Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)
bildete auch hier eine Ausnahme. Die Stücke waren wie für sie gemacht, das sah er sofort.
Er steckte ihr den Ring aus Weißgold an den Finger und hielt sofort gebannt den Atem an. „Das ist er. Wir nehmen das Set.“
Angie schien die Welt um sich herum vergessen zu haben. „Das ist der allerschönste Ring, den ich je gesehen habe“, flüsterte sie.
Beide betrachteten sie ihn voller Bewunderung. Einige kleinere, in schwungvoller Linie angeordnete Feuerdiamanten glitzerten wie Sterne im Schweif eines Kometen. Die Hauptaussage aber bildeten ein Solitärdiamant und ein Saphir in gleicher Größe und gleichem Schliff, die wie ein Liebespaar schwerelos durch den Kosmos zu tanzen schienen.
Kein Zweifel, der Ring war so einzigartig wie die Frau, die ihn tragen sollte. Selbst Mickey klatschte fasziniert Beifall.
„Besser kann man es nicht ausdrücken“, sagte Lucius und hauchte federleichte Küsse auf Angies Fingerspitzen.
Dann küsste er sie – und bemerkte zu seiner Überraschung, dass sie feuchte Augen bekam. Damit hatte er nicht gerechnet. Aber an Angie gab es ständig neue Seiten zu entdecken. Langweilig würde es mit ihr bestimmt nie werden …
„Danke, Lucius. Vielen Dank. Der Ring ist wirklich vollkommen. Perfekt. Utter Perfection eben.“ Unter Tränen lachte sie und hielt die Hand, die jetzt doch merklich zitterte, ein Stück von sich, um das wundervolle Licht- und Farbspiel der Steine auszukosten.
Auf ihrem Gesicht spiegelten sich offen Verwirrung und Freude, was ihn entzückte. Er kannte keine Frau, die so unverkrampft und unvoreingenommen war wie sie. Das war es, was er so sehr an ihr mochte. Es freute ihn, dass sie sich Zeit gelassen hatten, den perfekten Ring zu finden.
Den perfekten Ring für die perfekte Frau, schoss es ihm seltsamerweise durch den Kopf.
„Nichts zu danken, Liebling.“
Er gab ihr Mickey, um dem Manager in einen anderen Raum zu folgen, wo die Zahlung so diskret abgewickelt wurde, wie es dem Stil bei Dantes entsprach.
Zum Glück passte er der Ring genau, Angie konnte ihn gleich am Finger lassen. Armband und Collier, die den Wert einer Südseeinsel oder eines kleinen europäischen Fürstentums hatten, sollten in einem sicheren Transporter überbracht werden.
Gleich darauf war er wieder bei Angie, die zurückgelehnt und mit geschlossenen Augen auf der Couch saß. Verträumt streichelte sie Mickeys dunkle Locken.
Aus irgendeinem Grund wünschte er sich bei diesem Anblick tief und innig, dass sie gerade eben doch mehr abgeschlossen hatten als nur ein Geschäft.
Dieses Bild von ihr und Mickey prägte sich ihm unauslöschlich ein. Und plötzlich wusste er ganz genau, was er wollte: ein Leben lang mit diesen beiden Menschen zusammen sein.
Aber er riss sich zusammen: Einer solchen Versuchung konnte er nicht nachgeben!
Er hatte Angie versprochen, dass er keine Gefühle von ihr erzwingen würde. Und außerdem legte er ebenso wenig Wert auf eine emotionale Bindung wie sie.
Wer sich einem anderen so vollkommen öffnete, wie er sich das ersehnte, konnte bitter enttäuscht werden. Da war es besser, sich gar nicht erst auf ein solches Risiko einzulassen. Es war sicherer, über den Dingen zu stehen.
„Wir sind fertig“, verkündete er in entschiedenem Ton.
Damit war alles gesagt.
Lucius war so ruhig gewesen. Zu ruhig für ihren Geschmack.
Angie sah von ihrem Buch auf und betrachtete ihn unauffällig. Mit Mickey auf dem Schoß saß er am anderen Ende der Couch, um ihn herum lagen alle möglichen Papiere.
Es gefiel ihr immer wieder aufs Neue, mit welcher Selbstverständlichkeit er die Vaterrolle ausfüllte. Und doch …
Irgendetwas spürte sie, was ihr Sorgen machte. Aber sie kam einfach nicht darauf, was es war. Sie grübelte darüber nach, bei welchen Gelegenheiten ihr dieses gewisse „etwas“ noch aufgefallen war.
Noch bevor er ihr den „Job“ als Ehefrau angeboten hatte, hatte sie es zum ersten Mal gemerkt. Damals waren sie gerade mit der Arbeit fertig geworden, und Keesha hatte das Baby vorbeigebracht. Wie immer hatte Mickey den Mann, den er eines Tages „Daddy“ nennen sollte, mit einem breiten Grinsen begrüßt.
Lucius hatte kameradschaftlich zurückgegrinst und sich mit dem Kleinen auf die Couch gesetzt.
Unbemerkt hatte sie selbst am Türrahmen ihres Büros gelehnt und die Szene beobachtet.
Sie wusste, dass die beiden ein ganz bestimmtes Ritual hatten: Erst kitzelte Lucius Mickey, dann spielte er eine Weile Kuckuck mit ihm und schließlich – was Angie
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