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Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Titel: Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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zuckte Romero mit den Achseln. »Wozu also?«
    Nur mit Mühe brachte Jake die nächste Frage heraus. »Hat Carrera sie alle umgebracht, um die verschiedenen Körperteile zu verkaufen?« Er schluckte schwer, weil er an Victors verstümmelten Leichnam in dem Bestattungsunternehmen zurückdenken musste. »Wie viele? BioRegen ist seit fast zwei Jahrzehnten im Geschäft.«
    »Bin mir nicht sicher, ob wir das je erfahren werden. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie alle umgebracht wurden.« Er wandte sich Jake zu, um ihn anzusehen. »Immerhin kann man sowohl Gewebe als auch Körperteile ernten, ohne den Spender umzubringen.«
    Jake rang um Fassung, dennoch machte sich pures Entsetzen auf seinem Gesicht breit. Romero lachte leise, angesichts der Reaktion, die seine makabre Geschichte hervorrief.
    Maria versteckte sich in den duftenden Büschen, die die Grenze zwischen Hof und Garten bildeten. Sie war verwirrt und verängstigt, versuchte sich aber immer noch einzureden, dass Michael sich irrte, dass ihr keinerlei Gefahr drohte, dass er sich das alles bloß einbildete.
    Aber den Zorn, den sie bei seinem Streit mit Dr. Carrera in seiner Stimme herausgehört hatte, hatte sie sich nicht eingebildet. Wie sehr sie es sich auch wünschte.
    Konnte sie Michael vertrauen? Sollte sie hinter der Klinik auf ihn warten, so wie er vorgeschlagen hatte? Oder sollte sie einfach weglaufen? Wenn sie irgendwie über die hohe Mauer kam, die das Gelände umgab, und der Auffahrt am Seeufer entlang folgte, würde sie direkt zur Straße kommen. Nein, dort würden sie zuerst nach ihr suchen, nachdem sie im Haus nachgeschaut hatten.
    Michael hatte einen Pfad erwähnt, der durch die Berge bis zum Tempel führte – aber selbst mit Hilfe der von ihm gezeichneten Wegskizze würde sie den im Dunkel der Nacht wohl niemals finden. Hatte sie die Karte überhaupt dabei? Sie suchte hektisch ihre Taschen ab. Ja. Sie hatte die Wegbeschreibung und auch den anderen Zettel, den er ihr zugesteckt hatte, bevor er sie weggeschickt hatte. Hier im Dunkeln nutzten ihr beide nichts, also faltete sie die Papiere wieder zusammen und verstaute sie vorsichtig in der Jackentasche mit Reißverschluss, damit sie nicht verloren gingen.
    Der kleine Triumph beruhigte sie ein wenig. Sie wusste vielleicht nicht, wovor sie flüchtete, aber immerhin hatte sie einen Plan. Zumindest ansatzweise. Jetzt musste sie nur noch ein sicheres Versteck finden, bis es wieder hell wurde. Irgendwo in der Nähe der Laderampe, die Michael erwähnt hatte – so konnte sie sichergehen, dass er nicht verfolgt wurde. Ihm würde sie vertrauen. Immerhin hatte er überhaupt keinen Grund, sie anzulügen, außerdem hatte er wirklich verängstigt gewirkt und extra Helda abgelenkt, damit sie flüchten konnte.
    Sie wandte sich dem anderen Gebäude zu. Die Klinik. Drei Stockwerke hoch und etwa fünfzig oder sechzig Meter lang. Zu groß, um auf die Schnelle durchsucht zu werden. Darin sollte es doch jede Menge Versteckmöglichkeiten geben. Ein funktionierendes Telefon wäre noch besser. Dann könnte sie Hilfe rufen.
    Sie rannte um Büsche und Bäume herum durch die Gartenanlage auf die Klinik zu. Der Haupteingang lag im Dunkel, keinerlei Beleuchtung empfing die Mitarbeiter oder die Patienten, auch im ersten und zweiten Stock brannte kein Licht. Sie drückte die Klinke herunter. Offen.
    Im Innern wartete sie einen Moment, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Es lag nicht der übliche Krankenhausgeruch in der Luft. Stattdessen stank es nach Verwesung und Fäulnis. Schlimmer noch als im Dschungel, denn was hier hinzukam, war der Geruch der Angst.
    Vielleicht stammte er von ihr selbst? Sie sammelte sich, versuchte, sich zu konzentrieren. Der Doktor hatte gesagt, ihr Vater sei bereits auf dem Weg. War das auch eine Lüge gewesen?
    Davon musste sie ausgehen. Also steckte Dr. Carrera mit den Männern unter einer Decke, die Prescott umgebracht hatten. Und es war wohl auch weder die Polizei hier gewesen, noch sicherte irgendwer die Ausgrabungsstätte. Wenn der Professor überhaupt noch am Leben war, konnte sie ihm vielleicht immer noch Hilfe zukommen lassen. Ein Telefon. Sie musste dringend ein Telefon finden.
    Mit jedem einzelnen Herzschlag wuchs ihre Furcht. Obwohl niemand hier war, hielt sie den Atem an, doch davon wurde ihr nur schwindelig und der Puls schoss noch weiter in die Höhe. Ganz ruhig. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren.
    Langsam schlich sie durch die dunkle Empfangshalle. Dieses

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