen Mündern gleichzeitig, sie waren hart und kühl, sie entfachten Wut in Kimberlys Brust, die sie zu ersticken versuchte. Sie spürte den Dämon in ihrem Kopf, er wollte ihren Arm bewegen, das Buch hervorholen, aber dieses Mal wich er noch schneller zurück als sonst. Die Marionetten-Männer jaulten auf, fassten sich an den Kopf und taumelten einen Schritt zurück. Für einen kurzen Augenblick klärte sich ihr Blick, bevor er wieder dumpf und hohl wurde.
    „Er wird stärker“, wisperte Gavin. „Er hat schon jetzt so viel Macht. Wir müssen das beenden, bevor wir es nicht mehr können!“
    „Erst einmal müssen wir hier weg“, erwiderte Kimberly und nickte zu einem Haus auf der anderen Straßenseite. Die Tür schwang im Wind leicht hin und her. „Komm.“ Sie rannten los, bevor die Marionetten-Männer Zeit hatten, sie zu erreichen, stürmten durch den verlassenen Hausflur die Treppe hinauf bis ganz nach oben unters Dach. Die Stufen knarzten unter ihren schweren Schritten. Es war niemand zu Hause, zumindest kam ihnen kein Bewohner entgegen, um sie aufzuhalten.
    Kimberly drückte sich gegen eine Zimmertür, warf einen Blick hinein und entdeckte eine Dachluke. „Hier lang“, flüsterte sie, obwohl es egal war, ob die Marionetten-Männer sie hörten oder nicht, immerhin wussten sie, wo sie waren. Die schmutzige, verschmierte Dachluke schwang quietschend nach innen, als Kimberly daran zog und ließ Sonnenlicht in den Raum fließen.
    „Was hast du vor?“
    Sie schob einen dunklen Holzstuhl unter die Luke und stieg hinauf, reckte den Kopf prüfend aus dem Fenster. „Wir fliehen über die Dächer.“
    „Spinnst du?“
    Unten im Haus rumpelte es, die Treppenstufen knarrten.
    „Willst du denen in die Hände fallen? Also ich nicht. Komm jetzt, das ist unsere einzige Chance.“
    „Wir könnten uns auch in einem Zimmer verstecken, warten bis sie an uns vorbei gegangen sind und dann wieder nach draußen und vor ihnen weglaufen, oder?“, fragte Gavin hoffungsvoll und warf einen Blick über die Schulter. Das Geräusch schlurfender Schritte kam näher. „Vielleicht bemerken sie uns nicht.“
    „Sei nicht so ein Feigling, Gavin. Das Krähennest auf dem Schiff ist viel höher

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