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Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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schien immer weniger wahrscheinlich, daß sie noch rechtzeitig kamen.
    Sechste Etage. Achte. Neunte. 
    »Beweg dich, verdammt!« befahl er dem Liftmotor, als  glaubte er, daß der tatsächlich schneller würde, wenn er es ihm befahl.
    Elfte Etage.
    Endlich glitten die Türen auf, und Jack trat heraus.
    Rebecca folgte dich hinter ihm.
    Die elfte Etage war so ruhig und wirkte so normal, daß Jack fast wieder Hoffnung schöpfte.
    Bitte, lieber Gott, bitte.
    Auf der Etage waren sieben Wohnungen. Die Jamisons bewohnten eine der beiden vorderen.
    Jack ging zu ihrer Tür und blieb seitlich davon stehen.
    Den rechten Arm hatte er angewinkelt und eng an den Körper gepreßt; in der Hand hielt er den Revolver, dicht an seinem Gesicht; der Lauf zeigte im Moment gerade nach oben, an die Decke, aber er konnte innerhalb eines Augenblicks eingesetzt werden.
    Rebecca stand an der anderen Seite, direkt ihm gegenüber, in ähnlicher Haltung.
    Laß sie noch am Leben sein. Bitte. Bitte.
    Sein Blick begegnete dem ihren. Sie nickte. Fertig.
    Jack hämmerte gegen die Tür.

7
    Faye öffnete die Tür, sah Jacks Revolver, blickte ihn erschrocken an und sagte: »Mein Gott, was soll das denn? Was machst du da? Du weißt doch, wie ich Waffen hasse. Nimm das Ding weg!«
    Als Faye zurücktrat, um sie einzulassen, erkannte Jack aus ihrem Verhalten, daß die Kinder wohlbehalten waren, und die Erleichterung löste seine Anspannung ein wenig. Aber er fragte: »Wo ist Penny? Wo ist Davey? Sind sie in Ordnung?«
    Faye warf einen Blick auf Rebecca und setzte zu einem Lächeln an, dann erst begriff sie, was Jack sagte, runzelte die Stirn und fragte zurück: »In Ordnung? Nun, natürlich sind sie in Ordnung. Es geht ihnen bestens. Ich habe vielleicht selbst keine Kinder, aber ich weiß durchaus, wie man auf sie aufpaßt. Glaubst du, ich würde zulassen, daßden beiden kleinen Äffchen etwas passiert? Um Himmels willen, Jack...«
    Sie waren unterdessen aus dem Vorraum ins Wohnzimmer getreten. Jack blickte sich um, sah die Kinder nicht.
    Er fragte: »Faye, wo, zum Teufel, sind sie?«
    »Du meine Güte, Jack, sprich nicht in diesem Ton mit mir. Was soll das ..«
    »faye, verdammt!«
    Sie zuckte zurück. »Sie sind im Gästezimmer. Keith ist bei ihnen«, sagte sie schnell und gereizt. »Ich habe sie etwa um Viertel nach neun ins Bett gebracht, wie es sich gehört, und wir dachten, sie seien gerade fest eingeschla fen, als Penny ganz plötzlich zu schreien anfing...«
    »Zu schreien?«
    »... und sagte, in ihrem Zimmer seien Ratten. Aber wir haben hier natürlich keine...«
    Ratten!
    Jack raste durch das Wohnzimmer, eilte den kurzen Gang entlang und stürzte in das Gästezimmer. Alle Lichter brannten, die Nachttischlampen, die Stehlampe in der Ecke und die Deckenlampe.
    Penny und Davey standen, noch im Schlafanzug, am Fuß eines der Betten. Als sie Jack sahen, riefen sie erleichtert: »Daddy! Daddy!«, rannten zu ihm hin und umarmten ihn.
    Jack war so überwältigt, weil er sie lebendig und unverletzt vor sich sah, so dankbar, daß er einen Augenblick lang nicht sprechen konnte. Er packte sie nur und drückte sie ganz fest an sich.
    Trotz all der Lichter im Raum hatte Keith Jamison eine Taschenlampe in der Hand. Er stand drüben bei der Frisierkommode, hielt die Lampe über den Kopf und lenkte den Strahl in die Dunkelheit hinter der Platte, die den
    Auslaß des Heizungsrohrs bedeckte. Er wandte sich stirnrunzelnd an Jack und sagte: »Da drin ist etwas nicht in Ordnung. Ich...«
    »Kobolde«, sagte Penny und klammerte sich an Jack. »Sie kommen, Daddy, sie wollen mich und Davey holen, laß sie nicht, laß nicht zu, daß sie uns kriegen, oh, bitte, ich warte schon die ganze Zeit auf sie, ich warte und warte und fürchte mich, und jetzt sind sie fast da!« Die Worte sprudelten aus ihr heraus, sie verhaspelte sich, und dann schluchzte sie.
    »Hoppla«, sagte Jack, drückte sie an sich, streichelte sie und glättete ihr Haar. »Ruhig jetzt. Ganz ruhig.« Faye und Rebecca waren ihm vom Wohnzimmer nachgekommen.
    Rebecca wirkte kühl und tüchtig wie immer. Sie stand vor dem Schlafzimmerschrank und nahm die Kleider der Kinder von den Bügeln.
    Faye berichtete: »Zuerst schrie Penny, in ihrem Zimmer seien Ratten, und dann fing sie an, von Kobolden zu schwatzen, fast hysterisch. Ich versuchte, ihr zu erklären, daß es nur ein Alptraum war...«
    »Es war kein Alptraum!« rief Penny.
    »Aber natürlich«, widersprach Faye.
    »Sie beobachten mich schon den ganzen Tag

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