Wenn dein Lächeln mich umarmt
sucht, sie anzurufen."
Er fuhr die Auffahrt entlang und hielt vor dem hellerleuchteten Gutshaus. Felicitas Baronin von Ahrenberg ging ihnen en t gegen. "Man hat Steffis Wagen in der Nähe von Lütjenburg gefu n den", sagte sie. "Der Wagen ist einem Polizisten aufgefallen, weil er mit laufendem Motor am Straßenrand stand. Von Steffi selbst gibt es noch keine Spur."
"Über kurz oder lang werden wir Steffi finden, Frau Baronin", versprach Torben. "Ich beteilige mich natürlich an der Suche."
"Dein Vater, Ines und ein Großteil unserer Leute sind vor fün f zehn Minuten nach Lütjenburg gefahren. Inzwischen beteiligt sich auch die Polizei an der Suche nach Steffi." Felicitas von Ahre n berg presste die Lippen zusammen, dann sagte sie: "Es ist meine Schuld. Ich habe Stefanie gedrängt, das Angebot dieses Mannes anzunehmen. Torben, Sie ahnen nicht, welche Vorwürfe ich mir mache. Von sich aus hätte meine Enkelin nie eine Schlagerkarriere angestrebt. Sie fühlt sich auf Ahrenberg bedeutend wohler als auf einer Bühne."
"Das sollten Sie ihr sagen, wenn wir sie gefunden haben, Frau Baronin", meinte Torben. Spontan schloss er die alte Dame für ein paar Sekunden in die Arme. "Und wir werden Steffi finden."
Die Suche nach Stefanie von Ahrenberg wurde den ganzen Abend und bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Tages fortgesetzt. Während die meisten der Helfer ab und zu eine Pause einlegten, gönnten sich Hartmut von Werntal, sein Sohn und Ines Miller keine Ruhe. Ines machte sich große Vorwürfe, nicht darauf bestanden zu haben, die Freundin nach Ahrenberg zu b e gleiten.
"Steffi muss noch viel verzweifelter gewesen sein als ich dac h te", sagte sie zu Torben. "Hätte sie wenigstens mit ihrer Großmu t ter gesprochen, dann hätte sie gewusst, dass du der Zeitung nicht glaubst."
"Manche Tage sollte man aus dem Kalender streichen", an t wortete Torben. "Eine solche Kette unglückseliger Umstände habe ich auch noch nicht erlebt." Er wandte sich seinem Vater zu, der zwei Meter hinter ihnen ging. Es war ein sehr unübersichtliches Gebiet, in dem sie nach Stefanie suchen mussten. Bewaldete H ü gel, Wiesen und Weiden wechselten hier miteinander ab. Nicht umsonst nannte man es die Holsteinische Schweiz. "Vie l leicht sollten wir..."
Das Handy des Verwalters läutete. Er zog es aus seiner Hemdtasche und meldete sich. "Gott sei Dank!", stieß er hervor. "Wir kehren sofort zurück. Danke."
"Hat man Steffi gefunden, Vater?" Torben wurde schwindlig vor Erleichterung.
"Ja, in der entgegengesetzten Richtung. Ein junger Bursche, Udo Seeger, aus der Nähe von Helmstorf hat Stefanie gefunden, als er im Morgengrauen von einem Besuch bei seiner Liebsten zurückkam. Er hat sie in sein Elternhaus gebracht. Sein Vater hat den Hausarzt und die Polizei benachrichtigt."
"Geht es Steffi gut, Vater?"
"Den Umständen entsprechend, sagte man mir. Laut Aussage des Arztes hat sie einen Nervenzusammenbruch erlitten. Er hielt es für besser, sie nicht ins Krankenhaus einzuweisen, sondern vorerst bei diesen Leuten zu lassen, die sie aufgenommen haben."
"Und wann können wir zu ihr?", fragte Ines.
"Ich würde sagen, wir gehen zum Sammelpunkt zurück und fahren nach Helmstorf." Hartmut von Werntal schlug kamera d schaf t lich auf die Schulter seines Sohnes. "Du wirst es bestimmt kaum erwarten können, Stefanie zu versichern, wie sehr du sie liebst."
"Wenn ich Flügel hätte, wäre ich bereits bei ihr", sagte Torben. "Leider müssen wir den Wagen nehmen."
* * *
Baronesse Stefanie hatte nach der Spitze, die ihr der Hausarzt der Seegers gegeben hatte, stundenlang geschlafen. Sie konnte sich nicht erinnern, etwas geträumt zu haben. Das Foto in der Ze i tung fiel ihr ein und dass es ihr nicht möglich gewesen war, To r ben zu erreichen. Was musste er von ihr denken?
Sie drehte sich zur Seite und schlug die Augen auf. Geblendet durch die Sonne, die durch das Fenster fiel, blinzelte sie. Wo war sie? Sie kannte dieses Zimmer nicht. Ihre Hand tastete über die Bettdecke.
"Wie schön, du bist wach, Liebling."
Torben!
Die junge Frau hielt den Atem an. Langsam drehte sie sich e r neut herum. "Torben, wo kommst du denn her?", fragte sie u n gläubig.
Er nahm ihr Hand. "Ich sitze schon seit einigen Stunden an deinem Bett", sagte er. "Wie fühlst du dich?"
"Etwas benommen." Sie richtete sich auf. "Wo bin ich?"
"Im Ehebett der Seegers. Sie besitzen einen Bauernhof bei Helmstorf", erwiderte der junge Pianist. "Ihr Sohn hat dich im Morgengrauen
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