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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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schließlich wieder in die Krauter, Pulver und zerstoßenen Wurzeln auf, aus denen sie entstanden war.«
    »Woher wissen Sie, daß Lavelle es war, der das getan hat?« fragte Jack.
    »Einen Moment, nachdem die Schlange... sich aufgelöst hatte... klingelte das Telefon. Es war dieser Mann, der, den ich nicht hatte bedienen wollen. Er sagte mir, es sei mein gutes Recht zu entscheiden, ob ich ihn bedienen wolle oder nicht, und er nehme mir das nicht übel. Aber er sagte, er gestatte niemandem, Hand an ihn zu legen, wie ich es getan hätte. Um mir das zu vergelten, habe er meine Sammlung von Krautern zerstört und die Schlange heraufbeschworen. Das sagte er. Das war alles, was er sagte. Dann legte er auf.«
    »Sie hatten mir nicht erzählt, daß Sie ihn tatsächlich mit Gewalt aus dem Laden geworfen hatten«, sagte Jack.
    »Das habe ich auch nicht getan. Ich habe ihm nur die Hand auf den Arm gelegt und ihn... wie soll ich sagen? ... hinausgeführt. Entschieden, ja, aber ohne wirklich Gewalt anzuwenden, ohne ihm weh zu tun. Trotzdem reichte das, um ihn so wütend zu machen, daß er sich rächen wollte.«
    »Und das war alles im September?«
    »Ja.«
    »Und er ist nie mehr wiedergekommen?«
    »Nein.«
    »Hat auch nicht angerufen?«
    »Nein. Und ich brauchte fast drei Monate, bis ich mein Sortiment an seltenen Krautern und Pulvern wieder beieinander hatte. Viele von diesen Artikeln sind so furcht bar schwer zu bekommen. Sie können sich das nicht vorstellen. Erst vor kurzem wurde ich damit fertig, diese Regale aufzufüllen.«
    »Sie haben also durchaus Gründe zu wünschen, daß diesem Lavelle das Handwerk gelegt wird«, meinte Jack.
    Hampton schüttelte den Kopf. »Im Gegenteil.«
    »Wie?«
    »Ich will mit der Sache nichts mehr zu tun haben.«
    »Aber...«
    »Ich kann Ihnen nicht mehr helfen, Lieutenant.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Es müßte doch klar sein. Wenn ich Ihnen helfe, schickt Lavelle mir etwas auf den Hals. Etwas Schlimmeres als die Schlange. Und diesmal wird es nicht nur eine Warnung sein. Nein, diesmal geht es mir mit Sicherheit ans Leben.«
    Jack sah, daß Hampton es ernst meinte, daß er wirklich verängstigt war. Der Mann glaubte an die Macht des Voodoo. Er zitterte. Selbst Rebecca würde, wenn sie ihn jetzt sähe, nicht mehr behaupten können, er sei ein Scharlatan. Er glaubte wirklich.
    Jack sagte: »Aber Sie müßten doch genauso wie ich wünschen, daß er hinter Gitter kommt. Sie müßten doch, nach allem, was er Ihnen angetan hat, wollen, daß ihm sein schmutziges Handwerk gelegt wird.«
    »Sie werden ihn nie ins Gefängnis bringen.«
    »O doch.«
    »Ganz gleich, was er tut, Sie werden ihm nie etwas anhaben können.«
    »Wir werden ihn schon kriegen.«
    »Er ist ein sehr mächtiger Bocor, Lieutenant. Kein Amateur. Kein Durchschnittszauberer. Ihm steht die Macht der Dunkelheit, der letzten Dunkelheit des Todes, der Dunkelheit der Hölle, der Dunkelheit der Anderen Seite zur Verfügung. Es ist eine kosmische Macht, die jegliches menschliche Begriffsvermögen übersteigt. Er ist nicht nur mit Satan im Bunde, mit eurem christlichen und jüdischen König der Dämonen. Das wäre schlimm genug. Aber, sehen Sie, er dient auch allen bösen Göttern der afrikanischen Religionen, die bis in die Antike zurückreichen; er hat dieses große, bösartige Pantheon hinter sich. Einige dieser Gottheiten sind weit mächtiger und unermeßlich viel brutaler, als man Satan jemals dargestellt hat. Eine gewaltige Heerschar böser Wesen steht Lavelle zu Diensten, sie lassen sich bereitwillig von ihm benützen, weil sie ihrerseits ihn als Pforte in diese Welt benützen. Sie sind bestrebt herüberzukommen, um Blut, Schmerz, Entsetzen und Elend über die Lebenden zu bringen, denn zu dieser unserer Welt wird ihnen der Zutritt gewöhnlich durch die Macht der guten Götter verwehrt, die über uns wachen.«
    Hampton hielt inne. Es kostete ihn Mühe zu atmen. Auf seiner Stirn glänzten Schweißperlen. Er wischte sich mit seinen großen Händen über das Gesicht und atmete mehrmals langsam und tief durch. Dann sprach er weiter, bemühte sich, seine Stimme ruhig und vernünftig klingen zu lassen, aber das gelang ihm nur halb.
    »Lavelle ist ein gefährlicher Mann, Lieutenant, unendlich viel gefährlicher, als Sie es auch nur ahnen können. Ich halte es auch für sehr wahrscheinlich, daß er verrückt ist, wahnsinnig; er hatte eindeutig etwas Irres an sich. Das ist eine äußerst furchterregende Kombination. Das über alle Maßen

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