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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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tragen die Verantwortung für ihren Tod, so sicher, als hätten Sie zugesehen, wie sie vor einen Zug liefen, und sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihnen eine Warnung zuzurufen. Sie haben ihr Leben weggeworfen, als ob es für Sie nichts als Abfall wäre.«
    Ein Sturzbach von Worten sprudelte aus Jack heraus, ehe er überhaupt merkte, daß er sprechen wollte. »Sie beschissener, schäbiger Dreckskerl, wagen Sie es lieber nicht, ihnen auch nur ein Haar zu krümmen! Wagen Sie es nicht...«
    Lavelle hatte aufgelegt.
    Rebecca fragte: »Wer?«
    »Lavelle,«
    »Du meinst... das alles?«
    »Glaubst du jetzt an schwarze Magie? An Zauberei? An Voodoo?«
    »Oh, mein Gott.« »Ich glaube jetzt verdammt sicher daran!« Sie sah sich in dem verwüsteten Raum um, schüttelte  den Kopf und versuchte erfolglos zu leugnen, was sie doch mit eigenen Augen sah.
    Jack erinnerte sich an seine eigene Skepsis, als Carver Hampton ihm von den herunterfallenden Flaschen und der schwarzen Schlange erzählt hatte. Jetzt war er nicht mehr skeptisch. Nur noch entsetzt.
    Er dachte an die Leichen, die er an diesem Morgen und an diesem Nachmittag gesehen hatte, diese gräßlich zugerichteten Körper.
    Sein Herz schlug wie ein Preßlufthammer. Er rang nach Atem. Ihm war, als müsse er sich gleic h übergeben. Er hatte das Telefon noch immer in der Hand. Er tippte eine Nummer ein. Rebecca fragte: »Wen rufst du an?«
    »Faye. Sie muß die Kinder wegbringen. Schnell!«
    »Aber Lavelle kann nicht wissen, wo sie sind.«
    »Er konnte auch nicht wissen, wo ich bin. Ich habe niemandem erzählt, daß ich zu dir wollte. Niemand hat mich hierher verfolgt, da bin ich ganz sicher. Er kann nicht gewußt haben, wo ich zu finden war - und doch wußte er es. Also weiß er wahrscheinlich auch, wo die Kinder sind. Verdammt, warum klingelt es nicht?«
    Er schlug auf die Telefontasten, bekam wieder ein Freizeichen, versuchte es noch einmal mit Fayes Nummer. Diesmal hörte er eine Mitteilung, die ihm sagte, der Anschluß bestehe nicht mehr. Das stimmte natürlich nicht.
    »Lavelle hat irgendwie an Fayes Leitung rumgepfuscht«, sagte er und ließ den Hörer fallen. »Wir müssen sofort rüberfahren. Jesus, wir müssen die Kinder rausholen!«
    Rebecca hatte ihren Morgenrock abgelegt und ein Paar Jeans und einen Pullover aus dem Schrank gerissen. Sie war schon halb angezogen.
    »Keine Angst«, sagte sie. »Alles wird gut. Wir erreichen sie noch vor Lavelle.« Aber Jack hatte das entsetzliche Gefühl, daß sie schon zu spät kamen.

Kapitel fünf
    1
    Wieder saß Lavelle alleine in seinem dunklen Schlafzimmer, nur der phosphoreszierende Schein des Schneesturms drang durch die Fenster, und er griff mit seinem Geist aus und zapfte die psychischen Energieströme des Bösen an, die über der Stadt durch die dunkle Nacht flössen.
    Seine Zauberkraft war nicht nur verbraucht, sondern völlig erschöpft. Einen Poltergeist herbeizuzitieren und ihn unter Kontrolle zu halten - wie er es vor ein paar Minuten getan hatte, um die Demonstration für Jack Dawson zu veranstalten, -war eines der anstrengendsten Rituale der schwarzen Magie.
    Leider war es nicht möglich, seine Feinde durch einen Poltergeist vernichten zu lassen. Poltergeister waren le diglich boshafte -schlimmstenfalls gehässige -Geister; böse waren sie nicht. Wenn ein Bocor, nachdem er ein solches Wesen heraufbeschworen hatte, es dazu einsetzen wollte, jemanden zu ermorden, konnte es aus dem Kontrollbann ausbrechen und seine Energien gegen ihn selbst wenden.
    Wenn man den Poltergeist jedoch nur als Werkzeug benützte, um die Kräfte eines Bocors zu demonstrieren, dann zeigte das eindrucksvolle Ergebnisse. Skeptiker verwandelten sich in Gläubige. Die Mutigen wurden lammfromm.
    Lavelles Schaukelstuhl knarrte in dem stillen Raum.
    Er saß im Dunkeln und hörte nicht auf zu lächeln.
    Aus dem Nachthimmel strömte die Energie des Bösen hernieder. Bald floß Lavelle, das Gefäß, vor Kraft über.
    Er seufzte, denn er fühlte sich erneuert.
    Bald würde der Spaß beginnen.
    Das große Schlachten.

2
    Penny saß auf dem Bettrand und lauschte.
    Die Geräusche kamen wieder. Kratzen. Zischen. Ein leises Tappen, ein schwaches Klirren und wieder ein Tappen. Weit entferntes Klappern und Schlurfen.
    Weit entfernt - aber es kam näher.
    Sie knipste die Nachttischlampe an. Der kleine Lichtkreis war warm und tröstlich.
    Davey schlief, ohne sic h von den sonderbaren Geräuschen stören zu lassen. Sie beschloß, ihn erst einmal

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