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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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über«, sagte Penny. »Und gestern nacht war einer von ihnen in unserm Zimmer, Daddy. Und heute im Schulkeller -eine ganze Horde. Sie haben Daveys Lunch zerbissen. Und meine Bücher auch. Ich weiß nicht, was sie wollen, aber sie sind hinter uns her, und es sind Kobolde, richtige Kobolde, das schwöre ich.«
    »Okay«, sagte Jack. »Ich will das alles hören, in allen Einzelheiten. Aber später. Jetzt müssen wir hier weg.«
    Rebecca reichte ihnen die Kleider.
    Jack sagte: »Zieht euch an. Ihr braucht die Schlafanzüge nicht erst auszuziehen. Zieht die Kleider einfach darüber.«
    Faye sagte: »Was in aller Welt...«
    »Wir müssen die Kinder hier wegbringen«, unterbrach Jack. »Schnell.«
    »Du tust ja so, als würdest du an dieses Koboldsgeschwätz tatsächlich glauben«, sagte Faye erstaunt.
    Jetzt mischte Keith sich ein: »Ich glaube bestimmt nicht an Kobolde, aber daß hier Ratten sind, davon bin ich überzeugt.«
    »Nein, nein, nein«, sagte Faye schockiert. »Das kann nicht sein. Nicht hier bei uns.«
    »Im Ventilationssystem«, erklärte Keith. »Ich habe sie selbst gehört. Ich wollte gerade mit der Taschenlampe nachschauen, als du reingestürzt kamst, Jack.«
    »Seht!« sagte Rebecca. »Horcht mal.« Die Kinder zogen sich weiter an, aber niemand sagte etwas. Zuerst hörte Jack nichts. Dann... ein sonderbares Zi-schen-Brummeln-Knurren.
    Das ist keine verdammte Ratte, dachte er.
    Im Inneren der Wand rasselte etwas. Dann ein Kratzen, ein wütendes Scharren. Emsige Geräusche: Klirren, Klopfen, Schaben, Pochen.
    Faye stöhnte auf: »Mein Gott.«
    Jack nahm Keith die Taschenlampe ab, ging zur Kommode und richtete das Licht auf das Rohr. Der Strahl war hell und stark gebündelt, aber er konnte gegen die Schwärze, die sich hinter den Schlitzen in der Platte zusammenballte, nur wenig ausrichten.
    Wieder pochte es in der Wand.
    Wieder zischte und knurrte es gedämpft.
    Jack spürte ein Prickeln im Nacken.
    Dann kam, unglaublich, eine Stimme aus dem Rohr. Es war eine heisere, brüchige, völlig unmenschliche, von Drohung erfüllte Stimme: »Penny? Davey? Penny?«
    Faye schrie auf und taumelte zwei Schritte zurück.
    Selbst Keith, der ein großer und ziemlich respekteinflößender Mann war, wurde bleich und trat von der Öffnung weg. »Was zum Teufel war das denn?«
    Zu Faye sagte Jack: »Wo haben die Kinder ihre Mäntel und Stiefel? Und ihre Handschuhe?«
    »Äh... in... in der Küche. Z-z-zum T-trocknen.«
    »Hol sie.«
    Faye nickte, regte sich aber nicht.
    Jack legte ihr die Hand auf die Schulter. »Hol die Mäntel, Stiefel und Handschuhe und warte dann an der Eingangstür auf uns.«
    Sie konnte den Blick nicht von der Öffnung lösen.
    Er schüttelte sie. »Faye! Beeile dich!«
    Sie fuhr zusammen, als hätte er sie geohrfeigt, drehte sich um und rannte aus dem Schlafzimmer.
    Penny war fast fertig angezogen und hielt sich bemerkenswert gut. Sie war zwar verängstigt, beherrschte sich aber. Davey saß auf dem Bettrand, er bemühte sich, nicht zu weinen, weinte aber trotzdem, wischte sich die Tränen ab, blickte Penny entschuldigend an, biß sich auf die Unterlippe und strengte sich sehr an, ihrem Beispiel zu folgen; seine Beine baumelten herunter, und Rebecca band ihm hastig die Schuhe zu.
    Aus der Öffnung ertönte es: »Davey? Penny?«
    »Was, um Himmels willen, geht hier vor?« fragte Keith.
    Jack gab ihm keine Antwort, da er im Moment weder Zeit noch Geduld für Antworten aufbrachte, sondernrichtete die Taschenlampe wieder auf die Öffnung und bemerkte eine Bewegung im Rohr. Etwas Silbriges befand sich da drin; es leuchtete und flackerte wie weißglühendes Feuer - dann blinkte es auf und war verschwunden. Statt dessen erschien etwas Schwarzes, bewegte sich, drückteeinen Augenblick lang gegen die Öffnungsplatte, als wolle es sie herausstoßen, und zog sich dann zurück, als die Platte standhielt. Jack konnte das Geschöpf nicht deutlich genug sehen, um eine klare Vorstellung von seinem Aussehen zu bekommen.
    Keith sagte: »Jack. Die Schraube.«
    Jack hatte es schon gesehen. Die Schraube drehte sich und schob sich langsam aus dem Rand der Platte heraus. Das Geschöpf im Rohr drehte die Schraube, löste sie von der anderen Seite des Flansches her, an dem die Platte befestigt war. Dabei brummelte, zischte und murmelte es leise vor sich hin.
    »Gehen wir«, sagte Jack und zwang sich, seine Stimme ruhig klingen zu lassen. »Kommt, kommt. Wir müssen sofort hier weg.«
    Die Schraube sprang heraus. Die Platte

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