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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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er.
    Während Faye den Fahrer darüber belehrte, wie er mit seinem Taxi umzugehen hatte, lehnte sich Penny zurück, schloß die Augen und dachte über die häßliche kleine Hand nach, die ihr den Stiefel und den Knöchel aufgerissen hatte. Sie versuchte sich einzureden, daß es die Hand irgendeines ganz gewöhnlichen Tieres gewesen war; nichts Außergewöhnliches; nichts aus dem >Reich der Schatten<. Aber die meisten Tiere hatten Pfoten, keine Hände. Es war etwas gewesen, was sie noch nie gesehen und wovon sie noch nie gelesen hatte.
    Hatte es sie hinunterziehen und töten wollen? Auf offener Straße?
    Nein. Um sie zu töten, hätte das Geschöpf - und diese anderen Kreaturen mit den glühenden Silberaugen - hinter dem Tor hervorkommen müssen, ins Freie, wo Mrs. Shepherd und die anderen sie hätten sehen können. Und Penny war ziemlich sicher, daß die Kobolde von niemandem außer ihr gesehen werden wollten. Sie blieben gern im Verborgenen. Nein, sie hatten bestimmt nicht die Absicht gehabt, sie dort, bei der Schule zu töten; sie hatten ihr nur einen Schrecken einjagen wollen, hatten ihr zeigen wollen, daß sie sich immer noch herumtrieben, auf die richtige Gelegenheit warteten...
    Aber warum? Warum wollten sie sie und vermutlich auch Davey und andere Kinder nicht? Wodurch wurden Kobolde wütend? Was mußte man tun, damit sie einen auf diese Weise verfolgten?
    Ihr fiel nichts ein, was sie getan haben sollte, um jemanden so schrecklich wütend zu machen, und schon gar nicht Kobolde.
    Verwirrt, unglücklich und verängstigt öffnete sie dieAugen und schaute aus dem Fenster. Überall türmte sich Schnee auf. In ihrem Herzen war es genauso kalt wie auf der eisigen, vom Wind durchfegten Straße vor dem Fenster.

TEIL ZWEI
    Mittwoch,
    17.30 Uhr bis 23 Uhr
    Die Dunkelheit verschlingt den lichten Tag .
    Die Dunkelheit fordert, bekommt stets, was sie mag .
    Die Dunkelheit lauscht, sie wartet und wacht ,
    Triumphiert, weil den Tag sie an sich gebracht .
    Manchmal, da schleicht sie ganz heimlich heran .
    Manchmal auch kündigen Trommeln sie an .
    THE BOOK OF COUNTED SORROWS
    Wer ist närrischer -
    das Kind, das die Dunkelheit fürchtet ,
    oder der Mann, der das Licht scheut ?
    MAURICE FREEHILL

Kapitel vier
    1
    Um fünf Uhr dreißig gingen Jack und Rebecca in das Büro von Captain Walter Gresham, um ihm vorzutragen, was sie an Personal und Ausrüstung für die Sonderkommission benötigten, und um mit ihm zu besprechen, wie die Untersuchung durchgeführt werden sollte.
    Im Laufe des Nachmittags waren zwei weitere Mitglieder der Familie Carramazza zusammen mit ihren Leibwächtern ermordet worden. Schon sprach die Presse vom blutigsten Bandenkrieg seit der Prohibition. Was die Presse immer noch nicht wußte, war, daß die Opfer (außer den beiden ersten) weder erstochen noch erschossen, weder erwürgt noch im traditionellen Stil der cosa nostra an Fleischerhaken aufgehängt worden waren. Die Polizei wollte vorerst noch nicht preisgeben, daß alle Opfer - bis auf die beiden ersten - durch brutale Bisse ums Leben gekommen waren. Wenn die Reporter diese rätselhafte, groteske Tatsache entdeckten, würden sie begreifen, daß das eine der größten Stories des Jahrzehnts war.
    »Und dann geht es erst so richtig los«, sagte Gresham. »Dann fallen sie über uns her wie Flöhe über einen Hund.«
    Die Heizung war eingeschaltet, und es wurde immer noch wärmer; Gresham zappelte herum wie eine Kröte in der Bratpfanne. Jack und Rebecca saßen vor dem Schreibtisch des Captains, aber Gresham konnte nicht ruhig sitzen bleiben. Während sie die Angelegenheit besprachen, ging der Captain im Zimmer auf und ab, trat wiederholt ans Fenster, zündete sich eine Zigarette an, rauchte sie zu weniger als einem Drittel, drückte sie aus, merkte, was er gemacht hatte, und zündete sich eine neue an.
    Endlich war es soweit, daß Jack Gresham von seinem jüngsten Besuch in Carver Hamptons Laden und von Baba Lavelles Telefonanruf erzählen mußte. Er hatte sich in seinem ganzen Leben noch nicht so unbehaglich gefühlt wie jetzt, als er unter Greshams skeptischem Blick von diesen Ereignissen berichtete.
    Nachdem Jack mit seinem Bericht fertig war, wandte sich der Captain an Rebecca und fragte: »Was halten Sie davon?«
    Sie sagte: »Ich glaube, wir können jetzt mit Sicherheit davon ausgehen, daß Lavelle ein tobender Irrer ist, nicht nur ein einfacher Ganove, der im Rauschgifthandel eine Stange Geld machen will. Das ist nicht nur ein Kampf um

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