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Wenn der Acker brennt

Wenn der Acker brennt

Titel: Wenn der Acker brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Maerker
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ist sie ohnmächtig geworden.«

34
    »Die Gundi gibt uns gleich die Ehre«, verkündete Josef Kreitmüller, der mit drei Leberkässemmeln ins Polizeirevier kam. »Ich habe sie gerade beim Metzger getroffen. Sie wollte dich etwas Wichtiges fragen, Chef.«
    »Mich?«
    »Freilich dich, hier, mit extra scharfem Senf, wie du es magst.« Kreitmüller drückte Franz Burger eine der Semmeln in die Hand. »Ohne Senf, dafür mit Ketchup, den ich mir hart erkämpfen musste. Die Margit, die neue Verkäuferin, hält das Zeug auf dem Leberkäs für eine Sünde.« Schmunzelnd reichte er die dritte Semmel an Toni Renner weiter.
    »Egal, mir schmeckt es«, erwiderte der junge Polizist und biss herzhaft zu. »Vor Gundi kommt aber zuerst noch anderer Besuch«, verkündete er, als er von seinem Schreibtisch aus auf die Straße blickte.
    »Wer ist es denn?«, fragte Kreitmüller, aber da wurde auch schon die Tür geöffnet. Er und Toni hörten gleichzeitig auf zu kauen, um mit offenem Mund die Besucherin anzustarren.
    Maria Borgrieder trug ein himbeerfarbenes eng anliegendes Minikleid und dazu schwarze hochhackige Pumps, die ihre langen schlanken Beine zur Geltung brachten. Das ebenmäßige Gesicht mit den großen dunkelblauen Augen und das lange blonde Haar taten ihr Übriges, um die beiden jungen Männer ins Reich der Träume zu versetzen. Eine leichte Röte legte sich auf Kreitmüllers Gesicht und zog sich bis hinauf in seine krausen Locken, während Toni Renner verlegen in sich hineinlächelte.
    »Was können wir für dich tun, Maria?«, wandte sich Burger an die Frau des Apothekers. Eine schöne Frau brachte ihn nicht mehr so leicht aus der Fassung wie seine beiden jüngeren Kollegen.
    »Karl wollte gestern zu einem Klassentreffen in die Stadt, ist aber dort nicht aufgetaucht. Ein ehemaliger Klassenkamerad hat mich deshalb gerade angerufen. Gab es irgendwo einen Unfall?«
    »Mir ist nichts bekannt.« Burger wunderte sich, dass sich Maria überhaupt um ihren Mann sorgte. Sonst genoss sie doch jeden Tag ohne ihn.
    »Vielleicht wollte er gar nicht zum Klassentreffen, sondern nur in die Stadt, um sich irgendwo zu amüsieren«, warf Kreitmüller ein. Der duldsame Apotheker tat ihm schon seit Langem leid.
    »Hoffentlich hast du recht.« Maria schien nur allzu gern seiner Vermutung zuzustimmen. »Warum ich aber eigentlich da bin: Jeremias ist nicht im Rathaus, und zu Hause kann ich ihn auch nicht erreichen. Wisst ihr, wo er ist?«
    »Ruf ihn an, dann erfährst du, wo er ist«, schlug Burger vor. In seiner Stimme schwang Verärgerung mit. Es gefiel ihm nicht, dass Maria sich mehr Gedanken um den Bürgermeister machte als um ihren Mann.
    »Ich habe ihn mehrfach angerufen, aber er meldet sich nicht, nicht mal auf seinem Handy.«
    »Jeremias geht schon nicht verloren. Vermutlich will er nach der gestrigen langen Nacht nur ein bisschen Ruhe haben.«
    »Du würdest mir doch sagen, wenn irgendetwas mit ihm wäre, oder?«
    »Wenn etwas mit ihm wäre, dann würde ich Barbara informieren.«
    »Und du, du weißt auch nicht, wo dein Onkel steckt?«, versuchte sie es bei Toni Renner.
    »Wahrscheinlich will er sich wirklich nur von der Aufregung erholen. Soll ich ihn anrufen?«
    »Das lässt du schön bleiben. Wir sind schließlich nicht die polizia d’amore «, gebot Burger dem Versuch Einhalt. Er wollte sich nicht ausmalen, wie Jeremias reagieren würde, wenn sie ihn in Marias Auftrag suchten. Er hatte bestimmt seine Gründe, sich nicht zu melden.
    »Dann gehe ich eben wieder.« Mit schwingenden Hüften verließ Maria das Revier. Sie hatte verstanden, dass sie hier nicht weiterkam.
    »Ja mei«, seufzte Toni Renner mit einer Intensität, die wohl vielem geschuldet war. Marias Attraktivität, der Bewunderung für seinen Onkel, der sich einfach alles erlauben durfte, und dem Bedauern für seine Tante Barbara, die von allem wusste, aber trotzdem schwieg.
    »Mahlzeit!«, rief Gundi Moosbacher kurze Zeit später, als sie hereinmarschierte und die drei Polizisten beim Vertilgen ihrer Leberkässemmeln erwischte.
    »Was hast du auf dem Herzen, Gundi?«, fragte Burger.
    »Du warst doch gestern auf dem Denningerhof. Ich meine, nach dem Brand?« Gundi stellte ihren vollen Einkaufskorb auf Burgers Schreibtisch und schüttelte die weiße Schürze aus, die sie über dem blauen Dirndl trug.
    »Was willst du wissen, Gundi?«
    »Also, wie soll ich es sagen?«, druckste sie herum, trat von einem Fuß auf den anderen, rieb die Spitzen ihrer klobigen schwarzen Schuhe

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