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Wenn der Wind dich ruft

Wenn der Wind dich ruft

Titel: Wenn der Wind dich ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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verdient.«
    Während Larkin sich aus seinem Stuhl aufrappelte und ihn ihr dann hinschob, nickte Portia Julian widerwillig dankbar zu. Larkin lehnte sich gegen das Fensterbrett und ließ seinen Blick, dem so leicht nichts entging, zwischen ihnen hin und her schweifen.
    Adrian stellte sein Glas auf den Tisch und rieb sich unbehaglich das Kinn. Er wirkte, als wünschte er sich, irgendwo anders auf der Welt zu sein. »Julian hat uns gerade erklärt, wie es dazu kam, dass er diese ... Frau kennen gelernt hat.«
    »Sie ist keine Frau«, entgegnete Portia. »Sie ist ein Ungeheuer. «
    Julian zog eine Augenbraue in die Höhe, fragte sie auf diese Weise stumm, ob sie ihn in demselben Licht sah. Ausweichend lenkte sie den Blick auf ihren Schoß, weigerte sich aber, rot zu werden.
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, nahm er einen großzügigen Schluck von dem Portwein. »Wie ich schon sagte, ehe wir unterbrochen wurden: Als ich zuerst nach Paris kam, um den Vampir zu suchen, der Duvalier zum Vampir gemacht hatte, war mein Vorgehen nicht sonderlich subtil, fürchte ich. Der Vampirmeister dort war ein extrem übellauniger Kerl, der Briten noch mehr als die Sterblichen hasste. Als er herausfand, dass ich nach einem von uns suchte, um ihn zu vernichten, damit ich meine Sterblichkeit wieder erhielt, hat er das nicht gut aufgenommen. Er ließ mich an einen Pfahl binden, mit Öl übergießen und wollte gerade eine Fackel an mich halten, als Valentine einschritt und um mein Leben flehte.«
    Portia schnaubte. »Wie überaus barmherzig von ihr.«
    »Das dachte ich zu der Zeit auch, vor allem, da mein Haar schon anfing zu versengen«, sagte Julian. »Weil sie sich für mich verwandt hat, haben sie sie am Ende auch aus Paris verbannt, sodass wir beide fliehen mussten.«
    »Wenigstens hattet ihr einander.« Portia lehnte sich vor und erkundigte sich mit weit aufgerissenen Augen. »Hast du eigentlich erkannt, dass sie deine Seele besaß, bevor oder nachdem ihr ein Liebespaar geworden wart?«
    »Portia!« Stöhnend stützte Adrian seinen Kopf in die Hände, während Larkin seinen Port in einem Zug austrank und sich mit einem sehnsüchtigen Blick zum Fenster umdrehte.
    Aber Julian schaute ihr in die Augen. »Nachdem, fürchte ich. Als es wie der Gipfel der Scheinheiligkeit ausgesehen hätte, ihr meine Rettung damit zu vergelten, dass ich sie zerstöre.«
    »Oh, Entschuldigung. Ich vergaß, dass du ein Mann bist, der stets seine Schulden bezahlt«, erklärte sie ausdruckslos. »Obwohl Wallingford da anderer Meinung sein könnte.«
    »Genug von der Vergangenheit«, sagte Adrian, einen erleichterten Blick von Larkin auffangend. »Wir sind heute Nacht hier versammelt, um sicherzugehen, dass Portia eine Zukunft hat. Wenn diese Valentine so eine schreckliche Gegnerin ist, warum ist sie dann letzte Nacht geflohen?«
    Julian schnaubte. »Sie hätte nicht so lange überlebt, wenn sie eine Närrin wäre. Sie weiß genau um deinen Ruf als Vampirjäger.«
    »Womöglich hat sie dann schon längst London verlassen«, schlug Larkin vor.
    »Sie wird ihn nicht verlassen«, bemerkte Portia trübselig, aber voller Überzeugung.
    »Und jetzt, da sie weiß, wo sie zu finden ist, wird sie Portia nicht zurücklassen ... wenigstens nicht lebendig«, fügte Julian bitter hinzu. »Selbst wenn ich sie finden und irgendwie davon überzeugen könnte, mit mir zu kommen, müsste sie nur einen ihrer Helfershelfer hier lassen, damit er Portia tötet. Wir müssen sie fassen, ehe sie solche Befehle erteilen kann.«
    »Was wäre, wenn ich Portia wegschicke?«, wollte Adrian wissen. »Ich könnte sie und Caroline mit Eloisa auf die Burg schicken, bis wir die Angelegenheit geklärt haben.«
    Portia versteifte sich. »Ich werde ihr bestimmt nicht die Befriedigung zukommen lassen, vor ihr wegzulaufen! Es ist peinlich genug, letzte Nacht zugelassen zu haben, dass sie die Oberhand behielt.«
    »Sie würde ihnen ohnehin folgen«, ergänzte Julian.
    Larkin strich sich über sein spitzes Kinn. »Wenn wir wissen, dass sie Portias Nähe suchen wird, warum können wir dann nicht einfach dasitzen und abwarten, dass sie den ersten Schritt macht?«
    Julian schüttelte den Kopf. »Weil sie gewieft genug ist, auf genau den richtigen Zeitpunkt zu warten — selbst wenn das dauern kann. Für ein so impulsives Wesen kann sie überaus geduldig sein. Sie wartet, bis wir in unserer Wachsamkeit nachlassen. Und dann wird es urplötzlich zu spät sein.«
    »Außerdem«, warf Portia ein, »müssen wir sie

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