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Wenn der Wind dich ruft

Wenn der Wind dich ruft

Titel: Wenn der Wind dich ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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wegen deiner Geliebten unternehmen ...«
    » Ehemaligen Geliebten«, unterbrach er sie nicht ohne Schärfe und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »... dann wäre es vermutlich am besten, wenn du dich bemühst, in mir so etwas wie deine Schwester zu sehen.«
    Julian erschauerte. »Ich würde viel lieber in dir das hübsche Zimmermädchen sehen, das mir die ... das Herz gestohlen hat, als ich dreizehn war.«
    »Nun, wenigstens erklärt das, was damit geschehen ist«, entgegnete sie knapp. »Wenn du jetzt so freundlich wärst, mich zu entschuldigen, mein Herr, überlasse ich dich gerne deinen Träumen.«
    Damit schlüpfte sie aus dem Raum in dem Wissen, das Einzige, was ihr in die sonnendurchflutete Eingangshalle folgen konnte, war sein frustriertes Brummen.
    »Möchten Sie noch einen Kuss, Mylord?«
    Portia hielt ihrem Gast das Teetablett aus Sevres-Porzellan hin, das schale Lächeln auf ihren Lippen festgefroren.
    Der Marquis of Wallingford verschluckte sich an seinem Tee, und sein vorstehender Adamsapfel hüpfte aufgeregt. »Wie bitte?«
    Als Caroline ihr gegen das Schienbein trat, spürte Portia, wie ihr Hitze in die Wangen stieg. »Einen Kuchen, Mylord. Kann ich Sie dazu verleiten, noch ein Stück Kuchen zu kosten?«
    »Oh ... nun gut, in dem Fall ...« Immer noch zweifelnd aussehend, nahm er sich ein Stück vom Kuchentablett.
    Nachdem sie das Tablett wieder auf den Teewagen zurückgestellt hatte, wanderte Portias Blick zum Fenster.
    Die gnadenlosen Sonnenstrahlen, die durch die breiten Fenster ins Zimmer fielen, erhellten in dem wunderschön eingerichteten Musiksalon jeden Makel, den zurückweichenden Haaransatz des Marquis' und die hämischen Falten um seinen Mund eingeschlossen, die selbst dann nicht verschwanden, wenn er lächelte.
    »Es erleichtert mich zu sehen, dass Ihre kleine Eskapade neulich keine üblen Nachwirkungen zeigt, Miss Cabot. Mich schaudert, wenn ich mir vorstelle, welches Schicksal Sie hätte ereilen können, während Sie auf der Suche waren nach diesem ...« Der Marquis brach ab, räusperte sich, um den verächtlichen Ton aus seiner Stimme zu klären. »Verzeihung ... ein verirrter Kuchenkrümel ... während Sie den Bruder des Viscounts gesucht haben.«
    Caroline warf Portia einen wissenden Blick zu. »Unsere Portia hat immer schon ein weiches Herz gehabt. Sie können ihr keinen Vorwurf daraus machen, dass sie das schwarze Schaf zurück in den Schoß der Familie holen wollte.«
    »Ich empfinde höchste Achtung für Ihre christliche Nächstenliebe, meine Liebe.« Wallingford beehrte Portia mit einem schmallippigen Lächeln. »Aber manche verlorenen Seelen sind jenseits der Rettung und sollten besser der zweifelhaften Gnade des Teufels überlassen werden.«
    Nach ihrem Erlebnis mit Julian in der Bibliothek hätte Portia ihm von Herzen zustimmen müssen. Nicht zu erklären war daher, warum ihre Hände mit einem Mal vor unterdrückter Wut zitterten.
    Ehe sie ihren Tee verschütten konnte, hob sie die Tasse an die Lippen und nippte anmutig davon. »Dann muss ich annehmen, Sie haben die wundervollen Neuigkeiten noch gar nicht vernommen?«
    Sein Lächeln wankte. »Welche Neuigkeiten?«
    »Julian ist wieder zu Hause«, erklärte sie und brachte ebenfalls ein Lächeln zustande. »Nach all diesen Jahren ist er endlich an den liebevollen Busen seiner Familie zurückgekehrt.«
    Wallingford wirkte, als sei ihm dieses Mal das ganze Teetablett in der Kehle stecken geblieben; er erhob sich halb, sein Blick zuckte für den Bruchteil einer Sekunde zu ihrem Busen. »Kane ist hier? In diesem Haus? Genau in diesem Augenblick?«
    »Sie brauchen nicht nach dem nächsten Konstabler zu rufen, Mylord.« Portia stellte ihre Tasse zurück auf die Untertasse. »Wir wissen alle, dass Sie seine Spielschuldscheine haben.«
    »Ich bin sicher, mein Ehemann ist darauf erpicht, alle Schulden zu begleichen, die sein Bruder in seiner Abwesenheit angehäuft hat«, fügte Caroline hinzu und nahm sich noch einen Teekuchen.
    Der Marquis sank zurück auf das Sofa, wirkte wenig begeistert von dieser Entwicklung. »Fern soll es mir liegen, diesen reizenden Besuch mit Gesprächen über hässliche Geschäfte zu verderben. Ich kann nur nicht umhin, mich zu fragen, ob es weise ist, einem ... einem Mann mit Kanes Ruf zu gestatten, unter demselben Dach zu weilen wie eine unverheiratete und leicht zu beeindruckende junge Dame.«
    Portia hob verwundert eine Augenbraue. »Und ich kann nicht umhin, mich zu fragen, ob Ihre Verlobte Ihre

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