Wenn dein Lächeln mich umarmt
zu überwi n den. Je weiter der Tag fortschritt und sich der Abend näherte, u m so mehr gelang es Stefanie, sich auf ihre Songs zu ko n zentrieren. Dazu kam, das sie zwei Interviews geben musste und Sebastian Molhagen sie mit dem Produzenten einer Fernsehserie bekannt machte, die im Vorabendprogramm lief. Er lud sie ein, als Gaststar in einer Folge der Sendung aufzutreten.
Von Ines und Simon sah sie im Laufe des Tages nur wenig. Es war ihr recht. Auch wenn sie es ihrer Freundin gönnte, sich in Simon Willenbrink verliebt zu haben, es tat weh zuzuschauen, wie sich zwischen den beiden jungen Leuten etwas anbannte.
"Wie fühlen Sie sich, Stefanie?", fragte Sebastian Molhagen nach der Generalprobe. "Es ist alles wie am Schnürchen gelaufen. Ich bin sehr, sehr zufrieden."
"Gut", antwortete sie, obwohl das keineswegs der Wahrheit entsprach. So gut die Generalprobe auch gelaufen war, noch lag die Show vor ihr. Wie schön wäre es gewesen, Torben im Z u schauerraum zu wissen. Er hätte ihr den Halt gegeben, dessen sie bedurfte. Nun musste sie es ohne ihn schaffen.
"Fein." Er nahm ihren Arm. "Ich bringe Sie ins Hotel. Sie sol l ten sich vor der Show noch etwas ausruhen." Seine Lippen verz o gen sich spöttisch. "Ihre Freundin ist ja anderweitig beschäftigt. So kenne ich Herrn Willenbrink gar nicht. Gewöhnlich bemüht er sich mehr um seine Stars."
"Die Show werden er und meine Freundin sich bestimmt nicht entgehen lassen."
"Wollen wir es hoffen." Molhagen lachte hart auf. "Zum Glück können Sie sich auf mich verlassen. Ich begleite meine Stars durch dick und dünn."
Ich komme auch ganz gut allein zurecht, dachte Stefanie. Sie wollte Sebastian Molhagen ihren Arm entziehen. Er hielt ihn u n erbittlich fest.
Zum Glück bestand der Produzent nicht darauf, mit ihr zu Abend zu essen, nachdem sie ihm gesagt hatte, dass sie sich nur eine Kleinigkeit aufs Zimmer kommen lassen würde. Er gab sich damit zufrieden, sie bis zu ihrer Suite zu bringen, dann vera b schiedete er sich von ihr und versprach, um neunzehn Uhr in der Halle auf sie zu warten.
Zu ihrer Überraschung fand sie in der Suite ihre Freundin vor. Ines wirkte reichlich geknickt. "Hoffentlich kannst du mir verze i hen", meinte sie. "Ich hätte dir beistehen sollen, statt den Tag mit Simon zu verbringen."
"Ich hätte ohnehin kaum Zeit für dich gehabt", sagte Stefanie herzlich. "Nein, ich bin dir nicht böse." Sie blickte ihrer Freundin ins Gesicht. "Du scheinst bis über beide Ohren in S i mon verliebt zu sein."
"Ich habe so etwas noch nie erlebt", gestand Ines. "Es kann nur Liebe sein. Bereits bei unserer ersten Begegnung auf dem Flugh a fen habe ich weiche Knie bekommen. Als seine Hand mich b e rührte... Verrückt nicht wahr?"
"Ich freue mich für dich." Stefanie nahm sie in die Arme. "Und wie es aussieht, ist er genauso verrückt nach dir wie du nach ihm."
"Wir können nicht voneinander lassen."
"Also ist es etwas Ernstes?"
"Ich hoffe es." Ines trat ans Fenster und blickte über den T e gernsee hinweg nach Bad Wildmoos.
Um sieben Uhr dreißig trafen die ersten Gäste im Kur- und Kongress-Saal ein. Die Eintrittskarten zu dieser Veranstaltung waren bereits seit Wochen ausverkauft. Alles was Rang und N a men in Bayern hatte, legte Wert darauf, an diesem Abend dabei zu sein. Sogar der bayrische Ministerpräsident und seine Gattin gaben sich die Ehre.
Stefanie hatte drei Auftritte. Als sie das erste Mal auf die Bü h ne musste, konnte sie ihr innerliches Zittern kaum beherrschen. Sie befürchtete, keinen klaren Ton herauszubekommen. Doch kaum hielt sie das Mikrophon in der Hand, spürte sie von ihrem Lampenfieber nichts mehr. Sie schaute zu dem Segelschiff hinauf, das aus der Höhe hinab schwebte. "Sailing ships from heaven", sang sie den Titelsong ihrer Single CD.
Ines, die mit Simon Willenbrink in der dritten Reihe des Z u schauerraumes saß, fasste nach seiner Hand und drückte sie. "Ist Steffi nicht fantastisch?", raunte sie ihm zu.
"Ja, das ist sie", bestätigte der junge Mann, "du übrigens auch." Verliebt schaute er ihr in die Augen.
Vor dem Empfang, der nach der Show stattfand, drückten sich Ines und Simon Willenbrink. Sie wollten den Rest des Abends allein verbringen. Stefanie nahm es ihnen nicht übel. Auch sie wäre gern vor dem Empfang geflüchtet. Es lag ihr nichts daran, allen möglichen Leuten die Hände zu schütteln. Viel lieber hätte sie sich in ihr Hotelzimmer zurückgezogen, um von dort aus mit Torben zu telefonieren.
"Dieser
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