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Wenn der Wind dich ruft

Wenn der Wind dich ruft

Titel: Wenn der Wind dich ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Beziehung«, konnte sich Portia nicht verkneifen anzumerken.
    Julian warf ihr einen Blick zu, bei dem jeder andere zu zittern begonnen hätte. »Es ist nicht auszuschließen, dass es klappt.«
    Larkin räusperte sich. »Und wie genau soll Valentine erfahren, dass dieses weltbewegende Ereignis stattgefunden hat? Sollen wir eine Anzeige in der Gazette der Untoten schalten?«
    Julian schaute ins Feuer, seine Haltung lernte Portia allmählich nur zu gut zu deuten. »Es könnte sein, dass ich einen Weg weiß.«
    Alle Anwesenden sahen ihn erwartungsvoll an.
    »Adrian mag die meisten Vampire aus London vertrieben haben, aber nicht aus England. Es gibt ein Nest voll von ihnen in einem Landhaus in Colney, weniger als einen einstündigen Ritt von der Stadt entfernt.«
    »Ich habe Gerüchte gehört über die Existenz eines solchen Ortes«, gab Adrian zu. »Ich nehme an, ich hätte ihnen längst einen Besuch abstatten sollen, aber seit Eloisas Geburt ...« Er zuckte die Achseln; es war ihm offensichtlich unangenehm zuzugeben, dass die Geburt seiner Tochter ihn dazu veranlasst hatte, nicht länger so große Risiken mit seinem Leben einzugehen.
    »Ich habe dort Zuflucht gesucht, kurz nachdem Cuthbert wieder ins Haus seines Vaters gezogen war«, erklärte Julian. »Der hiesige Vampirmeister hat das Haus bei einer Wette von einem betrunkenen Spieler gewonnen, der bereits den Rest des Vermögens seiner Familie verprasst hatte. Vampire lieben Klatsch noch mehr als Sterbliche, müsst ihr wissen. Wenn wir uns dort zeigen, kann ich euch versprechen, dass Valentine das zu Ohren kommen wird, ehe der nächste Tag anbricht.«
    »Himmel!«, rief Portia in spöttischem Ton. »Ich liebe solche Hausgesellschaften! Wann brechen wir auf?«
    »Du brauchst noch gar nicht anfangen, dir zu überlegen, was du anziehst«, warnte Adrian sie. »Wenn du denkst, ich werde dir erlauben, allein in dieses Nest voller Monster zu gehen ...«
    »Sie wird nicht allein sein.« Julian stand auf und stellte sich neben Portia, und der Anflug von Autorität in seiner Stimme verfehlte selbst bei seinem großen Bruder nicht seine Wirkung. »Ich werde an ihrer Seite sein.«
    Adrian beäugte ihn ungläubig. »Hast nicht du mir vor kurzem erst eine ellenlange Gardinenpredigt gehalten, weil ich ihr erlaubt habe, den Lockvogel zu spielen?«
    »Dieses Mal wird sie kein Lockvogel sein. Die Rolle übernehme ich. Sobald Valentine erfahren hat, dass ich sie >betrogen< habe, wird sie die Hölle in Bewegung setzen, mich zu vernichten, und keinen Gedanken an irgendjemand anderen verschwenden.« Er nahm Portias Hand und zog sie näher zu sich. »Und ich kann euch versprechen, dass ich mir selbst einen Pflock durchs Herz treiben würde, ehe ich zulasse, dass irgendjemand — egal, ob tot, untot oder lebendig — Portia auch nur ein Haar krümmt.«
    Ehe Portia diese eindrucksvolle Rede oder das entwaffnend natürliche Gefühl ihrer verschränkten Hände verarbeiten konnte, erklärte Adrian: »Wenn du erwartest, dass ich dieser unheiligen Allianz meinen Segen gebe, musst du mir haarklein erzählen, was du mit unserem Fang anstellen willst, sobald die Falle zugeschnappt ist.«
    Portia wartete mit angehaltenem Atem, versuchte so zu tun, als ob nicht ihre gesamte Zukunft von Julians Antwort abhinge.
    Er schwieg einen endlos scheinenden Moment, ehe er schließlich antwortete: »Ich werde sie von hier fortbringen. So weit, dass sie nie wieder jemandem ein Leid tun kann, den ich ...« Er brach ab, und sein Griff um Portias Hand verstärkte sich, bis es beinahe wehtat. »Irgendwem.«
    Sich so zerbrechlich wie eine der Schäferinnen aus Dresdener Porzellan fühlend, die sie sich als Kind so sehr gewünscht hatte, entzog ihm Portia ihre Hand. »Wenn ihr mich jetzt entschuldigen wollt, meine Herren, sollte ich wohl besser meine Schwester unterrichten, dass ich morgen Nacht eine Hausgesellschaft besuchen werde, die in einem Nest voller blutrünstiger Vampire abgehalten wird. «
    Nachdem sich die Tür zum Arbeitszimmer hinter ihr geschlossen hatte, schüttelte Adrian den Kopf, und seine gut geschnittenen Züge verdunkelten sich in Verwunderung und Ärger. »Was, zur Hölle, hast du vor, Julian? Ehrlich gesagt, verstehe ich dein Zögern nicht, diese Kreatur zu vernichten.«
    Julian drehte sich mit blitzenden dunklen Augen zu ihm um. »Nun, vielleicht habe ich nie verstanden, warum du gezögert hast, mich zu vernichten! « Damit machte er kehrt und schritt zur Tür.
    »Wohin hast du vor zu gehen?«,

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